Beiträge von Silvia35

    Hallo,


    wir wohnen leider auch in der Stadt, wo sehr viel geböllert wird, und fürchten uns immer schon Wochen vorher vor Silvester, wenn unser 11jähriger Retriever aus dem Zittern und Hecheln nicht mehr herauskommt und man einfach nichts tun kann, um ihm zu helfen - außer Rolläden runter und lauter "Hunde-Disco", wobei die Knallerei ja schon Tage vorher bzw. den ganzen Silvester-Tag lang beginnt und diese Methode daher auch sehr begrenzt ist.


    Darum haben wir uns dieses Jahr schweren Herzens dafür entschieden, ihm ein Beruhigungsmittel zu geben: Der Tierarzt hat uns Bromazepam empfohlen und wir haben es wirklich keine Sekunde bereut! Ich habe bislang noch keinen Beitrag in einem Hunde-Forum verfasst, aber diese positive Erfahrung wollte ich unbedingt weitergeben, weil ich ja weiß, wie verzweifelt man als Hundehalter nach einer Möglichkeit sucht, dem Hund den nervigen Silvester-Stress zu ersparen. (Wegfahren geht bei uns leider nicht, da es im Umkreis keinen wirklich ruhigen Ort gibt, und sowohl Rescue-Tropfen als auch Globuli von der Homöopathin haben in den letzten Jahren leider nicht geholfen.)


    Es war jedenfalls so, dass wir am 29.12. spätnachmittags mit der Körpergewichts-bezogenen Gabe von Bromazepam angefangen (1/2 halbe 3 mg-Tablette) und das am 30. und 31. wiederholt haben. Ich war sehr in Sorge, weil unser Hund ja schon recht alt ist und zudem einen Herzfehler hat. Die Angst war aber gottseidank unbegründet: Er war zu keiner Zeit träge und hatte keine Kreislaufprobleme. Die einzige "Nebenwirkung", die wir vermuten, war ein gesteigerter Appetit - aber wir reden ja auch von einem (kastrierten) Retriever. :)


    Die Wirkung ließ sich bereits am 30.12. erahnen, als ein entfernter Böller zu hören war und unser Hund nicht reagierte, und hat sich an Silvester bestätigt: Abgesehen vom Zeitraum der größten Kracherei, nämlich zwischen 23 und 1 Uhr, zeigte er keine Zeichen von Angst wie sonst (nervöses Herumrennen, Hecheln, Zittern, will beim Gassigehen nicht mehr aufs Klo gehen usw.). Wir haben in diesen 2 Stunden dann zudem laute Musik gespielt, so wie die letzten Jahre. Völlig angstfrei war der Hund in dieser Zeit zwar nicht, insgesamt war aber seine Angst bei weitem nicht so schlimm wie in den vorhergehenden Jahren und ließ sich wie gesagt zumindest auf 2 Stunden eingrenzen.


    Ich weiß, dass der Wirkstoff an Tieren nicht untersucht ist, bin aber sehr froh, dass wir es ausprobiert haben - natürlich nur nach vorheriger Untersuchung und Absprache mit dem Tierarzt -, denn es hat unserem Schatz :) viele anstrengende Stunden erspart.