Beiträge von Nuggets1507

    Aus gegebenem Anlass - mir brennt schon wieder der Helm!!! :rotekarte:


    Hier bei uns in der Gegend ist es so schwierig, vernünftig unsere Junghündin an andere Hundebegegnungen zu gewöhnen und ihr beizubringen, wie man sich anständig benimmt.


    Was sie prima kann:


    Wenn ein anderer Hund oder mehrere (bis auf ca. 1m Abstand auf dem Weg) an uns vorbeiläuft, bleibt sie brav sitzen und kriegt von uns dabei viel Lob - wenn sie Blickkontakt zu uns sucht auch ein sehr gutes Leckerli. Innerlich brodelt der Vulkan zwar, aber sie beherrscht sich wunderbar.


    Wir versuchen so oft wie es nur geht, mit den Hundehaltern abzusprechen. Wenn es für beide Seiten okay ist, darf sie ohne Leine selbstverständlich auf ein 'Ok!' zum anderen Hund. Auch auf diese Freigabe wartet sie immer brav.


    AAAABER :dead: :


    Diese beiden Fälle sind leider absolute Seltenheit. Hierzulande sind die Leute nämlich der Meinung, dass wir ganz böse Hundehalter sind, die ihrem Hund keinen Sozialkontakt gönnen und ihn nicht 'Hallo sagen' lassen.


    In ungelogen 9 von 10 Fällen :ugly: sind die Hundehalter hier so rücksichtslos und lassen ihre Flexileinenhunde oder Freilaufhunde, die im Vollgalopp angeprescht kommen, auf unsere Maus rennen.


    Ich habe zwar überall gelesen, dass wir die anderen Hunde blocken sollen, aber das ist einfach unmöglich!!! Die reagieren auf nix - groß machen, geh weg rufen, wegschicken - no way. Ich verzweifle noch.


    Eowyn ist eh schon etwas unsicher und wenn ein riesiger Schäferhundrüde auf sie zu prescht, pisst sie sich fast ein und wird von dem dann gejagt. So Situationen hatten wir jetzt schon etliche. An der Leine kann ich sie ja in so einem Fall schlecht lassen. Das letzte was ich will, ist, dass sie dann irgendwann zum Leinenpöbler wird :fear:


    Und sitzen bleibt sie natürlich auch nicht, wenn dann so ein Freilaufhund erstmal auf uns zu kommt. Da hat sie einfach noch nicht das Vertrauen in uns, weil wir es wie gesagt schon oft verkackt haben, sie zu 'retten' . Diese Situationen überfordern uns als Anfänger total :flucht:


    Verstehen tut uns niemand, wenn wir sagen, wir wollen keinen leinenkontakt oder ungefragten/ unkontrollierten Kontakt.


    Was machen wir denn dann, wenn sie mal läufig ist??


    Mich macht das so wütend, weil uns ständig ein Strich durch die Rechnung gemacht wird. Wir haben so einfach nicht die Möglichkeit, ihr die Sicherheit zu geben, dass Hundebegegnungen völlig normal und unspektakulär sind.


    Habt ihr solche Probleme auch??
    Wie reagiert ihr?


    Liebe Grüße

    Ich mische auch mal mit, weil ich auch so eine potenzielle Hibbelkandidatin zuhause hab. Sie ist 6 Monate alt und eben noch eine 'junge Wilde'. Auf den Spaziergängen und Zuhause hört sie bombastisch, aber in der Huschu kann sie sich kaum konzentrieren. Ist schon besser geworden, am Anfang hat sie nur gejault und war völlig weg - mittlerweile jault sie immerhin nur noch zu Beginn und kann sich zunehmend fangen und besser konzentrieren. Ruhe finden ist auch echt schwer, wir schrauben jetzt das Tagesprogramm etwas runter...


    Ich habe mir ein wunderbares Buch zugelegt - Stressfrei über alle Hürden heißt es, glaube ich - findest du sicherlich im Internet.


    Es ist wirklich hervorragend und die Tipps haben mir sehr sehr geholfen, vor allem was das Verhalten meines Hundes zu verstehen betrifft. Die Autorin hat das Buch vor allem auf Agility bezogen - sie schreibt, dass gerade die Hunde, die Agility dringend bräuchten oder es ihnen sehr gut tun würde, es aufgrund ihrer niedrigen Reizschwelle nicht ausüben können und gibt dort Tipps und Tricks, wie man die Reizschwelle seines Hundes erhöhen und seine Impulskontrolle verbessern kann mit ganz vielen Beispielen aus ihrem Trainingsalltag. :rollsmile:

    @Garfield69


    Danke für deinen Tipp - ich muss aber trotzdem nochmal nachhaken, weil das schon sehr radikal klingt 2/3 zu reduzieren. Und immer nur 10 Minuten raus? Dass man die Jungen nicht überlasten und überbeschäftigen darf, weiß ich, aber gar nicht mehr spielen und nur Training? Das ist doch auch nicht bindungsfördernd oder?


    Zu unserem Schutz: Wir 'stopfen' sie nicht in den Kennel - sie geht dort auch freiwillig rein und schläft sowohl im offenen als auch im geschlossenen Zustand dadrin. Es hilft ihr, so mein Eindruck, tagsüber auch mal richtig tief zu schlafen, weil sie nicht ständig den visuellen Reiz hat, deshalb dachten wir, dass das vielleicht gar nicht so schlecht für uns und sie ist, weil wir unserem Alltag in der Wohnung nachgehen können und sie ihre Ruhe bekommt.
    Abends nicht mehr mit ihr spielen kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das hilft, das werden wir nun weglassen.


    Aber wenn wir nur zehn Minuten laufen - da kann ich mir sehr gut vorstellen, dass sie mir Zuhause an die Decke geht und überhaupt keine Energie loswerden kann und außerdem nichts neues lernt, was die Umgebung betrifft.
    In 5min bin ich nämlich gerademal zur nächsten Wiese gelaufen und wenn sie dann groß macht kann ich direkt wieder umdrehen und die 10 Minuten sind um. Vielleicht ist das was für einen Mops, aber für einen Schäfi ist das schon arg wenig oder? In den Spielegruppen laufen die Welpen/Junghunde doch auch um die 40 Minuten? :verzweifelt:


    Ich bin natürlich trotzdem um jeden Ratschlag dankbar und versuche eine gesunde Mischung aus allen Tipps zu finden.


    Heute abend haben wir 'der mit dem Wolf tanzt geschaut' - sie hat nebenher ein bisschen auf ihrem Tau rumgekaut und dann ganz zufrieden geschlummert. Auch waren wir eben wirklich nur kurz Pikacken und sind dann wieder heim.

    @RafiLe1985


    Also wenn wir den Ball werfen: Sie muss Sitz oder Platz machen, der Ball wird geworfen, sie schaut ihm hinterher und schaut uns dann an und wartet auf die Erlaubnis, bis sie ihn holen darf.


    Wenn wir den Ball wegstecken sagen wir 'Das war's' und sie geht wieder, 'ihres Wegs' und schnüffelt mal hier, mal da. Erste Junkieanzeichen wäre ja, wenn sie mir an der Ferse kleben würde und mich ständig auffordern würde, den Ball herauszuholen. Das tut sie definitiv nicht.

    @37mara73 und @CubeQueen


    Danke CubeQueen, dass wir grundsätzlich ein gutes Gespür haben :-) die Antwort an Mara beantwortet auch deine eben gestellte Frage:


    Mara: Genauso machen wir das auch. 'In den Korb' oder 'In die Box' heißt es bei uns. Sie darf dann auch nicht mehr raus, bis wir sie dazu auffordern und das klappt sehr gut. Wenn sie außerhalb vom Korb ist und wir sie ignorieren, läuft sie auch von selbst wieder (enttäuscht) dorthin, seufzt und legt sich hin. Sie schläft dann aber immer nur so halb und beobachtet trotzdem die ganze Zeit, was wir machen. Keine Ahnung, was wir da falsch machen - wir haben ja eine absolute Routine. Eowyn hat noch nie etwas kaputt gebissen oder zerstört. Wenn ein Socke von mir herumfährt kann sie manchmal nicht an sich halten und nimmt ihn vom Boden auf und bringt ihn mir stolz - das wars aber auch. Sie ist sehr klug und weiß, was ihr gehört. Generell - sie benimmt sich meistens tadellos.


    Aber ich muss ihr unbedingt helfen, eine innere Entspannung zu finden und ihr Ruhe zu ermöglichen. Bringt ihr ja nix, wenn sie gehorcht und im Korb liegt, aber einfach nicht schläft.


    Streicheltechnik habe ich auch. Ohren massieren, Rücken langsam entlang streichen... Hab das Entspannen sogar mit Bananestückchen geklickert, um ein Entspannungssignal zu konditionieren. Leider spielt sie sehr gut schau - ich kraule sie, sie kriegt hängende Augen, seufzt tief, atmet ruhig, legt sich ganz entspannt hin und sieht aus als wäre sie im Nirwana - ich denke 'so jetzt reichts' stehe langsam auf - ZACK Ohren aufgestellt, Augen hellwach, liegt aufrecht da

    Gut, dass du das mit dem Bällchen erwähnst, wir werfen nämlich schon zwei bis dreimal den Ball - einfach aufgrund dessen, weil sie es liebt und wir interessanter als irgendwelche anderen potenziellen Jagdobjekte wie Vögel oder sowas sein wollen (Jagdersatz bieten).


    Meinst du, wir sollen das wirklich gänzlich lassen? Wir werfen ja nicht monoton und ewig lang... Habe die Befürchtung, dass, wenn wir Ball werfen weglassen, sie irgendwann keinen Grund sieht, nicht einem Vogel hinterher zu rennen.

    @Dackelbenny


    Danke für die Antwort - ja, das wäre auch eine Idee, unter 10 min laufen kommen wir aber nicht, weil wir erst mal zur Wiese laufen müssen und sie dann ja auch nicht sofort groß macht. :headbash:
    Wenn wir das aber jetzt mal ein paar Tage/Wochen durchziehen, geht das vielleicht auch schneller.


    Nachts schläft sie wunderbar in ihrem Korb durch und bleibt generell im Korb, wenn sie rein geschickt wurde. Dadurch dass sie die zwei festen Plätze, Korb und Box hat, wollten wir erreichen, dass es zum Beispiel kein unruhiges Hinterherdackeln oder nervöses umherwandern gibt.


    Von den 30 Minuten ist sie ca. 10 Minuten angeleint. (Ist das vielleicht zu wenig Leine und sie fährt zu sehr hoch, weil sie so viel frei läuft und da meistens schnell trabt/galoppiert???) :muede:
    Den Rest darf sie schnüffeln, im Radius von 10 Metern vorauslaufen, ab und an wird ein Ball geworfen (keine Hatz - sie muss brav warten, bis sie ihn holen darf!) Das variiert aber oft. Gibt auch mal nur Leinenspaziergänge durchs Dorf.


    Sie hört (noch) exzellent - Jogger, Radfahrer, Fußgänger lässt sie in Ruhe und kennt das Kommando "zur Seite".


    Bei anderen Hunden machen wir das auch, da ist sie natürlich sehr aufgeregt, aber sie bleibt idR. brav sitzen und beobachtet, bis der andere Hund vorbeigegangen ist. Spielen gibt es also auch nicht immer. Abrufbar ist sie aus allen Situationen - auch im wilden Toben mit Artgenossen.