Hallo Bella,
habe nun den kompletten Thread durchgelesen und möchte kurz meine Erfahrungen dazu beisteuern.
Thema Box:
Wir haben vom ersten Tag an eine Box im Wohnzimmer stehen. In den ersten Wochen ist diese samt Welpe nachts mit ins Schlafzimmer gezogen und war auch die ersten Jahre im Urlaub mit dabei. Die Box ist bis heute Elvis’ Rückzugsort, sein bevorzugter Schlafplatz, seine Höhle.
Unsere drei Kinder - damals zwei, fünf und knapp neun Jahre alt - haben von Anfang an konsequent gelernt, dass Hund in der Box für sie tabu ist.
Thema alleine bleiben:
Wir haben auf Rat der Züchterin sofort mit dem Üben angefangen und langsam gesteigert. Sekundenweise dann minutenweise rausgegangen und zu Beginn der längeren Phasen mit dem Babyfon überwacht. Das Gerät war wegen der Kids eh schon im Bestand und mir hat es dabei geholfen, entspannt draußen abzuwarten. ;-)
Elvis war dazu samt Box und Trinknapf in der Küche, die zum eigentlich offenen Wohnbereich hin mit einem Gitter abgetrennt war. Laut Züchterin fühlt sich ein Welpe in einem überschaubaren und abgegrenzten Bereich sicherer, als frei in der gesamten Wohnung. Nachdem er bereits über Monate zuverlässig und problemlos einen halben Tag alleine blieb, haben wir das uns doch sehr lästige Gitter entfernt und hatten prompt zerrupfte Sofakissen und die Nachbarin berichtete von langanhaltendem Gebelle. Also Gitter wieder aufgebaut und über viele Wochen trainiert, es zuerst nur bei ganz kurzer Abwesenheit offen zu lassen und auch dies langsam zu steigern. Elvis war deutlich über 18 Monate alt, bevor wir ihm in Abwesenheit das ganze Haus überlassen haben.
Thema Termine ohne Hund:
Organisatorisch sehr anspruchsvoll und in den ersten Wochen nicht wirklich zu bewerkstelligen. Danach hatte ich ihn samt seiner Rückzugsbox mitgenommen und im Auto warten lassen. Da es Winter war, ging das gut, aber ist zeitlich natürlich auch stark beschränkt. Ein Galopp durch den Supermarkt, ein getakteter Termin beim Kinderarzt okay, aber keine stundenlangen Dates.
Hund und Baby:
Hm, mein Jüngster war zwei Jahre alt, der Mittlere im Kindegarten und die Große in der Grundschule. Eigene Erfahrungen mit deiner baldigen Situation habe ich also nicht. Allerdings habe ich dreifach die Erfahrung, wie die Beanspruchung durch ein Baby ist und die einfache Welpenerfahrung mit einem - nervlich robusten, unaufgeregten - Terrier. Ehrlich gesagt würde ich mir nicht zutrauen, Hund- und Menschenbaby gleichzeitig gut unter einen Hut zu bringen. Die erste Zeit, wenn der Partner Urlaub hat und das Baby fast durchgehend schläft, ist sicherlich hinzubekommen. Wenn man aber nach einigen Wochen alleine ist, mit wachem u.U. schreiendem Baby und dazu aufdrehendem Welpen bzw. Junghund ... schwierig, schwierig.
Den mehrfach geäußerten Rat zur Abgabe von Klecks würde ich nicht so kategorisch vom Tisch wischen. Bitte überlege dir zumindest einen Plan B, falls Hund, Baby und du gemeinsam der Sache doch nicht gewachsen seid. Hätten bspw. deine Eltern Möglichkeit und Bereitschaft, Klecks zu übernehmen und ihm gerecht zu werden? Würde ihn der Züchter zurücknehmen? Gibt es in eurem Umfeld jemand, der zur Übernahme geeignet und bereit wäre? Das sind Fragen, die ich an deiner Stelle vorbeugend klären würde, um nicht eines Tages aus der Not heraus in Zugzwang zu kommen.
Dir, deinem Freund und Deinen Babys wünsche ich alles alles Gute und ein erfüllendes Familienleben zu viert.
Herzliche Grüße
Eni