Moin,
ja hier wird klare Sprache gesprochen. Das muss ich erkennen.
Und wie immer hilft Eure klar Sprache und der neutrale Blick, Dinge mit anderen Augen zu sehen. Dafür danke ich Euch herzlichst.
Aber an anderen Stellen schließt Ihr natürlich von einem Teil-Einblick auf das Ganze. Das driftet dann an der Realität vorbei.
Also vorab. Ich bezeichne einen großen kuschligen Retriever, der ein bisher zutiefst gutmütiges Wesen hat, gern als Teddy. Der Begriff hat sich eingeschliffen und entsprach seiner Art und Weise. Ich weiß, es ist ein fast erwachsener Hund und ich gehe entsprechend mit ihm um. Aus diesem Wort lässt sich keine Verhaltensweise schlussfolgern.
Des Weiteren, und vielleicht mache ich mich damit unbeliebt, kann ich der zynischen Antwort des Moderators nichts abgewinnen.
Ich bin nicht blöd, ich bin erwachsen. Ich habe bereits vorher Hunde gehabt. Ich beschreibe möglichst umfangreich und bitte um Tipps bei einer Verhaltensweise. Ich bitte das zu respektieren.
Zitat von flying-paws
Du möchtest, dass Dein Hund nicht zu einem adulten Tier wird? Du träumst davon, dass er auf ewig ein infantiler Hund bleibt? Im Kleid eines erwachsenen Tieres? Ich wünsche Deinem Hund inständigst, dass das nicht passiert.
Diese Antwort ist für einen Moderator zutiefst unprofessionell. Ich habe Deine Aussagen zu keinem Zeitpunkt behauptet. Ich habe beschrieben, dass der Hund in seiner Pubertät seine Verhaltensweise grundlegend verändert hat und ich damit rechne, dass ursprüngliche Verhaltensweise nach der Pubertät wieder zurückkehren wird. Damit meine ich nicht die Welpenphase oder sonstige Kindheitsschema. Und ich glaube, dass ich keine dumme Fantasie, sondern mehrfach bereits erlebte Realität.
Zitat von flying-pawsJa, das kann man aus jeder Zeile herauslesen. Ich habe schon Stress beim Lesen. Der Stress, den Dein Hund hat, der all diese Situationen bewältigen muss, überfordert ihn von vorne bis hinten.
Wie helfen mir solche Aussagen. Ganz im Ernst.
However.
Natürlich verbringe ich momentan sehr viel Zeit mit der dem Studium der Verhaltensweise von Pauli im Zusammenhang mit seiner Umgebung, mit uns Menschen und mit anderen Hunden. Und ich habe in der Hunde-Schule inzwischen schon viele Angst- und Problemhunde erlebt, die grundlos zubeißen und dann auch kein Ende mehr sehen.
Davon ist Paul weit entfernt. Ich würde ihn anstandslos ohne schlechtes Gewissen in eine Kindergruppe stellen können und wäre mir sicher dass da nichts passieren würde. Und natürlich, nur weil ich ihm das zutrauen, würde ich das aktuell nicht machen. Um gleich Diskussionen vorzubeugen. Das Verhältnis zwischen diesen Tier und der Menschheit ist sehr klar sehr eindeutig und sehr positiv. Ich bin mir sehr sicher, dass Pauli problemlos die kleine Begleithundeprüfung hier in Hamburg bestehen könnte. Wir haben das bereits in der Hundeschule mehrfach trainiert, aber er ist noch zu jung um sie abzuschließen. Doch in den Probeprüfung hat er sie immer bestanden.
Für die kritischen Schreiber und Satzzitierer. Nein, ich möchte damit das Problem nicht kleinreden. Ich möchte ein Gesamtbild vermitteln, damit Ihr die Probleme angemessen bewerten und gewichten könnt.
Paulis Probleme reduzieren sich auf den Umgang mit anderen Rüden. Hier insbesondere welche, die gefühlt gleichrangig oder ein wenig drüber stehen. Und in meiner Denke macht es auch Sinn, weil er diese Welt ja gerade für sich entdeckt hat. Und das war ja auch der Anstoß dieser Gesprächsrunde. Wie gehe ich geeignet damit um.
Der Probleme bewusst seiend habe ich die Spielwiese bereits seit 2 Wochen gestrichen. Aber ich komme hier in der Großstadt eben nur an öffentlichen Plätzen auf souveräne Hunde. Also muss ich eben auf diese Wiesen gehen. Ich habe keine Warteliste von Hunden, die mich in den Vorgarten einladen. Deshalb sind viele Fragen eher aus der praktischen Perspektive gestellt.
Natürlich bin ich mir der auf sonst wichtigen Beschäftigung mit ihm bewusst. Wir machen viel Nasenarbeit. Im neuen Jahr beginnen wir im RetrieverClub mit Aportieren und Mantrailing. Also für Ausgleich ist gesorgt.
Zum Thema Maulkorb. Mir ist doch klar, dass ich mit einem Maulkorb nix erziehen kann. Ich war in meiner Denkweise viel feingradiger unterwegs. Es geht ja um das Durchbrechen von Verhaltensroutinen. Der Hund soll bei bestimmten Situationen anders reagieren, also nicht zubeißen. Und diese dann hoffentlich richtige Verhaltensweise gilt es zu stärken. Und nur in diesem Zusammenhang habe ich gefragt, ob ich mit dem Maulkorb andere Verhaltensmuster erreiche.
Das der inzwischen große Hund einen MK beherrschen muss, das steht hier ja scheinbar nicht in Frage. Es gibt genug Alltagssituationen, wo es nicht ohne geht.
Für mich als Großstädter kommen eben die praktischen Lebensfragen hinzu. Mir geht es z.B. auch um den ganz normalen Parkspaziergang. In einer Großstadt gibt es nicht die einsamen Wiesen und Wälder. Ich gehe nun mal durch die Parks. Und da kann ich keine 100 m gehen ohne einen anderen Hund zu treffen. Ich sehe das ja wie Ihr, und reduziere den Kontakt bereits weitestgehend. Aber ganz ohne Fremdhundekontakt über Monate, bis die Pubertät durch ist, kann ja auch nicht die Lösung sein.
Und deshalb habe ich ganz pragmatisch gefragt, wie ich diesen Umgang gestalten sollte und ob da ein Maulkorb eine Lösung sein kann.
Ich freue mich weiterhin auf Eure Tipps und Hinweise.
Viele Grüße
Jörg