Hallo zusammen,
seit ein paar Wochen wohnt eine kleine Sheltiedame (12 Wochen alt) bei uns (meiner Frau und mir, beide hundeunerfahren) in der Wohnung. Bei den Züchtern gehörte sie zu den zurückhaltenderen Welpen aus dem Wurf, aber seitdem sie bei uns ist, hat sie sehr stark aufgedreht und ist mega verspielt. Wobei wir da vermutlich auch unseren Teil zu beigetragen haben, weil wir die ersten Tage wohl zu viel mit ihr gespielt haben und die Wohnung nicht reizarm genug war.
Wenn wir ihre Spielaufforderungen ignorieren, spielt sie sich mit sich selber (oder beliebigen Gegenständen, am besten es knistert), sodass sie erst nach mehreren Stunden toben zur Ruhe kommt und auch vor Aufregung, ohne Vorwarnung, in die Wohnung macht (wenn sie gerade ruhig ist, zeigt sie an, dass sie raus muss).
Darum haben wir mittlerweile fast alles entfernt, woran sie sich sie sich hochschaukeln kann und locken sie konsequent nach maximal 10 Minuten "Action" in ihren Kennel zum Schlafen. Im Kennel kommt sie mittlerweile innerhalb von 5 Minuten runter, kaut noch etwas (manchmal auch über 30 Minuten) auf ihrer Rinderkopfhaut (die sie nur im Kennel kriegt), beklagt manchmal sich noch kurz, wie fies und gemein wir sind und schläft dann recht schnell ein.
Ihr aktuelles „Tagesprogramm“ besteht aus:
- so ca. 8- bis 9-mal raus gehen zum Lösen (öffentliche Wiese vor dem Haus) und anschließend kurz die Wiese erkunden und wenn es sich ergibt anderen Hunde beschnuppern
- 2- bis 3-mal ca. 5 Minuten spielen (je nach Wetter mal draußen auf der Wiese toben, mal drinnen mit einem Tauball Hol & Bring und Zerrspiele)
- 1-mal am Tag an den Staubsauger (mit dem sie übrigens auch spielen will) oder das Autofahren gewöhnen
Was das "runter kommen" angeht, sind wir mittlerweile ziemlich zufrieden und sie kommt jetzt immerhin auf etwa 18 Stunden Ruhe am Tag.
Das Problem, dass wir jetzt gerne angehen würden, ist das "hochschaukeln". Wenn wir ihr die Kenneltür öffnen, dauert es in der Regel keine Minute, bis sie uns wieder zum Spielen auffordert. Wir würden das gerne ignorieren aber nach kurzer Zeit geht sie dann immer auf die Teppiche in der Wohnung los.
Es handelt sich hierbei um billige 13€ Teppiche aus dem örtlichen Ikea, die wir vor ihrer Ankunft geholt haben, weil unser Boden für sie zu rutschig ist (Laminat).
Sie hat große Freude daran, die Teppiche an den Ecken zu packen und sie "auf links" zu ziehen oder an ihnen herum zu rupfen. Wenn sie sich einmal auf einen Teppich fixiert hat, bringt sie eigentlich nur eine Ruhepause im Kennel wieder runter. Ein freundliches aber bestimmtes „nein“ + Hand auf die Stelle, die sie bearbeitet hilft wenig, da sie sich direkt eine andere Stelle zum Bearbeiten sucht. Am Anfang haben wir hier noch versucht ihr was Anderes zum Spielen anzubieten, aber die Teppiche sind einfach zu toll.
Es sind aber nicht nur die Teppiche. Ihre Bettchen „attackiert“ sie ebenfalls gerne und zieht sie durch die Gegend. Außerdem liebt sie alles was knistert oder Radau macht. Eine leere PET-Flasche in der Küche oder ein heruntergefallener Kotbeutel bringen sie garantiert innerhalb von Sekunden auf 180.
Da meine Frau und ich hundeunerfahren sind, würden wir gerne mal von euch wissen, wie ihr die Lage einschätzt und ob wir noch etwas unternehmen sollten, um ihr das Teppich-Attackieren abzugewöhnen oder ob sich das irgendwann von selbst legt, wenn wir weitermachen wie bisher.
Wir hatten folgende Varianten überlegt
- Teppiche entfernen und stattdessen PVC auf den Boden legen, damit sie gar nicht mehr die Gelegenheit bekommt, Teppiche zu attackieren
- Teppiche bleiben in der Wohnung, aber wir lassen sie wirklich nur noch dann in der Wohnung freilaufen, wenn sie dösig ist (also sämtliche Bewegungs-Aktivitäten nach draußen verlagern)
- Teppiche in der Wohnung lassen, weiterhin aufpassen und mit „nein“ einschreiten, sobald sie auf einen Teppich losgeht und sie in den Kennel locken, wenn es uns zu bunt wird
Ich freue mich auf euer Feedback.