Für mich liest es sich leider auch nicht so gut. Ein wesensfester, gesunder Welpe sollte sich auch in einer fremden Umgebung nicht sofort in der hintersten Ecke zitternd verkriechen wollen.
Natürlich kann man mit so einem Hund auch glücklich werden, wenn man sich auf seine Bedürfnisse komplett einlässt und es einem nichts ausmacht, dass der Alltag sich weitgehend um den Hund dreht. Das ist einfach so, dass die nächsten 10, 15 Jahre dann die besonderen Bedürfnisse dieses ängstlichen Kandidaten vorndran stehen.
Du wirst diesen Hund lernen müssen zu lesen um zu erkennen, wann du ihn aus Situationen herausnehmen musst, wann du ihn abschirmen musst, und du musst auch lernen, dich zu behaupten, wenn andere Menschen Ansprüche stellen, weil sie streicheln wollen oder ihren Hund mit deinem interagieren lassen wollen oder einfach grundsätzlich alles besser wissen als du.
Das ist schon nicht ohne, aber schaffbar, wenn man sich drauf einstellt.
Ich würde auch mal gucken, ob man mit einem TA zusammen was machen kann, es gibt zb Futterzusätze mit Magnesium, B12 und Tryptophan (wobei Tryptophan nicht ganz unumstritten ist), mein Hund bekommt das Masterdog Relaxed und ich merke, dass es ihm gut tut. Ängstliche/nicht sehr resiliente Lebewesen haben oft einen hohen Bedarf an Magnesium, im weiteren Verlauf wäre vielleicht ein Blutbild mit den entsprechenden Werten (Folsäure, B12, Magnesium, Zink) sinnvoll.
Die Frage ist, ob ihr euch das zutraut, es ist schon eine Aufgabe. Wenn ihr dazu nicht aus vollem Herzen "ja" sagen könnt, dann wäre eine Rückgabe zum jetzigen Zeitpunkt für den Hund am schonendsten und fairsten. Es ist keine Schande, sich einzugestehen, dass man sich das anders vorgestellt hat und nicht leisten kann, was dieser Hund braucht.
Wenn ihr euch für den Hund entscheidet, bleibt doch noch ein bisschen hier im Forum, hier gibt es sehr viele Menschen mit Ahnung, die euch weiterhelfen können. Wobei im Leben haben und die Verantwortung haben tut natürlich ihr für den Hund, da beißt die Maus keinen Faden ab.