Dazu möchte ich noch was sagen:
sie laufen doch nicht los, mit dem Ziel den Anschluss aufzugeben und sich komplett selbständig zu machen.
Dass sie absichtsvoll weglaufen, halte ich für einen ziemlich kruden Mythos. Was sollen sie denn allein? Die wissen doch selbst, dass sie Anschluss an die Gruppe brauchen.
Du gehst immer von einem normal geprägten Hund aus, der eine funktionierende Bindung an den Menschen hat.
Es gibt aber Hunde, die haben erlebt, dass es sich nicht oder nur teilweise lohnt, beim Menschen zu bleiben.
Mein Podenco damals war so. Der ist nur bei mir geblieben, wenn ne Leine dran war. Hat er sich losgerissen (was er sehr gern gemacht hat, wenn ich nicht drauf vorbereitet war) oder ist aus dem Garten getürmt, ist der lustig im Wald und in der Nachbarschaft herumgestreunt und hatte überhaupt keine Motivation, je wieder heim zu kommen. Der war mit 12 Wochen von der Straße eingefangen worden und ziemlich bald danach zu meiner Oma vermittelt worden (und mit eineinhalb kam er dann zu mir). Man hätte denken können, warum sollte der weg wollen von mir, dem warmen Zuhause, Futter? Ja, der ist halt einfach gern allein draußen rum gelaufen und hat gejagt.
Einen Hund, den ich noch nicht gut kenne, lass ich persönlich auch nicht laufen. Vor allem mit unbekannter Vorgeschichte. Die erste Prägezeit ist jetzt schon rum, und was er da gelernt hat, das weißt du nicht.
Ich würde mir die vielen Erfahrungsberichte hier wirklich zu Herzen nehmen. Du magst dich beim Thema Hund sehr gut auskennen, hattest Schäferhunde und deine süße Retrieverhündin. Dennoch gibt es immer Themengebiete, wo man nicht so drin ist oder einem schlicht die Erfahrung fehlt. Das ist auch kein Makel, niemand kann alles wissen. Tierschutz ist ein weites Feld, da muss man sich auch erst reinfuchsen in die Do's und Don'ts.
Ich wünsche euch weiter eine schöne Kennenlernzeit. Besteht für dich die Option, Mulan zu behalten, oder wird er in jedem Fall weitervermittelt?