Beiträge von DerFrechdax

    Jacks Fröhlichkeit und seine (für mich) außergewöhnliche Intelligenz, gleichzeitig aber seine Bereitschaft, sich auf fast alles einzulassen, was ich an ihn herantrage :smiling_face_with_hearts:


    Und dass er ein sehr guter Wachhund ist, ohne drüber zu sein (außer, Achtung Klischee, bei der Post :see_no_evil_monkey: ). Das Wheatenradar ist immer on xD

    Ich hatte heute einen Kurs in Bodenarbeit gleich zum Kennenlernen der zwei neuen Pferde, die ich demnächst, wenn alles klappt, mitbetreuen darf als RB, mit einer Trainerin, die nach Pat Parelli ausbildet.


    Es war interessant, einiges mache ich auch schon so, ohne es halt friendly game oder so zu nennen, die Quarterstute hat mega reagiert, ist aber eh ein ganz liebes Sensibelchen. Der Criollo war da ne andere Hausnummer, der hat nach dem 5. Mal immer noch gefragt, ob er nicht doch direkt neben der Besitzerin stehen darf statt ne Armlänge entfernt.


    Ich tu mir nur schwer mit... wie soll ich sagen, den verschiedenen Stufen und der strikten Einteilung und dem doch sehr dogmatisch auf mich wirkenden Teil der Arbeit.


    Ich verstehe den Grundgedanken, wer bewegt wen, das Pferd soll Abstand halten und meinen Tanzbereich respektieren und auf meine Signale reagieren, ich muss klar kommunizieren durch Körpersprache und mich dazu sehr kontrolliert bewegen... aber irgendwie war das auch sehr verkopft für mich, die solche Dinge eher aus dem Bauch raus tut, und ich muss jetzt jede Menge neuer Begriffe lernen, wenn wir das weiterverfolgen wollen.


    Meine Frage also, gibt es hier jemanden, der danach sein Pferd ausgebildet hat und reitet, und was hat es euch gebracht? Oder war es eher nichts für euch? Warum?


    Ich bin da echt völlig unbeschlagen, kann mich nur dunkel erinnern, dass Pat Parelli ungefähr zu der Zeit, wo Monty Roberts sehr aktiv war, auch "in" war und manches sich ähnelt.


    Die Besitzerin hat für sich wiederum sehr viel mitgenommen, sie hatte den Criollo. Mich hat manches eher genervt und für das Sensibelchen von QH war es auch etwas viel Getue mit dem Stick. Aber das kann man natürlich anpassen an sie.



    Ich werd mich auch online noch weiter einlesen, nur würde mich eure Meinung auch sehr interessieren :hugging_face:

    Das weiss ich :roll:


    Je nachdem, ob man versichert ist, ist aber die Vorgehensweise eine andere.


    Bin ich versichert, schildere ich der Versicherung den Schaden und dann klären die alles für mich und wehren unberechtigte Ansprüche für mich auch gleich ab.

    Bin ich nicht versichert, hilft nur der Gang zum Anwalt, wenn ich nicht ohne Wenn und Aber bezahlen möchte.


    Was das für eine langjährige Freundschaft bedeutet, steht auf einem anderen Blatt. Auch in der Schweiz hafte ich für Schäden, die mein Hund verursacht. Es war offenbar bekannt, dass der Hund Katzen jagt, sonst hätte man nicht vorher immer konsequent getrennt. Dass Kinder aufgrund ihres geringen Alters Entscheidungen treffen, deren Konsequenzen sie nicht überblicken können, ist auch bekannt. Bleibt also nur der HH übrig, der in jedem Fall in der Verantwortung ist.

    Ich lese aus dem, was du schreibst Lilam0nster , dass du dir durch deinen Wunsch, alles möglichst schönzufüttern, selbst ein Ei gelegt hast.


    Je mehr Zinnober dein Hund veranstaltet, umso kleinschrittiger belohnt du. Überleg dir mal, welche Mengen Kekse, Lob und Aufmerksamkeit dein Hund sich durch sein Verhalten "erarbeitet".


    Würde er sich einfach anleinen lassen und rausgehen, müsste er auf all das verzichten. Hört sich für mich nach einem klassischen Fall von "das Verkehrte trainiert" an =)



    Ich würde dem Hund ein gut passendes und schön eng anliegendes Anti-Escape-Geschirr mit flachen Schnallen anziehen und dranlassen für ne ganze Weile (außer Nachts).

    Dann würde ich mich auf die ganzen Fangenspielereien nicht einlassen. Geht der Hund nicht mit, geh ich allein raus. Bleibt er halt da (Dann natürlich eher kurz, wer geht schon ohne Hund Gassi xD ). Also mein Hund fände das blöd :sweet:



    Der Hund muss merken, da wo du bist, ist es toll und lohnenswert. Im Moment reagierst du nur noch auf das, was dein Hund dir vorlegt. Jetzt wäre eine gute Zeit auch vom Alter her, aber auch für die Zukunft, dem Hund zu zeigen, wer von euch beiden geeignet ist, Entscheidungen zu treffen. Und das kann nicht der Hund sein, weil du selbst ansprichst, dass auch Sicherheitsbedenken da sind, weil er sich rauswindet und nicht mit dir mitlaufen will etc.



    Du schreibst selbst, wenn du ihn nicht so viel beachtest, ohne Gewese auf dem Schoß das Geschirr anziehst, läuft es am Besten und er schaut nach dir. Dann mach das weiter so und komm ins Führen, statt dem Hund bei seinen Kapriolen ständig nachzulaufen =)

    So wie es aussieht, muss meine neue RB wohl tatsächlich den Stall verlassen. So schade. Sie guckt, dass es wo ist, wo ich mitkommen kann... ich hoffe, es klappt :tropf:


    Ärgert mich auch, der Stallbesitzer bräuchte nur früher die Pferde umkoppeln, statt sie immer drei Tage noch auf der völlig abgefressenen und zugekackten Koppel stehen zu lassen, es ist auch noch so viel Wiese völlig unberührt, ich frage mich echt, was der Geiz soll. Ne, da wird lieber die nächste Einstellerin vergrault. Man sieht das den älteren Pferden inzwischen auch echt an. Was da reingefüttert wird von den Besitzern, und trotzdem sind ein paar so klapperdürr :( : Geht auch wirklich gar nicht, ich verstehe, dass man da dann nicht bleiben kann.

    Da hast du definitiv recht mit. Dabei erwische ich mich immer wieder. Was auch dafür spricht, letztens hatte ich Besuch und wir sind gemeinsam Gassi gegangen. Ok, wir haben ein Reh getroffen und da ist er kurz hoch gefahren, aber das war es auch schon. Von grundaus war er da entspannter.

    Es ist mir auch bewusst, manchmal schwer zu ändern. Ich scanne unseren Weg auch viel zu viel, um mögliche Trigger zuerst zu sehen. Auch das merkt er ja. Er denkt ja quasi ich suche mit ihm zusammen danach.

    Wenn er losjodelt versucht auch Emil immer mal, Lucifer zu erreichen, aber ebenfalls ohne Erfolg.


    Ganz krass ist mir das aufgefallen, als ich mit meinem RB Pferd stehenbleiben geübt hab. Also ich stell das Pferd ab und gehe weg, hol ein Paar Stangen oder so, und das Pferd bleibt dann da stehen bis ich es wieder abhole. Das hat nicht funktioniert, und zwar immer, weil ich mich umgedreht hab und geschaut hab, ob das Pferd noch steht.

    Der Bub dachte, ich will was von ihm und ist dann zu mir losgelaufen. Die Lösung war dann wirklich, Pferd abstellen und weggehen ohne zu gucken und ohne mich umzudrehen.

    Auch Stressfaktoren am Wegrand, ich lauf vor und verlasse mich ein Stück drauf, dass das Pferd hinter mir keine Faxen macht, statt mich ständig nach ihm umzudrehen. Ich horche dann mehr nach hinten, und vertraue ein Stück weit. Guck mal, wie eine Herde ihrer Leitstute nachläuft. Die guckt nicht nach hinten, ob alle nachkommen. Die läuft ihren Stiefel, und wer mit will, kommt, wer nicht will, bleibt halt zurück und wird dann gefressen :ka:



    Beim Hund auch. Kommt ein Trigger, dann nehm ich die Leine kurz und geh da durch, ohne viel nach unten zum Hund zu gucken, wenn ich es schaffe. Dass er mitkommt, setze ich dann einfach voraus.



    Ich scanne auch, allerdings bin ich entspannter, wenn ich es nicht machen muss, weil der Hund eh an der Leine ist.

    Vielleicht liegt da ein bisschen der Schlüssel, das Scannen nach Stressfaktoren zu lassen. Kommt einer, wird der zur Kenntnis genommen. Im Sinne von "ja, hab ich gesehen, geht uns nix an".

    Ich sag das auch oft zu meinem Hund. Jack kann sich vortrefflich hochschrauben. Will ich nicht, ich begrenze ihn dafür zum einen, zum anderen sag ich ihm auch ganz konkret, wenn er mir was anzeigt, ja, hab ich gesehen, geht uns nichts an, wir gehen weiter. Anfangs hat er vibriert bei Wildsichtung, inzwischen ist er ansprechbar und kann sich abwenden (leider ist er aber meistens an der 15m Schlepp-Leine, weil er Freilauf für lauter Blödsinn ausnutzt).



    Als Tipp, mach dir bewusst, wo du hinschaust. Sachen, die meiner Aufmerksamkeit nicht wert sind, schau ich nicht an.

    Wenn mein Hund also im Feld eine Katze sieht und mich voller Inbrunst darauf aufmerksam macht (ich hab sie idR auch schon vor ihm gesehen), dann guck ich nicht weiter hin, sag mein Sprüchlein und geh weiter. Und erwarte dann auch, dass der Hund mitkommt, ohne Gewese. Tut er das nicht, wird er mitgenommen von mir und bekommt möglichst wenig Aufmerksamkeit (wenn ein Hund im Tunnel ist, erreicht man den meistens eh nicht, deshalb red ich da weder mit ihm noch verlang ich was. Je nachdem schleif nehm ich den halt mit. Ist er dann wieder ansprechbar, gibt's vielleicht einen Keks fürs gucken. Hat lustigerweise dazu geführt, dass Jack in wiederkehrenden Situationen, zb dem ewig gleichen Zaunpöbler, früher wieder ansprechbar ist.).


    Alles, was meine Aufmerksamkeit bekommt, hat für den Hund ja logischerweise eine hohe Wertigkeit. Deshalb lohnt es sich, da verstärkt drauf zu achten, ob ich den Hund unbewusst pushe, indem ich mich dem Reiz zuwende oder selber stressen lasse von Reizen, weil ich weiss, wie jetzt gleiche mein Hund ausflippen wird. Je unruhiger der Hund/das Pferd, umso ruhiger muss ich werden. Zur Not geht man zu zweit ne Weile raus, wenn es hilft. Alles, was mich beruhigt, erdet und entspannt, ist auch gut für den Hund in dem Fall.

    Ja, bei Emil waren die einzufangenden Momente anfangs schlicht nicht vorhanden. Der konnte ja dauerkläffen. Rat der Trainerin war, kurze Pause, Keks rein. Das führte zu o. g Ergebnis.

    Aber ja, positives Verhalten versuche ich immerzu bei Lucifer einzufangen. Er guckt nach mir beim Gassi, Lob und Keks. Er entscheidet sich hin zu legen, anstatt Besuch zu nerven, Lob und Keks.

    Wir haben ja auch Gassi Rituale. Gesittet aus der Tür, dann hab ich jetzt einen Schsfzaun, weil vorn noch kein Tor ist, da setzt man sich, bekommt nen Keks, ich mache den Zaun auf, gehe durch und löse dann das Sitz auf.

    Wenn ich mit Auto mit den Hunden fahre sitzen sie bis ich sie einlade ins Auto zu springen (Emil hebe ich) und da wird hin gesetzt und das gibt nen Keks. Nach dem Ausladen wird gesessen, bis ich das Auto zu habe und ihnen sage sie dürfen weiter.. Das geht auch recht gut und meist nonverbal. Ich versuche intensiv die gewünschten Verhaltensweisen einzufangen.

    Das hört sich gut an. Eins fällt mir auf: Kann es sein, dass es bei euch von der Dynamik her so ist, dass du dich mehr um den Hund kümmerst und sein Verhalten im Fokus ist als es umgekehrt der Fall ist?


    Also statt dass er sich an dir ganz natürlich orientiert und mitläuft, er dein Verhalten beobachtet und danach jeweils ausrichtet, erscheint es mir umgedreht zu sein. Du beobachtest und interpretierst und suchst Ansätze, der Hund und was er will steht im Mittelpunkt. Nicht du und was du willst.


    Solche Dynamiken entstehen glaub ich oft, wenn der Hund ein Sorgenkind ist, ich möchte das gar nicht kritisieren, nur ist es nicht hilfreich für die Lösung, wenn der Mensch immer auf den Hund schaut statt umgekehrt.

    Ist beim Reiten auch so. Wie oft hat mir die Reitlehrerin gepredigt, nicht runter aufs Pferd zu schauen, sondern dorthin, wo ich hin will, und das Pferd folgt.

    Fiel mit gerade ein beim Lesen.