Puh, ich bin ein schwieriger Hundehalter.
Das Gute zuerst, ich bin ein verantwortungsbewusster Mensch, der sich um Schwächere/von ihm Abhängige sorgt und für sie da sein möchte. Da meine Hunde nicht für sich selbst sorgen können, bin ich also relativ pingelig mit der Versorgung mit Futter, Auslauf, Sauberkeit, Tierarzt. Ich denke immer mit für den Hund, wird in der Familie etwas geplant, ist meine erste Frage "Was machen wir mit dem Hund?". Soweit, so normal vermutlich.
Ich neige aber auch zum Perfektionismus, bin Hochsensibel und lege alles auf die Goldwaage. Da wirds dann schnell anstrengend mit mir für meine Umgebung, weil ich bestimmte Vorstellungen hab, wie meine Hundehaltung aussehen soll.
Plus, ich fühle mich von anderem Menschen bzw ihren Hunden oft genervt und erkenne dann Seiten an mir, die mir nicht so gefallen. Irgendwie fehlt mir da ein bisschen die Toleranz, so dass wir nur ganz wenig HH haben, mit denen wir uns treffen. Die meisten nerven mich oder mag mein Hund nicht, also gehen wir ihnen aus dem Weg. Obwohl ich an sich eigentlich ein netter und unkomplizierter Mensch bin. Mein HH-Ich koexistiert irgendwie neben meinem normalen Ich, das durchaus umgänglich und positiv sein kann.
Was den Charakter der Hunde angeht, stelle ich mich darauf ein. Aktuell ist ein Hund hier zu Hause, der allgemein unkompliziert mitläuft, allerdings bei Besuch und in Stresssituationen einer festen Routine folgt. Die Vorgänger hatten das nicht, die fanden Besuch oder Städtetrips etc immer toll.
Mein Erziehungsstil ist durchwachsen, augenzwinkernd, konsequent, aber inzwischen auch ein bisschen von Dingen abgerückt, die mir früher unglaublich wichtig waren, zb dass der Hund nicht bettelt oder nicht auf Couch oder Bett darf. Hausregeln gibt es, aber der Spaß und das Miteinander darf nicht zu kurz kommen.
Hunde lesen erscheint mir leicht. Gleichzeitig sehe ich so auch fremde (Tier-)Nöte, was mich traurig macht und aufbringt, wenn ich nichts dagegen tun kann.
Ob ich nach Jack wieder einen Hund will, weiß ich nicht, vielleicht hänge ich das Hunde halten auch an den Nagel. Wenn die Kinder flügge sind, möchte ich mehr Freiheiten. Vielleicht werd ich dann ehrenamtliche Dogwalkerin. Gassi gehen und dann wieder abgeben. Unkompliziert und easy. Alles andere erscheint mir inzwischen kompliziert... aber man soll niemals nie sagen...