Nachdem ich ihn mit dem Ruhegriff beruhigt habe, leine ich ihn an.
Das finde ich einen guten Weg. Wenn du das immer und immer wieder machst, nimmst du die Luft raus und dein Hund erfährt Begrenzung. Vielleicht zieht er auch irgendwann die Verbindung Aufdrehen-> Leine und lässt es ganz. Noch besser wäre natürlich, die Ursache zu finden. Zu viele Eindrücke, die Hormone, Probleme, sich allgemein runterzufahren?
Ich hab in der Rassebeschreibung gelesen:
Zitat
der Tibet Terrier hat durchaus seinen eigenen Kopf, den er bei Kommandos seines Herrchens oder Frauchens auch gerne mal auf stur stellt.
Sturkopf und Gewohnheitstier
Glücklicherweise lässt sich der Tibet Terrier trotz aller Sturheit gut erziehen. Sein menschenbezogenes, freundliches Wesen, seine schnelle Auffassungsgabe und Intelligenz machen ihn zu einem lernwilligen Schüler. Konsequenz und Geduld sind dabei die wichtigsten Kriterien für eine gelungene Erziehung. Befehle, die Sie mit Druck oder Härte aussprechen, ignoriert er hingegen geflissentlich.
Ähnliches Trotzverhalten zeigt er auch bei großen Veränderungen. Eine geänderte Fütterungs- oder Gassigehzeit, ein neuer Schlafplatz oder ein anderes Futter akzeptiert der Tibet Terrier erst nach einiger Zeit. Mit einem festen Rhythmus und ein bisschen Geduld bekommen Sie das tibetische Gewohnheitstier aber gut in den Griff.
[Fettdruck von mir]
Deshalb wäre ich vorsichtig mit "Himmel auf den Kopf fallen lassen". Ich schätze deinen Hund typmäßig halt doch eher ein wie es ein Terrier macht. Kommt da Druck, reagieren die mit Gegendruck oder es perlt einfach ab.
Werd ich laut und ärgerlich, dreht der Hund erst recht auf. Oder er ignoriert meine Ansage, ich leg noch einen drauf für mehr Nachdruck, und der Hund wird böse. Das kann wirklich bis zum Biss gehen.
Bei mir hätte es schon lange einen Einlauf gegeben, der sich gewaschen hat, mit Griff in den Nacken.
Früher hätte ich das so wie es da steht sofort unterschrieben. Inzwischen bin ich mir da bei bestimmten Typen nicht mehr so sicher.
Meine Leonbergerhündin oder meine Schäferhündin, auch der Windhund vorher hätten sofort klein bei gegeben. Einmal klar gemacht, fertig, akzeptiert.
Für den Terrier jetzt braucht es immer wieder Wiederholungen. Immer wieder mal kommt er mit Verhaltensweisen und Ideen ums Eck, die schon lange für mich abgelegt und geklärt erschienen sind.
Da wäre ein Griff in den Nacken eine Einladung, schnappig zu werden und richtig aufzudrehen. Schließlich bin ich ja auch körperlich geworden.
Auch laut werden führt nicht zu Erfolg.
Da hilft nur, wirklich leise und möglichst ohne Emotionen den Hund anleinen und ausspinnen lassen. Dann ist hier sehr schnell Ruhe im Karton.
In Jacks Sturm und Drangzeit hatte ich auch immer so ein Gummiknochenteil mit Schnur dabei. Damit sind wir auf Seite gegangen und haben etwas gezergelt, wenn er hohe Erregungslagen erreicht hatte und grad nicht wusste wohin damit. Hatte er sich etwas beruhigt/verausgabt, durfte er es zur Belohnung behalten und ein Stück tragen. Dann hat er meist eh das Interesse verloren und es irgendwo fallen lassen, so dass ich es wieder einstecken konnte.
Edit: Ist hier ein bisschen so "ja, danke, ich habe deinen Vorschlag der Lösung der Situation zur Kenntnis genommen. Wir machen es aber anders. Nämlich so..." anstatt "Kreuzdonnerwetter, was fällt dir ein???!!!@#€%"