Bei uns ist der größte Verstärker ein richtig ernst gemeintes, freudiges "wow, wie gut du bist!" 🥰
aber auch das werdet ihr ja nicht bei jeder Kleinigkeit sagen. Wenn Cuper auf seiner Decke bleibt und ich sein ruhig liegen bleiben belohnen möchte, wäre ein freudiges "wow, wie gut du da bist" etwas übertrieben 
Ich persönlich habe mit aus der Arbeit mit Pferden mitgenommen, dass es auch ein "Lob" sein kann, wenn man Druck wegnimmt und das Tier in Ruhe lässt.
Warum muss ich meinen Hund belohnen, stimmlich oder mit Leckerli, wenn er ruht? Hab ich ihn allerdings aktiv dahin geschickt, lobe ich ihn leise, wenn er sich da hin platziert. Und weil bei der bestimmten blauen Decke bei mir eine Freigabe erfolgen muss, bevor er von ihr aufsteht, ignoriere ich ihn wohlwollend so lange bis ich die Freigabe erteile.
Liegt mein Hund aber ruhig auf einem beliebigen Platz, weil er sich den ausgesucht hat, gebe ich ihm am Anfang des Trainings kurz freundlich und ganz leise Feedback, dass ich das gut finde, dann lasse ich ihn aber auch in Ruhe. Später kommt dann nichts mehr von mir.
Mein Hund liegt gerade an der Terrassentür und schaut da raus. Ich kommentiere das grad garnicht, obwohl ich das gut finde (oder mittelgut, er bewacht damit nämlich die Gartentür). Ich lass den einfach in Ruhe und er hat seinen Frieden.
Zu so einer friedlichen Coexistenz wollt ihr denke ich auch irgendwann finden. Der Hund soll "on" sein, wenn ich was von ihm will, dann sag ich seinen Namen und was ich möchte. Natürlich soll er auch blöde Sachen lassen, aber den Rest der Zeit möchte man doch, dass er entspannt, und das geht nur, wenn ich ihm auch seine Ruhe lasse und ihn ignoriere.
Es ist ein ständiges austarieren zwischen Aktion, Ruhe, Bestätigung und Korrektur, und das im Idealfall immer zum richtigen Zeitpunkt und prompt.
Knabbert der Hund was an und ich sag "Hey" (oder Hallooooo? Wenn mein Hund was anstellt heißt er selten Jack sondern meistens Hey
) und der Hund schaut mich in dem Moment an, dann sag ich zu ihm "Lass es" oder "Geh ab" oder was ich will. Und dann lob ich, in dem Moment, wo er sich abwendet. Nicht vorher und nicht später.
Bei meinem Hund hab ich aufgebaut, dass er dann auf Aufforderung nach seinem Spieli suchen darf, um sich anderweitig auszupowern. Das wird dann geschüttelt und herumgeschleudert, und da feuere ich ihn manchmal auch an oder steige auf ein Zergelspiel ein mit ihm.
Für meinen Hund war ein Spiel oder seinen Plüschi herumwerfen oft das Größte, und deshalb hab ich ihm das oft als Alternative angeboten, wenn er umorientiert werden musste. Man muss halt auch immer was finden, auf das der Hund abfährt und was er gut findet.