Bei mir ist es so, ich oute mich jetzt einfach mal: ich bin mir meiner eigenen Verletzlichkeit als Frau bewusst und würde nie einen Mann, der aggressiv mit seinem Hund umgeht und eh schon grantig ist, mitten im Nirgendwo beim Gassi in der Pampa dumm ansprechen, auch wenn es berechtigt wäre. Ich würde die Beine in die Hand nehmen und schauen, dass ich weiterkomme.
In einer belebten Innenstadt oder unter vielen Menschen würde ich abwägen und tatsächlich etwas sagen, aber in einem neutralen Ton und immer auf Abstand bedacht.
Menschen, die wütend sind, sind heutzutage inzwischen unberechenbar und es ist keine Seltenheit, dass sich ihre Wut vom Hund dann auf den Menschen überträgt, der ihm grad ans Bein pinkelt aus seiner Sicht.
Eigensicherung hat für mich leider Priorität. Mit der zunehmenden Verrohung der Gesellschaft würde ich mir sehr gut überlegen, wann ich tatsächlich einschreite und was sage und wann ich es lieber lasse. Und dann würde ich versuchen, andere Menschen ins Boot zu holen, zu dokumentieren und evtl höhere Stellen zu involvieren.
Menschen, die ich kenne und wo ich was mitkriege, da nehme ich allerdings dann kein Blatt vor den Mund. Freundlich zwar, aber ich kann dann nicht komplett meinen Mund halten.