Hallo,
mich würde es mal interessieren wie Ihr euren Hunden klar macht "Das tust du nie wieder".
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....Hund guckt, freut sich und macht damit weiter womit er aufgehört hatte.
Wir haben nicht häufig Situationen wo ich das jetzt bräuchte aber manchmal respektiert er keine Grenzen.
Ich glaub manchmal er respektiert mich nicht.
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Schiebe ich ihn dann zbs runter springt er auf mich und Leckt mir das Kinn oder das Ohr.
Schiebe ich ihn von mir weg krabbelt er wieder auf mich und beleckt mich, das wird dann richtig zu einem Kraftakt und das obwohl er nun wirklich nicht groß ist.
... er schaukelt sich dann so hoch das ich ihn an die Leine nehmen muss weil er wirklich richtig Ruppig wird. Wenn ich dann dazwischen gehe werde ich von meinem doch tatsächlich angerempelt oder er springt an mir hoch.
Darum würde ich gerne mal hören/lesen wie Ihr euren Hund klar Grenzen aufzeigt.
Schubst ihr auch mal?
Reichen bei euch laute Worte?
Ich weiß das es kein Geheimrezept für jeden Hund gibt aber mal ein Austausch würde mir gut tun
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Hallo,
Heute komm ich dazu, dir auch mal ein paar Zeilen zu schreiben...
Die Sachen, die mir aufgefallen sind, hab ich oben im Zitat dringelassen
Ich hatte das Gefühl, du beschreibst unseren Kleinen hier, er ist (offiziell) ein Westieterrier-Rauhhaardackel-Mix, und als solches hat er den Dackelsturkopf und auch den Terrier in einer Hundeperson vereint
Dein Hund ist einerseits sehr mutig, er hatte keine Angst, als die Frau die Rassel geworfen hat, er hat nicht aggressiv reagiert, er setzt seine Interessen mit Charme und freundlich durch (Couch), das ist doch schon mal positiv .
Er neigt dazu, sein eigenes Ding zu machen, das muss nicht unbedingt Respektlosigkeitsein, es gibt Hunde, die sind so erzogen, autark Entscheidungen zu treffen. Ich meine, irgendwo gelesen zu haben, dass bei deinem Hübschen ein Dackel mit drin ist? Voilà... im Dachsbau kann der Dackel auch nicht erst sein Jägerherrchen fragen, was gemacht wird, der muss da auf eigene Faust durch.
Das mit dem Bolonkaweibchen, das ist hier auch so, meine Große rennt ab und an (man höre und staune, sie ist sonst echt schwer und gemütlich, aber manchmal überkommt es sie, wenn ich schon zu weit vorausgelaufen bin, und sie aufschließen will, um mich nicht zu verlieren ), sie rennt halt ein paar Meter. Das kann der Kleine nicht so stehen lassen, der muss da immer hinterher bzw ihr den Weg abschneiden. Das wird dann oft eine spielerische Balgerei, und oft kommt dann der Terrier durch und er versucht sich knurrend an ihr festzubeißen und rupft Fell aus.
Die Große nimmt das nicht ernst, weicht aus etc., aber ich unterbinde das sofort. Irgendwann wird es ihr nämlich zu viel und sie könnte auf die Idee kommen, sich zu wehren, das möchte ich dann doch nicht. Deshalb hab ich das immer im Auge und regele ihn wieder runter, zur Not muss er an die Leine, anfangs bin ich auch mal auf die Leine draufgestiegen, damit der Herr Gummiball wieder runterkommt (klappt inzwischen ganz gut). Was geblieben ist, ist, dass er bellt, wenn er an der Leine bleiben muss und nicht einverstanden ist, während die anderen Hunde oder meine Große rennen. Das findet er halt doof, isso.
Zu deiner letzten Frage, ich weise meine Hunde durchaus zurecht, ich hatte immer große Hunde, ich schreie selten, außer im Notfall, ich zu meiner Großen nicht durchdringe, weil sie abgelenkt ist oder wenn mir echt der Gaul durchgeht, was selten passiert.
Meine Große bekommt auch mal einen Schubser in die Seite, mea culpa, wenn sie an der Leine einen Leinenpöbler androhen will und ich mit Stimme ihre Aufmerksamkeit nicht bekomme, oder ich blocke sie mit meinem ganzen Körper. Sie ist halt auch dickfellig und hat eine lange Leitung. Und sie halt viel Kraft. Ich kann aber andererseits nicht riskieren, dass sie eskaliert und mich über die Strasse zieht, drum "Wehret den Anfängen". Meistens krieg ich es aber so geregelt, dass wir ausweichen, oder ich sie schon vorher mit dem Blick und Leckerli bei mir hab.
Der Kleine ist irgendwie erziehungsrestistent, er macht im Großen und Ganzen, was er soll, manchmal zeigt er so tolles Verhalten, das ich auch sofort positiv bestärke und bestätige, manchmal ist er aber auch so erregt und drüber und bellt und springt nur noch rum, da kommt nichts mehr so richtig an bei ihm. Da hilft bei uns im Haus nur noch seine kuschelige Schlaf-Box und kurz runterkommen lassen (wird es hier zu stressig für ihn, zb wenn Besuch kommt, geht er schon selbst in die Box, dann bellt er halt von da drin raus ). Leckerchen mit rein, kurz Wohnzimmertür zum Gang zu machen und Hund fährt dort etwas runter.
Es gibt kein Patentrezept, und bestimmt wird dir keiner hier schreiben, ja, ich bestrafe meinen Hund, oder ja, ich mach diese und jene Korrektur so und so, mach das auch so.
Es ist immer individuell, oft kommt es aus der Situation heraus, jeder Hund ist anders, und was dem einen Hund nützt, schadet dem anderen. Deshalb wird es dir auch nicht helfen, dass du weisst, dass ich meinem 50 Kilo Hund auch mal einen leichten Schubs oder ein leichtes Pieksen mit dem Finger in die Rippen gebe, was sie kaum registriert bei ihrer Masse an Fell, wenn du eine ganz andere Art von Hund zu Hause sitzen hast.
Ein Hund wie mein Kleiner ist schwer zu beeindrucken, vertraut aber wenn er sich eingelassen hat, grenzenlos. Deshalb muss ich mir sein Vertrauen unbedingt erhalten, sonst bräche eine Welt für ihn zusammen. Strafen oder Schmerz würde sein komplettes Weltbild ins Wanken bringen. Dafür macht er manchmal Sachen für mich, einfach so, das schönste Bei Fuß zum Beispiel, einfach für mich ohne dass ich es ihm gesagt habe.
Du musst bei deinem Hund auch versuchen, sein Vertrauen zu gewinnen, dass er alles für dich machen würde, deine Führung respektiert, dir vertraut, dir folgt. Sowas geht nur über Training, Kurse, wo er was gut gemacht hat (Agility?), und einfach viel Zeit verbringen miteinander.
Ich hoffe, du kannst was anfangen mit meinem Geschreibsel... alles Gute für dich