Vor allem an die User die selbst Kinder haben und damit ein bisschen mehr Einblick in die Materie haben, woher kommt das?
Ist es weil die Kinder keinen Kontakt mehr zu echten Tieren haben und sie deswegen nicht einschätzen können?
Oder sind es die Eltern die ihre Kinder in Angst versetzen weil sie selbst Angst haben?
Oder liegt das einfach am Alter? Ich bin leider mega schlecht darin zu schätzen wie alt die Kinder sind. Stichwort Angstphase?
Ich habe eine Freundin, die panische Angst vor Hunden hat, egal ob groß oder klein. Sie ist nun kein Kind mehr, aber auch sie hat nie etwas Negatives erlebt. Trotzdem sind alle Hunde in ihrer Vorstellung kleine Biester, die nur darauf warten, zubeißen zu dürfen. Unsere Hunde werden selbstverständlich weggesperrt bzw. angehängt, wenn sie hier ist, aber auch so stresst sie das Beisammensein hier sehr.
Sie hat mir erklärt, dass sie Hunde nicht einordnen kann, nicht weiss, wie diese reagieren werden und große Angst hat, etwas zu tun, was der Hund als Angriff versteht und sie dann beißt.
Sie hat keine Haustiere und ist auch nicht mit Tieren aufgewachsen.
Mir im Gegenzug war es immer schon wichtig, dass meine Kinder Tiere kennenlernen, ihre Bedürfnisse respektieren und lernen, sie einzuschätzen und zu verstehen.
Was ich kenne, davor brauche ich schon mal keine Angst zu haben.
Es ist ein großer Unterschied, ob die Eltern selber Tieren wohlwollend und freundlich gegenüberstehen oder selbst Angst haben. Auch wenn die Eltern das nicht verbal ausdrücken, die Kinder spüren die Anspannung oder ob die Mutter das Kind immer grad dann an die Hand nimmt, wenn ein Hund kommt.
Verbale Äußerungen wie (Kind, begeistert) "Oh, schau mal, ein Hund!" - (Mutter, warnend) "Ja, der beißt dich gleich!" oder (Mutter, entsetzt) "Wenn ich schon die Zähne sehe!!!" (Mein Hund sitzt desinteressiert herum und hechelt) sind nicht gerade dazu angetan, Kinder entspannt und frei mit Tieren interagieren zu lassen.
Allgemein glaube ich, das viele Kinder mit Tieren und speziell Hunden einfach zu wenig Berührungspunkte haben, in viele Familien passt einfach kein Haustier, weil zb beide Eltern arbeiten , die Kinder haben nie die Chance gehabt, sie einschätzen zu lernen, und deshalb sind sie vielleicht unsicher und ängstlich.
Die Berichterstattung über Angriffe von Hunden auf Kinder (welche ich ebenfalls als sehr schlimm empfinde) tut dann ihr übriges, um Eltern ebenfalls zu verunsichern.
Wer sich mit Rassen und deren evtl. Problematiken etc. nicht auskennt, schert da schnell alle Hunde über einen Kamm.
Und schlussendlich kann es auch sein, dass ein Kind eine Erfahrung, die wir als nicht so schlimm empfinden, als große Katastrophe ablegt im Gedächtnis.
Zb wollte ein kleiner Bub meine verstorbene DSH streicheln, ich hielt sie kurz fest, und er hat ihr so ungelenk ins Gesicht gepatscht, dass sie ihm einen wirklich! kleinen sanften Schubs mit der nassen Nase ins Gesicht gegeben hat. Blöderweise war der Kleine noch nicht so standfest und ist auf seinen Windelpopo geplumpst. Und hat das Weinen angefangen (da ich ihr Verhalten als Massregelung des Kindes verstanden hatte, haben wir sie danach von so kleinen Kindern nicht mehr streicheln lassen).
Mir hat das sehr leid getan, die Eltern haben gelacht und den Kleinen wieder aufgestellt, er wollte dann aber weg von dem großen Hund. Mehr als Entschuldigen könnte ich nicht, es war ja auch nichts passiert, der Hund völlig ruhig und neutral, nur hab ich mir hinterher große Gedanken gemacht, ob das Kind dieses Erlebnis nicht später als negativ abspeichert.
In dem Alter unter 3 werden so viele Weichen gestellt...
Man steckt eben nicht drin, es ist immer alles subjektiv und individuell.