Beiträge von DerFrechdax

    wollte noch was ergänzen, kann aber nicht mehr editieren:



    Und mir zeigt die beschriebene Situation, was ein "Chef" (hier selbsternannt) macht: Er regelt den Fiddler runter. Er holt ihn aus dem Stress raus und bringt ihm Ruhe bei.


    Ich hab noch eine große Leo- Hündin. Die springt, sobald ich die Leine hole, gern um mich rum wie verrückt und scheint sich zu freuen. Dabei räumt sie auch gern mal einiges runter oder wirft Blumentöpfe um o.ä. . Ich hab das lang für Freude gehalten. BIs mich jemand da drauf aufmerksam gemacht hat, der sich mit Hunden auskennt, dass diese hohe Erregungslage den Hund stresst und ihm nicht gut tut. Dann hat er mir gezeigt, wie er den Hund zur Ruhe bringen würde, ich hab es für mich abgewandelt, und jetzt läuft das anleinen sehr viel gesitteter ab und die Blumen bleiben stehen und der Westie wird auch nicht über den Haufen gerannt...


    Vielleicht kannst du mit meinen "Beobachtungen" ja was anfangen...

    ich wollte gern noch was zum "Fiddeln" schreiben.


    Also, wir gehen gern mit einer Gruppe Hunde (wir mit 2 und zwei weitere) regelmäßig laufen. Unser kleiner Westie- Mischling(schon gesegnete 10 Jahre alt und damit der Gruppenälteste ;) ) ist eigentlich ein verkleideter Sheriff... wir haben ihn jetzt seit Januar, und er zeigt allmählich, was in ihm steckt.
    Wenn einer der Hunde das macht, was er ganz gern aus Unsicherheit macht, nämlich Rumfiddeln, dann wird der Kleine ganz fuchsig. Er rennt so lange neben dem großen Fiddler her, knurrt leise und kläfft kurz und in einem hohen Ton und ist offensichtlich sehr bemüht, den Fiddler zur Ruhe zu zwingen, bis dieser langsamer wird und sich am Ende idealerweise nur noch extrem kontrolliert bewegt :ugly: . Meistens gehen wir dazwischen, weil 1. ist das nicht sein Job, sondern der Job der Besitzerin des Fiddlers, die auch dazwischengeht und ihn dann zB kurz an die Leine nimmt, und solche Stuationen können schnell umschlagen in was Unschönes. Außerdem stärkt das Kleinis Ego, und das ist schon groß genug :lepra: .


    Mir zeigt meine Beobachtung, dass Herumfiddeln und Albern nicht unbedingt ein Ausdruck von Freude ist. Eher von Stress, Unsicherheit, Sich-Entziehen-Wollen, Beschwichtigen, vielleicht auch Nett die eigenen Interessen umsetzen wollen, ohne Haue zu kassieren.



    Noch was dazu aus Google:


    Hundebegegnungen


    Zitat:


    "Nun wendet sie eine nächste Taktik an, um den ungehobelten Leo auf Distanz zu bringen. Sie beginnt zu „fiddeln“. (herumalbern). Durch stark übertriebenes Spielen als Übersprungshandlung in diesem Moment möchte Cara zeigen, dass sie dieser Situation nicht gewachsen ist, sie wünscht sich immer noch Distanz zu dem Rüden. Doch dieses Fiddln wird von den Besitzer meist falsch interpretiert. „ Schau jetzt spielen sie doch miteinander, na siehst Cara – geht ja.“ Doch diese übertriebene Gehampel (es ist aus Hundesicht eindeutig kein echtes Spielen) bringt Leo leider auch nicht dazu Ruhe zu geben."

    @Cairnkraftwerk kann es sein, dass du dich so schlecht zu einer Entscheidung durchringen kannst, weil du den Traum von einem wunderschönen, eleganten Afghanen, mit dem du Spaziergänge machen möchtest, und an dessen Schönheit du dich erfreuen kannst, (noch) nicht aufgeben möchtest?


    Und, dein Mann bittet dich auch, den Hund zu behalten, das verursacht evtl. zusätzlich Schuldgefühle und macht es dir schwerer, auch wenn du schon am Limit bist..


    Ich glaube, manchmal muss man auch einen Traum aufgeben und sich seine eigenen Grenzen eingestehen... :tropf:


    Es tut mir so leid für dich...ich versteh deinen Konflikt, ich hab auch mal einen Hund weggegeben, an dem ich sehr hing. Ich war damals total überfordert, er war ein Podenco- Windhund- Mischling, den meine Eltern für die Oma aus einem spanischen Tierheim mitgenommen haben. Der sollte maximal kniehoch werden... :pfeif:
    Fakt war, dass der Hund nachher größer als ein Schäferhund war und nachdem die Oma ihn noch schön verpfuscht hatte, zog er bei uns ein, nachdem die Oma sich beim Gassi böse verletzt hatte, weil er in die Flexi gerannt war und sie gestürzt ist.


    Der Hund hat mich damals echt an meine Grenzen gebracht. Ich hab auch viel gelernt, insofern war die Erfahrung nicht gänzlich schlecht, aber irgendwann, wenn der Hund ständig Mist macht und man wenig Fortschritte sieht, trotz Trainer und Kursen und Bücher lesen und allem...
    Wir haben dann noch einen 2. Hund für ihn angeschafft, damit er ruhiger war, aber das hat zur Folge gehabt, dass ich dann zwei Hunde einfangen durfte, weil er den zu seinen ständigen Ausbrüchen und Jagdausflügen dann einfach mitgenommen hat.


    Als ich kurz vor der Geburt meiner Tochter damals stand, habe ich ihn abgegeben. Ich war so fertig damals... ich kam mir wie ein Versager vor, hatte ein schlechtes Gewissen ihm nicht gerecht geworden zu sein, zweifelte an mir selbst und meinem Hundeverstand.
    Die nachfolgenden Besitzer haben ihn leider noch schlechter als ich unter Kontrolle gehabt, so dass er 2 Rehe gerissen hat und ein Gericht die Familie zur Abgabe des Hundes verdonnerte.
    Er landete im Tierheim, es wurden Aufrufe des Tierheims in der Zeitung veröffentlicht... mir brach fast das Herz, aber ich konnte und wollte ihn nicht mehr zurücknehmen, nicht mit dem Jagderfolg und ich mit Baby und noch einem weiteren Hund. Das hätte ich nicht geschafft.
    Mein Mann hat ihn dann später noch einmal gesehen, in einer nahen Stadt lief er mit einem Mann ganz entspannt an der Leine. Vielleicht war das für ihn gerade richtig, Stadt ohne Wild und allein, ohne 2. Hund...


    Ich hab immer gehofft, dass der Hund woanders das bekommen würde, was ich ihm nicht hab geben können... der andere Hund, den ich behalten hatte, hat sich zu einem ganz normalen Hund entwickelt, das war meine alte Schäferhündin, von der ich schon öfter geschrieben habe. Sie hat mir letztlich wieder das Selbstvertrauen gegeben, dass ich zwar vielleicht nicht alles richtig gemacht hatte, aber doch auch nicht alles falsch.


    Manche Mensch/Hund- Konstellationen passen halt einfach nicht optimal.
    Und manche Träume platzen irgendwann...


    Ich drück euch die Daumen, dass ihr euren Weg findet... :streichel:


    (sorry, ist jetzt was lang geworden...)

    =)

    ich hab mir jetzt alles von Anfang durchgelesen... liebe @Cairnkraftwerk , du bist nicht zu beneiden :streichel: .


    Setz dich in einer ruhigen Minute mit einer Tasse Kaffee mal hin und mach eine Pro und Contra Aufstellung, ganz klassisch.


    Was findest du toll an dem HUnd? Wo sind kleine Verbesserungen zu sehen?
    Was kostet dich zu viel Kraft? Was schaffst du so auf keinen Fall mehr?


    Wenn du dich für ein Behalten entscheiden solltest:
    Wo kannst du Unterstützung bekommen? Wer hilft dir, das mit deiner Arbeit, dem Gassi unter einen Hut zu bringen? Vielleicht gibt es auch am Ort Hundesitter oder hundeerfahrene Menschen, die sogar ins Haus kämen zu euch? Wie könnt ihr eine enge Bindung aufbauen? Gibt es Kurse, die du besuchen könntest, um euer Verhältnis zu festigen?


    Wenn eine Abgabe sinnvoll und notwendig erscheint:
    Ab zum Anwalt, den Vertrag abklären lassen. Anwaltsschreiben an den Züchter, das ihn informiert, was ihr plant (Abgabe) und dass sein Vertrag zumindest in Teilen unwirksam ist. Dann sucht ihr über ein Netzwerk einen neuen Besitzer, der sich mit der Rasse auskennt und den Kontakt mit euch zusammen aufbaut. Und wenn der Hund dann vermittelt ist, DANN LÄSST DU IHN LOS.


    So schlimm es für dich sein wird, der Hund überfordert dich. Dein Traum wurde für dich zu einem Albtraum, dem du nicht gewachsen bist. Das ist kein Versagen, das ist Mensch-Sein.


    Solltest du dich entscheiden, ihn zu behalten, dann wirst du sehr lange ihn zur 1. Priorität machen müssen, du wirst auf jeden Fall Unterstützung brauchen. Überleg dir, welches Konzept für ihn passen könnte, welche Strategie du wählen könntest, um dem komplexen Charakter deines Hundes Genüge zu tun. Es gibt auch viele Videos auf YouTube, vielleicht sind da Anregungen für dich dabei, wenn du nach "ängstlichem Hund" o.ä. Stichworten suchst.


    Ich hoffe, ihr kriegt die Situation irgendwie hin, es tut mir echt so leid für dich und für deinen Hund :tropf:

    :shocked: Also ehrlich gesagt finde ich das schon ein starkes Stück. Ich denke, keinem Hund ist sowas zuzumuten, also bitte abraten und ein Stofftier empfehlen.



    naja, die Familie ist sich tatsächlich noch nicht sicher, ob ein Hund ÜBERHAUPT in ihr Leben passt... insofern finde ich es ganz gut, dass sie nicht einfach ins Tierheim gehen und sich den süßesten mitnehmen, sondern sich genau überlegen, was sie möchten und was nicht... ob es das dann gibt, steht natürlich auf einem anderen Blatt.... =)
    Der Papa hätte am liebsten einen Malinois... sind allerdings Hundeanfänger... insofern ist die Beschränkung auf einen Kleinhund, der Fehler auch mal verzeiht und einen langen Geduldsfaden hat, schon ein positives Zeichen :ka: .

    Ist jetzt nix zum Gießen... ich hab in die Nähe meiner Rosen einen Holunder gepflanzt, der im Garten meiner Eltern wild gewachsen war und raus sollte. Der ist im Frühjahr, so auch jetzt, komplett voller Blattläuse, und meine Rosen sind seit er steht immer blattlausfrei... schöner Nebeneffekt, hier wimmelts auch von Marienkäfern und ihren Larven (Blattlauslöwen)...


    Falls also noch Platz ist im Garten... :lol:

    Kann er die Verbindung herstellen, wenn ich ihn nicht mehr auf die Couch lasse?Bisher durfte er immer auf die Couch, wenn ich Zuhause war. Vor allem, was mache ich, wenn er nicht mehr auf die Couch darf und Zirkus macht? Ich denke, dass es ihn stressen wird. Ausschimpfen? 30x auf seinen Platz schicken? Fühle mich da etwas unvorbereitet

    Wenn du beschließt, dass die Couch ab heute tabu ist, ist das erst mal so... was soll ihn da stressen?
    Es wird dir noch öfter vorkommen, dass ihr einen Interessenkonflikt habt... dir fällt ein Stückchen Brötchen runter, Hund will sich das holen, du möchtest aber nicht, dass er was vom Boden aufnimmt... oder, Hund soll allein bleiben, Hund möchte aber mit... Hund will spielen, du willst aber fernsehen...


    Wenn du ihn ab heute nicht mehr auf der Couch haben willst, dan ist das halt ab heute so. Wenn du ihn jedesmal, wenn er hoch will, runterschickst, wird er das irgendwann akzeptieren, auch ohne Schimpfen. Dir kann dann nur passieren, dass er es halt macht, wenn du nicht da bist oder grad in einem anderen Zimmer... |)


    Wenn es tatsächlich nur das eine Kissen ist, dann tu es doch mal probehalber weg... dann siehst du, ob er es weiterhin so macht mit dem Bein heben.


    Hunde müssen übrigens nicht unbedingt auf die Couch dürfen, um sich geliebt und umsorgt zu fühlen... :smile: ;)