Hallo
also, ich hab jetzt nur Seite 1, 2 und 5 gelesen, wollte aber vor der Heia noch schnell meinen Senf loswerden
Ich lese aus deinem Geschriebenen heraus, dass dein Hund fiddelt, um einen Konflikt zu lösen, sich zu entziehen und dadurch sich zB der Spannung zu entziehen, wenn die Stimmung kippt (weil er zB nicht hört).
Er steht ja jedesmal ziemlich unter Spannung, bei allen Begegnungen mit Menschen, die du geschildert hast (Mann mit Döner, Tierarzt, euer Miteinander). Vielleicht hat er schon eine hohe Grundspannung, so dass jede Interaktion ihn zusätzlich hochpusht. Da wärst tatsächlich du gefragt, dafür zu sorgen, dass der Hund nur gestreichelt wird, wenn er sich beruhigt hat. Das kann man Leuten auch so sagen "Im Moment bitte nicht streicheln, wenn er so aufgeregt ist, bitte warten Sie, bis er sich beruhigt hat..." Hund setzt sich irgendwann... "Jetzt dürfen Sie ihn kurz schnüffeln lassen..." wenn die Leute so lange Geduld hatten und noch da sind
Das Fiddeln ist bei meinem Podenco damals auch das Mittel der Wahl gewesen, wenn er sich entziehen wollte, oder auch, wenn er von anderen Hunden gemobbt worden ist und ich nicht schnell genug eingreifen konnte. Er war nicht mutig, aber dafür extrem schnell. So hat er jede Art von Konflikten gelöst, einfach, indem er davongelaufen ist.
Auch wenn du den Hund im Parkhaus rufst, ist er in einem Konflikt, er möchte den vielen aufregenden Gerüchen nach, aber du hast ihn gerufen, vielleicht schon mit aufgeregter Stimme, Stress liegt in der Luft...
Überlege mal, wenn du deinen Hund beobachtest, was dieses Fiddeln auslöst, und bitte bis dahin alle Leute, denen ihr so begegnet, ihn zu ignorieren. Kannst ja sagen, ihr übt grad was und deshalb...
Das Fiddeln ist übrigens kein Ausdruck von Freude, sondern innerem Stress und ist auf Dauer ungesund für den Hund.
Hier wird das kurz erklärt: Hundebegegnungen
Ich würde das Fiddeln unterbinden, indem ich den Hund schon vorher auf mich schauen lasse (gern auch mit Leckerli) und sobald er trotzdem losfiddeln möchte, ohne ihn anzusehen und ohne was zu sagen (höchstens ein "Ä--ääh") festhalten würde am Geschirr. Hört er auf oder unterbricht kurz, würde ich sofort viel loben und den Druck sofort verringern.
Es wurde auch schon der Tipp gegeben, den Hund eher hinter dir laufen zu lassen, damit du ihn abschirmen kannst, dann passieren dir Sachen wie mit dem Döner nicht mehr. Und, die Leine nicht zu lang lassen...
Ich würde, das hab ich dir glaub ich auch in deinem anderen Thread geschrieben, ein Schau!- Signal einüben.
Wenn er das kann, dann kannst du als next step folgendes üben:
Du stellst Leute ab, die den Hund ansprechen, wenn ihr an ihnen vorbeigeht, mit kieksiger Stimme "Ach, was bist du denn für ein Süüüüßer...!!!" und du sagst in dem Moment dein Schau- Kommando. Hund schaut zu dir, dann schnell Superleckerli ins Maul. Dann dreht ihr ab und geht aus der Situation raus. Aber nicht zu oft üben, 2-3x langt für den Anfang, sonst dreht ihn die Trainingssituation wieder hoch.
Irgendwann wenns klappt, hast du einen Hund, der beim Angelabert- werden zu dir schaut anstatt zu den Leuten.
Das mit dem Trainer finde ich auch eine gute Idee von Themis.
Viel Erfolg euch!