Da stellen sich für mich noch zwei Fragen:
1.
Sind deine Hierarchien von oben oder von unten her definiert?
Hat der Entscheidungsträger die Führungskompetenz selbst an sich
genommen oder wurde sie ihm von den anderen direkt oder indirekt
übertragen? Ist der Entscheidungsträger derjenige der sich selbst an diese Position stellt oder werden seine Vorschläge von den anderen als die besten angesehen und deshalb übernommen?
2.
Sind deine Hierarchien stabil oder flexibel?
Ist der Entscheidungsträger immer derselbe oder kann das wechseln? Was ist wenn in einer bestimmten Situation das Gruppenmitglied am untersten Ende der Hierarchie das kompetestente Individuum ist? Wird es dann situativ zum Entscheidungsträger oder sind die Machtstrukturen festgelegt?
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Also, ich versuch es mal... weil ich ein fauler Mensch bin, kopier ich hier was aus Wikipedia rein...
1. "Hierarchische Ordnungen in sozialen Systemen basieren häufig auf Bedürfnissen und emotionalen Abhängigkeiten. Idealtypisch leisten Höhere Beiträge zu Gunsten der Mitglieder ihres Systems bzw. zu Gunsten des jeweiligen Gesamtsystems"
"Hierarchische Strukturen kommen auch in der Tierwelt vor, wo über die Rangordnung die hierarchischen Positionen der einzelnen Individuen, vom Alphatier bis zum Omega (rangniedrigstes Individuum), bedingt werden. Unter anderem ist dies Gegenstand der Verhaltensforschung."
hier die Quelle: Hierarchie – Wikipedia
"Als Rangordnung bezeichnet man in der Verhaltensbiologie eine Hierarchie, durch die bestimmte „Rechte“ und „Pflichten“ innerhalb einer sozialen Gruppe geregelt und für eine längere Zeitspanne festgelegt sind."
von hier: Rangordnung_(Biologie)
Und so sehe ich das in etwa... in einer Hierarchie besteht ein Gefälle. Derjenige mit der besseren Eignung, dem größeren Wissen, der höheren Intelligenz (in Beruf: mit der besseren Ausbildung, den besseren sozialen Fähigkeiten, der höheren Kompetenz, dem besseren Netzwerk), dem besseren Instinkt, dem größten Verständnis übernimmt die Führung.
Er wird nicht "vom Volk (Hund) gewählt", denn das wäre keine Hierarchie, sondern eine Demokratie.
Das wäre das Prinzip, nach dem das Volk (oder der Hund) durch freie Wahl an der Machtausübung teilhaben kann (wobei es in einer Demokratie auch hierarchische Strukturen gibt).
Da ich derjenige bin, der nicht instinktgesteuert lebt, sondern vernunftbegabt ist und reflektieren kann sowie vorausplanen und ja auch die Brötchen / das Fleisch verdient, sehe ich mich schon in der Positition weiter oben. Also, ich treffe die Entscheidungen und bin auch der Meinung, dass das so für uns alle das Beste ist.
Natürlich bedenke ich immer auch die jeweils aktuellen Bedürfnisse meiner Hunde und bemühe mich wirklich ernsthaft, ihnen zügig nachzukommen.
Ich habe die Führung selbst übernommen, aber meine Hunde schließen sich mir auch gern an. Auch Gassi- Hunde oder sogar fremde Hunde reagieren positiv auf meine Signale.
Die Hierarchie ich/meine Hunde ist stabil, untereinander ist das flexibel, wobei beide sich respektvoll aus dem Weg gehen und auch gegenseitig Grenzen setzen, in dem Rahmen, den ich stecke. Denn mein Job ist u.a., dafür zu sorgen, dass alle sich sicher fühlen und in Frieden leben und es keinen Streit oder irgendwelche Eskalationen gibt.
Solange keiner meiner Hunde seine Kartoffeln selbst kochen kann und das Fleisch einkauft, halte ich mich für am kompetentesten . Natürlich reagiere ich aber auf die Körpersprache meiner Hunde, wenn sie sich unsicher oder krank fühlen, bin ich sofort für sie da und kümmere mich um alles, so dass sie sich geborgen und gut aufgehoben fühlen. Auch Treffen mit anderen Hunden manage ich und kümmere mich darum, dass sich alle gut fühlen.
Hierarchien sind nicht per se schlecht, sie führen zu Ordnung und es kann sehr beruhigend sein, von jemand Kompetentem geführt zu werden und Verantwortung abzugeben.
Es kommt auf die Kompetenz und die Qualitäten des Führenden an, ob diese "Machtstruktur" positiv oder negativ empfunden wird und sich auch entsprechend so auswirkt.