also, ich kenn jetzt euren Hund nicht, aber ich schreib mal hier so hin, was mir durch den Kopf geht... er kommt in die Pubertät, da werden viele Regeln und Dinge, die vorher so hingenommen wurden vom Hund, nochmal gründlich hinterfragt.
Der Hund probiert dann Sachen aus, und je nachdem, wie das Echo ist, macht er das dann öfter oder lässt es sein.
Kommt also drauf an, ob er an sein "Ziel" kommt oder einen Gewinn durch sein Verhalten "erzielt" hat.
Es gibt manche, die sagen, ein Hund, der sich aufführt, wenn Herrchen/Frauchen das Haus verlässt, hat keine Sehnsucht nach der Bezugsperson, sondern er leidet unter einem Kontrollverlust.
Wenn also euer Süßer euch gern auf Schritt und Tritt verfolgt, gern auf euren Füßen liegt und allgemein immer sehr gern informiert sein will, was in "seinem" Reich so abgeht, dann könnte es sein, dass er das ziemlich doof findet, wenn du das Haus verlässt, ohne ihn um Erlaubnis gefragt zu haben bzw. ohne dass er die Möglichkeit hat, dich zu kontrollieren, zu kucken, was du machst, den Überblick zu behalten.
Die Lösung könnte so aussehen, dass man selbst die Rolle des Chefs gut ausfüllt, dem Hund gute Führung gibt und sich um vieles selbst kümmert (Besucher abchecken zum Beispiel) und ihm nicht die Kontrolle überlässt und ihn wenig bis nichts entscheiden lässt (die Wahl der Gassistrecke zB oder wo abgebogen wird, ob gejagt wird etc).
Die Idee, das mit dem Alleinsein stufenweise zu üben, finde ich auch sehr gut.
Ich persönlich finde es immer wichtig, dass ein Hund mit seinem unerwünschten Verhalten keinen Gewinn hat.
Also, wenn er jault, und dein Freund steht auf und der Hund hat dadurch einen Ansprechpartner, wäre das ja ein Gewinn. Das wird er dann immer wieder machen.
Ignorieren als Strategie wäre einen Versuch wert... allerdings bedeutet das, dass man wirklich gar nicht reagieren dürfte... auch nicht, wenn der Hund 30 Minuten am Stück jault. Wenn man nicht die Nerven hat, das durchzuziehen, dann lieber lassen. Sonst lernt der Hund, ich muss nur lang genug durchhalten mit dem Gejaule, dann steht schon jemand auf...
Unser Kleiner (Westie- Mischling) hat schon bei der Pflegefamilie vor uns gelernt, in einer Box zu schlafen. D.h. solange wir schlafen, liegt er da drin (hat ausreichend Platz) und basta.
Solange er winselt, weil ich zB auf Toilette gehe, und ich seiner Meinung nach nicht schnell genug die Treppe runter komme, kommt er nicht raus. Ich lass ihn immer erst raus, wenn er ruhig wartet.
Das bewirkt, dass er von selbst ruhig wartet, bis er dran ist. Natürlich ist das das erste, was ich früh mache, ihn rauszulassen
Aber halt erst, wenn ich aufgestanden bin
Manchmal geht mein Mann auch schon sehr früh aus dem Haus, er geht also mit den Hunden gefühlt mitten in der Nacht Gassi und dann kommt der Kleine nochmal in die Box, bis ich dann morgens aufstehe.