Beiträge von DerFrechdax

    Hier isser, der neue Thread :smile:
    Hallo :winken:
    Ich hab hier auch so ein Nervenbündel, einen 10jährigen Westie-Dackel- Mischling, und für ihn ist das Größte, mich auf Schritt und Tritt zu begleiten (kontrollieren). Er ist gestresst, wenn er zB mit meiner Tochter vor einem Laden warten muss, während ich drin einkaufe, dann fiept und jammert er gern, weil er mir nicht hinterher kann.
    Er hatte vorher eine Pflegefamilie, da hatte er sich auf die Frau des Ehepaares eingeschossen, die hat er genauso "verehrt".


    Ich hatte noch nie einen Terrier, insofern musste ich mich in dieses höhere Erregungslevel dieser Hunde erst mal hineindenken und mir überlegen, wie ich Ruhe und Stabilität hineinbringen kann in diesen meinen neuen Hund.
    Ich empfinde seine Anhänglichkeit zeitweilig als fordernd, er möchte fast manchmal in mich hineinkriechen. Für mich ist das ein Hinweis auf seine eigene Unsicherheit und den Wunsch, geführt zu werden. Ihm muss man tatsächlich sagen, dass er sich mal hinlegen soll um zu schlafen... :gott: ;)


    Vielleicht ist das bei deinem Hund auch so, dass er sich auf eine besondere Art zu deinem Freund hingezogen fühlt, weil der etwas austrahlt, was dem Hund ein Gefühl der Sicherheit vermittelt?


    Es gibt so Hunde, die muss man etwas einschränken, damit sie sich sicher und ok fühlen... deshalb steht bei uns auch eine Box (haben schon die Vorbesitzer auftrainiert), in die der Kleine geht, wenn ich will, dass er runterkommt (zB wenn wir Besuch haben und er dreht auf mit wildem Rumgerenne und Gebelle). In die Box legt er sich auch auf meinen Wunsch, wenn ich weggehe, dann ist sie natürlich offen, die Tür zu den restlichen Räumen allerdings ist dann zu. Er ist zudem auch nicht ganz allein, wir haben noch eine 5jährige Leo- Hündin, die die Ruhe in Person ist und höchstens zur Essenszeit wach wird ;) , oder wenn ich die Leine in die Hand nehme :ugly: .


    Ich versuche also, hier zu Hause viel Ruhe reinzubringen, verbitte mir das Nachgelaufe und die Kontrolle durch den Kleinen, natürlich ist er meistens da wo ich bin, aber direkt an den Hacken kleben lasse ich ihn nicht. Da langt ein langer, starrer Blick von mir und er fängt an zu beschwichtigen und dreht um und geht weg. 2 Sekunden später lugt er aber auch schon wieder ums Eck, wo ich denn sein könnte und was ich da so treibe und überhaupt, er muss einfach immer informiert sein, das ist bei ihm einfach so drin :lepra: .
    Ich arbeite da dran, es stresst ihn ja selber auch, und er kommt einfach schlecht zur Ruhe und findet eigentlich nur nachts zu wirklicher Entspannung (in seiner Box wiederum).


    Interessanterweise hat er sich im Auto auch aufgeführt wie aufgezogen, wir haben einen echt großen Kofferraum, aber der Herr quetscht sich am Gitter vorhei, hüpft bellend und heulend über die Sitze und verkratzt mir alles, weil ich es gewagt hab, ihn kurz im Auto warten zu lassen (war im Winter, natürlich).
    Lösung war auch hier eine Box, die viel Luft reinlässt, von mir mit Handtuch abgedeckt wurde, und in der er sich komplett ruhig und entspannt verhält, wenn er kurz warten muss, bis ich wieder da bin.


    Alles in allem arbeite ich daran, indem ich Rituale pflege, ihn in seinem Kontrollverhalten soweit einschränke, wie ich es mit meinem Gewissen vereinbaren kann (ich will ihn ja nicht komplett "brechen" oder so... ich kann gegen sein Naturell schlecht wirklich antrainieren), er darf auch meine Kinder zB auf gar keinen Fall kontrollieren bzw. maßregeln oder in ihren Bewegungen einschränken, dasselbe darf er auch bei anderen Hunden nicht.
    Gleichzeitig arbeite ich daran, dass er bei Spaziergängen und Wanderungen zwar in meiner Nähe bleibt, sich aber durchaus in einem Radius von sagen wir mal 20 bis 30 m bewegen darf. Er läuft nämlich liebend gern mit der Nase an meinem Bein, was ich an der Straße nicht das Schlechteste finde, aber in der Prärie wünsche ich mir für ihn auch, dass er den Kopf frei kriegt. Und das geht nur, wenn er auch mal abschalten kann und mich einfach nicht kontrolliert. Mir langt es, wenn er nicht stiften geht und immer mal wieder nach mir schaut.


    Ansonsten bin ich normalerweise ein Fan davon, dass Hunde lernen, von selbst von einem hohen Erregungslevel in ein ruhigeres zu finden... :pfeif: wie gesagt, da arbeiten wir dran... ich ignoriere ihn auch ganz gern, wenn es geht. Dinge, die man nicht in der Hand hat (was der Hund zB macht, wenn ich weg bin) kann ich schlecht kontrollieren, das ignoriere ich dann halt. Ob er gebellt hat oder nicht, ist dann halt für mich zweitrangig, Hauptsache, er ist ruhig und entspannt, wenn ich die Tür aufmache und führt sich da nicht auf wie ein aufgezogenes Auto :smile:
    Meistens schläft er dann tatsächlich, wenn ich weg bin.


    Ich hoffe mal, dass sich das Aufgedrehte mit der Zeit legt und er merkt, dass er da einfach viel Energie verschenkt, wenn die Reaktion ausbleibt.
    Schlecht wäre es allerdings, wenn dein Hund zB die Tür anspringt, und du kommst dann immer wieder rein, um zu schimpfen... dann lernt er, ich mach Blödsinn, und es kommt jemand rein, alles supi :ugly: lohnt sich ja. Auch wenn man sich dann schnell in den Korb legen muss... ;)


    So, ich hoffe, du kannst dir was rauspicken, was für dich passt... hab einfach mal frei Schnauze losgetippt :lol:


    Viel Erfolg! :gut:

    Das mit dem Kaffee finde ich auch superwichtig :lol: :gut:
    Ohne bin ich zu gar nix in der Lage, auch nicht zum Futter vorbereiten :p :lol:
    Das wissen meine 2 Dödel ;)

    Anfangs habe ich alles an Ratgebern von selbsternannten Hundeexperten gelesen und das hat mich völlig verwirrt.

    Ich muss nochmal auf die "selbsternannten Hundexperten" zurückkommen:
    Ich hab auch in dem anderen, inzwischen geschlossenen Thread von dieser Hundetrainer-Wochenend-Ausbildungsschule gelesen... :???:


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass Leute ihr gesundes Bauchgefühl und Menschenverstand so komplett abgeben, und nur noch nach -unlogischen und willkürlich erscheinenden- Regeln und festen Dogmen erziehen, ohne zu hinterfragen und zu überlegen, ob das denn auch auf ihren Hund gut passt...


    Die meisten, die hier geschrieben haben, haben ihren eigenen Weg gefunden... manche vergleichen Hundeerziehung mit Kindererziehung, aber auch da ist das Feld ja sehr groß.


    Deshalb brennt mir die Frage auf den Nägeln, inwieweit denn Trainer oder Strömungen euch beeinflusst haben?


    (Das ist eine ernstgemeinte Frage, ich mache wirklich keine Werbung für irgendwen... auch wenn das oben so klingt :ops: . Ich habe mir inzwischen einfach meinen eigenen Stiefel gebastelt, wie die meisten wohl. Ich gehe Gassi und nicht auf die Jagd, und ich füttere zu Hause und nicht unterwegs. So als Beispiel. Ich hab mir halt rausgepickt, was ich gut fand, das setze ich um. Den Rest lass ich =) .)

    Bei uns läuft hier zu Hause auch nicht viel.. die Große ist eh eine Trantüte und den halben Tag in ihrem schattigen Eck am Schlafen, und der Kleine ist immer noch insoweit im Kontrollwahn, dass er zwar inzwischen schon mal am Stück so 10 Minuten auf seinem Platz liegen und schlafen kann, wenn ich hier im Haus herumwirtschafte (also auch, wenn ich das Zimmer verlasse, in dem er sich befindet :hurra: ), dann aber wieder gucken muss, wie weit ich mit meiner Hausarbeit bin oder was das denn für Geräusche eben waren :ugly:
    Deshalb ist es mir für den Kleinen nochmal besonders wichtig, dass er zur Ruhe kommt, dass er schläft und nicht ständig das Gefühl hat, was zu verpassen.


    Da er auch sehr schnell aufdreht, achte ich auch bei Gassigängen, bei denen beide Hunde größtenteils frei laufen, außer, jemand nähert sich uns, darauf, dass gähnende Langeweile herrscht.
    Die Große ist am Schnüffeln und Pieseln und dabbert neben mir her, der Kleine "patroulliert", markiert und passt auf, dass er den Anschluß nicht verliert (= dass wir uns nicht mehr als 20m von ihm entfernen, dann 'muss' er aufholen ;) ).


    "Aufregung" in Form von anderen Hunden, Leuten, Radlern etc. wird ignoriert, außer es kommt ein Hundekumpel entgegen. Dann gebe ich die Hunde frei, damit sie rennen dürfen, wenns passt. Aber auch da muss ich den Kleinen im Auge behalten und ggf. anleinen, da er die rennenden Hunde gern bedrängt und massregelt.


    Spielzeug nehm ich nicht mit, ich zergel auch nicht mit meinen Hunden, generell besitzen sie auch kein Spielzeug. Bis auf Bälle hatte die Große nie welches, und die Bälle hat der Kleine seit seiner Ankunft hier alle zerlegt und zerpflückt :pfeif: .
    Kauknochen gibt es, aber nur unter Aufsicht, um keinen Streit aufkommen zu lassen.


    Alles in allem ein ziemlich "langweiliges" Hundeleben.... :D meine beiden scheinen es aber ganz ok zu finden...

    Ich kraule dem Kleinen, der früher beim Vorbesitzer aufs Sofa durfte und bei uns nicht, immer den Bauch mit dem nackten Fuß, da ist er ganz narrisch drauf. Also, Hund darf nicht auf die Couch, er legt sich dann halt davor, so dass er doch ziemlich nah bei mir liegt, und wenn er brav ist, streichle und kraule ihn mit meinem Fuß. Alle sind zufrieden. :D


    Ansonsten finde ich, machst du das genau richtig. :gut:

    Ich hab grad noch ein bißchen in der Rassebeschreibung von Shar Pei geschmökert...


    "Der Shar Pei strahlt viel Ruhe und Gelassenheit aus, zumindest, so lange er sein Heim nicht in Gefahr sieht. Er hat Wachtrieb und ist selbstbewusst genug, eigenständig die Verteidigung von Heim und Hof in Angriff zu nehmen. Seiner Familie gegenüber ist er liebevoll und loyal. Dennoch zeichnet ihn auch eine recht große Eigenständigkeit aus, was die Erziehung nicht immer einfach macht. Ist man nicht sehr konsequent und durchsetzungsfähig, wird der Shar Pei seine eigenen Regeln aufstellen."


    Shar Pei: Rassebeschreibung, Wesen, Haltung und Pflege


    Euer Hund hat also den Drang, den Hof zu verteidigen, das entspricht seinem Naturell.
    Die Frage ist, wollt ihr das?
    Wenn ihr damit leben könnt, dass er bellt und wacht, aber nur nicht wollt, dass er auf den Tisch geht, müsst ihr den Tisch unattraktiv machen. Also zB Hundefutterdosen mit Steinchen gefüllt an den Rand stellen, wenn er hochspringt, fallen ein paar mit lautem Gerappel herunter, Hund erschrickt, meidet den Tisch. Blöd wäre, wenn er nur so dranstößt, und eine Dose fällt mit Gerappel um... dann ist u.U. das ganze Wohnzimmer negativ belegt. Hat also Vor- und Nachteile, die Methode. :verzweifelt:


    Wenn ihr gar nicht wollt, dass er wacht, müsst ihr ihn einschränken. Ich würde das mit einer Box versuchen, die ausreichend Platz bietet und in die er sich auch sonst zurückziehen kann, also nicht nur ein Gitterkäfig, sondern was Festes, das auch ein bißchen dunkel ist, wie eine Höhle.
    Dort darf er sich zurückziehen, mit Kuscheldecke und Knochen... Vielleicht habt ihr die Möglichkeit, in einer Diele/ Ecke des Wohnzimmers was abzutrennen und dort auch die Box zu etablieren?


    Wenn ihr einen weiteren Neuzugang plant, könnt ihr auch den an die Box gewöhnen, vielleicht in einem anderen Zimmer, das mit einem Kindergitter abgetrennt ist, so sind auch später, wenn ihr weggeht, die beiden getrennt, aber doch beieinander.


    Ich persönlich finde es nicht komplett verwerflich, einem Hund, der nicht gern allein bleibt, einen Kumpel an die Seite zu stellen.
    Ein Hund, der aber außer auf den Tisch zu hüpfen noch andere "Marotten" hat, würde ich aber erst so erziehen, dass er sich soweit händeln lässt, dass ich Ressourcen frei habe, mich um Hund 2 zu kümmern, besonders, wenn es ein Welpe sein soll. Sonst hat man schnell 2 Hunde, die einen an den Rand des Wahnsinns treiben.... |) :pfeif:

    Ernst gemeinte Frage: Was machst Du, wenn kein Zaun oder eine ähnliche Begrenzung in der Nähe ist oder der Hund sich davon schlichtweg nicht beeindrucken lässt?

    Ähm, dann such ich mir für die Trainingssituation eine Wohngegend, in der es Zäune gibt und übe es da... damit der Hund weiß, was er tun soll, kann ich für die Trainingssituation, um zu zeigen, dass ich ab jetzt nicht mehr will, dass der Hund vorne läuft, statt oder ergänzend zu dem Ausfallschritt von oben genauso ein Kommando einbauen. Der Kleine von uns wurde zB vom Vorbesitzer auf ein lautes Fingerschnippen konditioniert. Schnippe ich mit dem Finger, sagen seinen Namen und zeige auf ihn, wird er sofort langsamer und überholt nicht mehr.
    Hebe ich das Signal auf, sage ich "Okay" und mache eine Handbewegung nach vorne.


    Das funktioniert mit und ohne Leine.


    Habe ich keinen Zaun, kann ich das zwar auch üben, ich fand den Zaun als Trainingshilfe am Anfang aber sehr praktisch. Irgendwann, wenn das Kommando sitzt, kann man natürlich auch ohne Zaun üben. Den Ausfallschritt kann man auch ohne Zaun üben, dann kann es aber vorkommen, dass der Hund nur ausweicht und man sich quasi im Krebsgang seitwärts durch die Gegend bewegt, und das ist natürlich nicht im Sinne des Erfinders :lol:


    Ich finde jedenfalls Ausfallschritt seitlich und/ oder Kommando angenehmer für den Hund als Zug am Halsband per Leine... :hust: :D


    Lässt sich mein Hund von mir nicht beeindrucken, arbeite ich an unserem Verhältnis... es gibt aber zugegebenermaßen auch Hunde, die sehr selbständig sind und ihren Halter nicht wirklich brauchen... von solchen Hunden wird man vielleicht nie in dem Maße Kooperation bekommen, wie von einem Hund, der es genial findet, sein Herrchen/Frauchen glücklich zu machen... da hilft wohl nur, seine Erwartungen herunterzuschrauben und das zu nehmen, was der Hund bereit ist zu geben... ;)

    Ich hab hier einmal 50 Kilo Hund und einmal 7 Kilo. Beide dürfen mich nicht überholen, wenn wir an der Straße laufen. Ich drehe mich aber nicht ein, und zeige dadurch die Flanke, sondern ich mache einen Schritt zur Seite. Ohne mich ansonsten in meiner Körperhaltung zu verändern.


    Ich hab das zuerst an einem Zaun geübt. Und zwar läuft der Hund auf der Zaunseite, ich daneben. Hund fängt an zu ziehen, und in dem Moment, wo der Hund mich überholt, mache ich mit dem Bein, das zur Zaunseite zeigt, einen großen Ausfallschritt zum Zaun hin, so dass mein Bein den Weg versperrt. So stehen wir dann, und wenn ich weitergehen möchte, weil Hund brav wartet, dann gehen wir weiter. Wenn du immer wieder konsequent mit dem Bein den Weg verstellst, wird irgendwann schon die Andeutung, dass du einen Ausfallschritt machst, den Hund bewegen, langsamer zu laufen bzw. nicht zu überholen.


    Man kann natürlich ein "Vorwarnkommando" einbauen, dass der Hund erst verbal gewarnt wird und dann kommt der Ausfallschritt. Ich zeige so auch körperlich, dass ich bestimme, wer wann wo läuft. Am besten funktioniert das, wenn der Hund gelernt hat, grundsätzlich nicht im Weg rumzuliegen, wo ich gern grad laufen will und er auf Antippen oder wenn ich auf ihn zugehe, gelernt hat zu weichen.