@Cairnkraftwerk kann es sein, dass du dich so schlecht zu einer Entscheidung durchringen kannst, weil du den Traum von einem wunderschönen, eleganten Afghanen, mit dem du Spaziergänge machen möchtest, und an dessen Schönheit du dich erfreuen kannst, (noch) nicht aufgeben möchtest?
Und, dein Mann bittet dich auch, den Hund zu behalten, das verursacht evtl. zusätzlich Schuldgefühle und macht es dir schwerer, auch wenn du schon am Limit bist..
Ich glaube, manchmal muss man auch einen Traum aufgeben und sich seine eigenen Grenzen eingestehen...
Es tut mir so leid für dich...ich versteh deinen Konflikt, ich hab auch mal einen Hund weggegeben, an dem ich sehr hing. Ich war damals total überfordert, er war ein Podenco- Windhund- Mischling, den meine Eltern für die Oma aus einem spanischen Tierheim mitgenommen haben. Der sollte maximal kniehoch werden...
Fakt war, dass der Hund nachher größer als ein Schäferhund war und nachdem die Oma ihn noch schön verpfuscht hatte, zog er bei uns ein, nachdem die Oma sich beim Gassi böse verletzt hatte, weil er in die Flexi gerannt war und sie gestürzt ist.
Der Hund hat mich damals echt an meine Grenzen gebracht. Ich hab auch viel gelernt, insofern war die Erfahrung nicht gänzlich schlecht, aber irgendwann, wenn der Hund ständig Mist macht und man wenig Fortschritte sieht, trotz Trainer und Kursen und Bücher lesen und allem...
Wir haben dann noch einen 2. Hund für ihn angeschafft, damit er ruhiger war, aber das hat zur Folge gehabt, dass ich dann zwei Hunde einfangen durfte, weil er den zu seinen ständigen Ausbrüchen und Jagdausflügen dann einfach mitgenommen hat.
Als ich kurz vor der Geburt meiner Tochter damals stand, habe ich ihn abgegeben. Ich war so fertig damals... ich kam mir wie ein Versager vor, hatte ein schlechtes Gewissen ihm nicht gerecht geworden zu sein, zweifelte an mir selbst und meinem Hundeverstand.
Die nachfolgenden Besitzer haben ihn leider noch schlechter als ich unter Kontrolle gehabt, so dass er 2 Rehe gerissen hat und ein Gericht die Familie zur Abgabe des Hundes verdonnerte.
Er landete im Tierheim, es wurden Aufrufe des Tierheims in der Zeitung veröffentlicht... mir brach fast das Herz, aber ich konnte und wollte ihn nicht mehr zurücknehmen, nicht mit dem Jagderfolg und ich mit Baby und noch einem weiteren Hund. Das hätte ich nicht geschafft.
Mein Mann hat ihn dann später noch einmal gesehen, in einer nahen Stadt lief er mit einem Mann ganz entspannt an der Leine. Vielleicht war das für ihn gerade richtig, Stadt ohne Wild und allein, ohne 2. Hund...
Ich hab immer gehofft, dass der Hund woanders das bekommen würde, was ich ihm nicht hab geben können... der andere Hund, den ich behalten hatte, hat sich zu einem ganz normalen Hund entwickelt, das war meine alte Schäferhündin, von der ich schon öfter geschrieben habe. Sie hat mir letztlich wieder das Selbstvertrauen gegeben, dass ich zwar vielleicht nicht alles richtig gemacht hatte, aber doch auch nicht alles falsch.
Manche Mensch/Hund- Konstellationen passen halt einfach nicht optimal.
Und manche Träume platzen irgendwann...
Ich drück euch die Daumen, dass ihr euren Weg findet...
(sorry, ist jetzt was lang geworden...)