Hallö
Ich möchte zu den obigen Tipps noch hinzufügen, dass dein Welpe sich im Idealfall an dir und wahrscheinlich auch dem älteren Hund orientieren wird. D.h. je weniger du den "furchterregenden" Dingen um euch herum Aufmerksamkeit schenkst, umso ruhiger wird dein Hund sein.
Letztens habe ich eine Hundebesitzerin gesehen, die den Hund, als er Angst gezeigt hat, gelobt, gestreichelt und ihrer Meinung nach somit "beruhigt" hat. Der Hund wird dadurch allerdings 1. gelobt für sein ängstliches Verhalten und denkt 2., dass er mit seinem Misstrauen recht hatte, wenn sein Gassi- Mitgeher ebenfalls stehen bleibt und Unsicherheit zeigt (weil er sich die Reaktion des Hundes nicht erklären kann). Der betreffende Hund hat sich dann auch nicht beruhigt sondern wild von der Position zwischen den Beinen des Besitzers aus herumgebellt und sich ziemlich aufgeführt
Unsere Hündin hat als Welpe irre gejault und gewinselt, wenn es ans Autofahren ging. Das wurde von mir konsequent ignoriert und der Hund nur angesprochen und gelobt, wenn er gerade ruhig war und damit das erwünschte Verhalten gezeigt hat. Inzwischen hüpft sie in den Kofferraum, sobald die Heckklappe auch nur einen Spalt offen ist
Ich würde dir empfehlen, mit dem Hund alle "normalen" furchteinflößenden Dinge nach und nach abzuarbeiten... Fahrradfahrer, die klingeln, schreiende Kinder (Spielplatz), Rollstuhlfahrer, Skateboarder, Autos, Lkws.... in allen Situationen bist du ruhig und entspannt und gehst einfach selbstverständlich davon aus, dass dein Kleiner dir folgen wird. im Idealfall wird er dir das als Führungsqualität auslegen und einfach mitkommen. Wenn er stehen bleibt, würde ich ihn sanft (!) mitschleifen und gar nicht erst stehenbleiben und somit seiner Angst Aufmerksamkeit schenken. Wenn er mitkommt und ein kleines Leckerli fällt für ihn im Vorübergehen ab, umso besser
Wenn er eine Situation gut gemeistert hat, kannst du natürlich sehr loben und ihm sagen, wie stolz du auf ihn bist
Im Laufe der Zeit wird er eher nach dir und deiner Reaktion schauen (und ob ein Leckerli kommt).
Hundeschulen sind so eine Sache... das unkontrollierte Herumtoben von vielen Hunden überfordert viele Welpen... in unserer Hundeschule gab es somit keine "Spielstunde" vorher. Wer wollte, konnte hinterher die Junghunde loslassen, aber nur einen nach dem anderen und es wurde sehr darauf geachtet, dass kein Welpe Angst zeigt. Ängstliche Hunde wurden auf dem Schoß der sitzenden Besitzer "geparkt" und konnten von der erhöhten Position alles verfolgen und sich somit sicher fühlen. Die Trainerin hat ihrerseits sichergestellt, dass keine Hunde an den "Angsthasen" heran kamen.
Ich drück dir die Daumen für deinen Kleinen, dass ihr das hinbekommt