Beiträge von DerFrechdax

    Zitat "Eventuell ein zu lieber Umgang mit unserem Hund, wovon wir jetzt die Quittung bekommen? Ich kann es mir ehrlich gesagt nicht erklären."


    Ich hab kurz gestutzt, als ich das Obige gelesen habe, und dass ihr den Hund abgöttisch liebt, wie du schreibst.


    Nichts gegen Liebe zu unseren Fellnasen, im Gegenteil! :dafuer:
    Aaaaaber: Wenn ihr euch evtl. angewöhnt habt, eurem Hund sozusagen jeden Wunsch von den Augen abzulesen, kann es sein, dass er sich als der wahre Chef im Rudel sieht.
    Und wie ist es in einem Wolfsrudel, lässt sich da der Chef von einem Rangniedrigeren das Futter wegnehmen? Lässt er sich da von seinem bevorzugten Liegeplatz vertreiben? Lässt er ihn überhaupt in die Nähe seines bevorzugten Liegeplatzes? Genau da dürfte euer Problem liegen (vermute ich).


    In meinem Territorium bin ich der Chef. Muss ich auch sein, denn ich muss alle Entscheidungen treffen; zB "lassen wir uns vom Auto überfahren? Fressen wir Giftköder? Rennen wir dem Reh hinterher?"


    Das heißt, ich bin der Rudelführer, und ich bestimme, wo der Rangniedrige (der Hund) seinen Platz hat. Und ob er frisst, und wann er frisst und ob er Futter auch wieder herausrücken muss.
    Sollte meinen 2 Hübschen hier bei mir zu Hause jemals in ihrem Erdenleben einfallen, mich anzuknurren, dann wäre aber ordentlich was los... :rotekarte: denn der Chef wird NIEMALS, ich wiederhole, NIEMALS angeknurrt (geschweige denn gebissen).
    Sollte mein Hund gerade ein Schläfchen machen, kann ich natürlich GROSSMÜTIG darauf verzichten, ihn gerade jetzt zu wecken und sein Körbchen zu durchsuchen und Kotze wegzuwischen :D
    Aaaaaber: Sollte meiner Meinung nach gerade leider doch aufgrund irgendwelcher Umstände, die ich ihm nicht erklären muss, die Notwendigkeit bestehen, dass ich den Hund aus dem Körbchen schicken muss, um dort seinen Futtervorrat durchzusehen, dann steht zumindest MEIN Hund wedelnd daneben und hofft einfach mal, dass ich ihm was übrig lasse, wenn ich mit der Durchsuchung fertig bin.


    Mehr nicht. Sollte er versuchen, etwas zu retten, indem er heimlich an mir vorbei den einen oder anderen Brocken auf Seite räumt, würde eher ICH IHN anknurren und zur Not durch die ganze Wohnung jagen.


    Ich will damit sagen, dass euer Süßer sich eine Menge herausnimmt, wenn er Futtervorräte verteidigt. Ihr seid damit automatisch herabgesetzt und ER bestimmt, was geht und was nicht geht. Sollte er je auf den Gedanken kommen, auch seinen bevorzugten Liegeplatz, zB die Couch zu verteidigen, müsst ihr halt auf dem Boden sitzen :p (war ein Scherz ;) )


    Ihr könnt das jetzt so stehenlassen, wenn es euch nicht stört, oder ihn auch mit Leckerli bestechen wie es oben geraten wurde, damit er Futter oder aufgenommene Dinge auslässt, und die Sache damit bewenden lassen.


    Oder ihr müsst an der Rangfolge in eurem "Rudel" daheim was ändern, wenn ihr dieses Verhalten abschaffen wollt.


    Das kommt jetzt auch darauf an, wie wichtig euch die Angelegenheit ist und wie sehr es euch stört.


    Gutes Gelingen wünsche ich euch!! :bindafür:

    Hallö :winken:
    Ich möchte zu den obigen Tipps noch hinzufügen, dass dein Welpe sich im Idealfall an dir und wahrscheinlich auch dem älteren Hund orientieren wird. D.h. je weniger du den "furchterregenden" Dingen um euch herum Aufmerksamkeit schenkst, umso ruhiger wird dein Hund sein.
    Letztens habe ich eine Hundebesitzerin gesehen, die den Hund, als er Angst gezeigt hat, gelobt, gestreichelt und ihrer Meinung nach somit "beruhigt" hat. Der Hund wird dadurch allerdings 1. gelobt für sein ängstliches Verhalten und denkt 2., dass er mit seinem Misstrauen recht hatte, wenn sein Gassi- Mitgeher ebenfalls stehen bleibt und Unsicherheit zeigt (weil er sich die Reaktion des Hundes nicht erklären kann). Der betreffende Hund hat sich dann auch nicht beruhigt sondern wild von der Position zwischen den Beinen des Besitzers aus herumgebellt und sich ziemlich aufgeführt :hust:


    Unsere Hündin hat als Welpe irre gejault und gewinselt, wenn es ans Autofahren ging. Das wurde von mir konsequent ignoriert und der Hund nur angesprochen und gelobt, wenn er gerade ruhig war und damit das erwünschte Verhalten gezeigt hat. Inzwischen hüpft sie in den Kofferraum, sobald die Heckklappe auch nur einen Spalt offen ist :lachtot:
    Ich würde dir empfehlen, mit dem Hund alle "normalen" furchteinflößenden Dinge nach und nach abzuarbeiten... Fahrradfahrer, die klingeln, schreiende Kinder (Spielplatz), Rollstuhlfahrer, Skateboarder, Autos, Lkws.... in allen Situationen bist du ruhig und entspannt und gehst einfach selbstverständlich davon aus, dass dein Kleiner dir folgen wird. im Idealfall wird er dir das als Führungsqualität auslegen und einfach mitkommen. Wenn er stehen bleibt, würde ich ihn sanft (!) mitschleifen und gar nicht erst stehenbleiben und somit seiner Angst Aufmerksamkeit schenken. Wenn er mitkommt und ein kleines Leckerli fällt für ihn im Vorübergehen ab, umso besser ;)
    Wenn er eine Situation gut gemeistert hat, kannst du natürlich sehr loben und ihm sagen, wie stolz du auf ihn bist :bindafür:


    Im Laufe der Zeit wird er eher nach dir und deiner Reaktion schauen (und ob ein Leckerli kommt).


    Hundeschulen sind so eine Sache... das unkontrollierte Herumtoben von vielen Hunden überfordert viele Welpen... in unserer Hundeschule gab es somit keine "Spielstunde" vorher. Wer wollte, konnte hinterher die Junghunde loslassen, aber nur einen nach dem anderen und es wurde sehr darauf geachtet, dass kein Welpe Angst zeigt. Ängstliche Hunde wurden auf dem Schoß der sitzenden Besitzer "geparkt" und konnten von der erhöhten Position alles verfolgen und sich somit sicher fühlen. Die Trainerin hat ihrerseits sichergestellt, dass keine Hunde an den "Angsthasen" heran kamen.


    Ich drück dir die Daumen für deinen Kleinen, dass ihr das hinbekommt :bindafür: