Beiträge von DerFrechdax

    Was meinst du - wie viele Menschen geben ihre "intime Zone" auf, bei Events wie Weihnachtsmärkten, oder im Kaufhaus, oder auf Mittelaltermärkten ... sogar im Kino bieten die Sitze in den Reihen keine 60 cm Abstand zum Sitznachbarn.

    Nur als kurze Anmerkung, Menschen, die gezwungenermaßen ihre Wohlfühldistanz aufgeben (müssen), sei es im Aufzug oder Wartezimmer oder in Menschenmengen, die haben Mechanismen entwickelt, um diese Verletzung der Intimsphäre gut zu "überstehen", sag ich mal.


    Wenn du mal drauf achtest, wird in Aufzügen, Wartezimmer, Kinosälen kaum gesprochen und der Blick vermieden, es gibt feste Rituale und "do's" und "don'ts".


    Auch unter Hunden wird normalerweise/je nach Hundetyp deeskaliert und ertragen, und wenn der Hund nicht weg kann wird oft ignoriert und betont weggeschaut, zb in der Hundeschule in einer angeleinten Gruppe, während der/die Trainier/in was erklärt. Gibt aber halt auch die Hunde, die gern "aufs Maul" schreien. Würden wir Menschen vielleicht auch manchmal ganz gern, beherrschen uns aber, weil gesellschaftlich nicht akzeptiert =)



    Einige Vorfälle sind auf ein Unterschreiten der Wohlfühldistanz wohl schon zurückzuführen, aber die allermeisten gestalten sich derart, dass der Hund, der sich dann als gefährlich herausstellt, aktiv dem Menschen hinterher geht oder auf den Menschen zugeht.


    Dass der betreffende Hund allerdings gefährlich ist oder gefährlich waren könnte, hätte der Besitzer aber oft schon vorher merken müssen, es gibt Warnzeichen, das sieht man schon am Erstarren, fixieren, pöbeln, knurren. Und da sehe ich schon den Halter in der Pflicht, nicht allein das Umfeld.



    Also, ich bin nicht Fraktion "das Opfer war selbst Schuld, weil es nichtvauf Zehenspitzen mit 10 kilometer Abstand vorbei ist". Ich bin Fraktion "Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste", und ich bin Fraktion "Ich erziehen meinen Hund zum Gehorsam und sichere meinen Hund lieber einmal mehr als einmal zu wenig, besonders wenn ich einen knackigen Gebrauchshund habe, der Anzeichen von Unwohlsein unter fremden Menschen zeigt".

    Nur habe ich immer die Bedenken das über das Belohnen die Gewöhnung kommt und wenn nach Monaten Training die Leckerlies aus bleiben oder er nur noch für Leckerlies erlerntes tut.

    Das Gegenteil ist der Fall. Je öfter dein Hund abdampft und ohne dich coole Interaktionen mit fremden Hunden hat, umso weniger wird er sich für dich und deine Kommandos interessieren.



    "Bleib" zu sagen wenn der Hund eigentlich wohin will, ist besonders bei einem jungen Hund fast schon zuviel verlangt. Die Impulskontrolle muss noch wachsen und da ist dann viel Raum für ein Einreißen und damit unwirksam werden des Kommandos. Je öfter er dann wohin geht umso schwächer wird dein Einfluss.


    Umgekehrt wird ein Schuh draus, indem du deinen Hund durch die Leine begrenzt und seine Orientierung zu dir belohnst, wird er umso motivierter sein, dich im Auge zu behalten.


    Edit: irgendwann schleicht man das dann aus und gibt seltener Leckerlis. Mein Terrier ist auch sehr mit Stimme zu loben oder indem er mich kurz anspringen darf oder ein Spieli herumtragen darf, das ich dabei habe.

    Kurzform: Leine dran bis es wieder funzt im Hundehirn

    Garten sichern

    Den Hund beibringen, dass da wo du bist, die interessanten Dinge geschehen. Also zb dem Hund mal ein Spielzeug verstecken und es suchen lassen, ihn ansprechen beim Gassi, Blick zu dir belohnen. Ab und an ein Leckerli in der Hand halten und dem Hund zeigen und dann, wenn er es sieht, werfen oder geben. Das macht aufmerksamer. Viel kommentieren, Terrier sind kluge Hunde und verstehen mehr als wir denken.


    Was ich nicht machen würde, ist, nach dem Geschäft draußen Leckerli regnen lassen. Mal ein Lob, okay, aber ich würde Pipi und Geschäft eher nicht so mit besonderem Hype belegen wollen.

    Weil der Hund, der von Menschen als Haustier gehalten und geführt wird, logischerweise von den anderen Menschen als ungefährlich angesehen wird

    Natürlich verlässt man sich da drauf, dass nicht jeder Hund einen direkt anfällt. Ist ja auch normal.


    Aber, ich habe als Kind auch einige, ich sag mal, Vorsichtsmaßnahmen anerzogen bekommen, weil eben jeder Hund auch ein Tier ist und kein Plüschtier.


    Besonders Gebrauchshunderassen oder ursprüngliche Rassen darf man halt nicht komplett vermenschlichen. Nicht jeder Hund ist natürlich gefährlich, zumal wenn er gut geführt ist, zum Glück sind es die meisten Hunde auch gar nicht.



    Aber worum es mir ging, ist, dass manche Menschen auf dem Auge blind sind und nicht sehen wollen, dass tierische Verhaltensweisen mehr beinhalten als alles über sich ergehen zu lassen. Und gerade bei Hunden, die schon auffällig geworden sind, wäre ich doppelt und dreifach vorsichtig. Aber da kommt gleich "der Hund muss Angst haben oder ist schlecht aufgezogen worden" oder es wird beklagt, dass natürlich wieder Rasse xy unter Beschuss ist.


    In Naarn wurden 3 Amstaffs geführt, wie hinterher festgestellt wurde, in völliger Selbstüberschätzung. Der Rottweiler tötete ein Baby, weil man ihn unterschätzt hat. Das Netz ist voll von drohenden Tieren, die man nicht ernst nimmt und wo man nur drauf warten kann, bis etwas passiert.



    Niemand soll Angst haben, aber einen gesunden Respekt finde ich nicht verkehrt. Das wollte ich ausdrücken.

    In dem Zusammenhang "gefährliche Hunde" habe ich jetzt an den Vorfall denken müssen, wo eine Frau absichtlich bei Haisichtung ins Wasser gegangen ist weil sie mit dem Hai Kontakt aufnehmen wollte in flachem Gewässer und dieser ihr beide Arme abgebissen hat.



    Der Vergleich hinkt zwar, weil ein Hai ein Raubtier ist und kein Haustier, aber solange Mensch nicht einsehen wollen, dass bestimmte Verhaltensweisen eben auch zum Repertoire von Tieren gehören können und man um sicher zu sein auch Vorsichtsmaßnahmen ergreifen sollte, außer man kennt das Tier in- und auswendig, wird es immer wieder Hunde geben, die verletzen können. Weil sie selber oder die Brisanz, die Vehemenz unterschätzt wurde und wie ernst es einem Tier werden kann, wenn es damit mal durchgekommen ist und nicht sofort gegengesteuert wird. Denke da besonders an den Fall mit dem Rottweiler und dem Baby.



    Das gleiche beim Wolf. Das ist kein Kuscheltier, das ist ein wildes Tier, das Beute machen muss und nicht nur niedlich guckt und natürlich muss das vergrämt werden und soll bitte nur da leben, wo es keinen stört, statt Schafe zu reißen.


    Und wann sind wir eigentlich so abgekommen vom Weg, dass Selfies vor Bären gemacht werden und diese dann getötet werden müssen, weil sie sich zu sehr an Menschen gewöhnt haben?



    Es ist verrückt. Als würden die Tiere "lieb" sein, nur weil jemand es hart genug will und sich wünscht. Die besseren Menschen sozusagen. Mangelnder Respekt, finde ich. Ein Tier ist immer ein Tier und wird sich immer wie ein Tier verhalten.

    Gerade Goldies sind belastet mit ED/HD, da würde ich nie im Leben wo kaufen, wo kein dem FCI / VDH angeschlossener Züchter dahintersteht. Ohne Verband weiß ich nicht mal, ob der Hund reinrassig ist theoretisch, oder ob ich für zweieinhalbtausend Euro einen Mischling bekomme, der nach Goldie aussieht, weil kein Zuchtwart den Wurf abnlmmt und niemand kontrolliert.


    Mehrere Rassen (wobei Doodle ja keine Rasse ist) und 6! Würfe im Jahr - nein danke. Das hört sich nach Fließband an, das möchte ich nicht.

    Mitkommen, gucken, in beruhigendem Ton sagen "ach ja, das war nur xy (kann man sich auch was ausdenken)" und den Hund mitnehmen und wieder weggehen.


    Den Hund ansprechen, wenn er schon den Kopf hebt um zu gucken "das ist nur xy, alles ok".


    Den Hund abrufen, wenn er auf dem Weg zum Zaun ist oder schon bellt und loben, wenn er kommt.



    Wenn gar nichts hilft, den Teil von Garten begrenzen, in den der Hund alleine darf, idealerweise so, dass er nicht an den Zaun kommt.



    Das ist Arbeit, ihr habt einen wachsamen Hund gewählt. Da muss man den Hund ins Boot holen und ihm kompetent vermitteln, dass man seine Besorgnis zur Kenntnis genommen hat und die Einordnung aber bitte dem Menschen überlassen wird. Schnödes Verbieten wird eher nicht zum Erfolg führen.

    Ich hatte ja meine Schäferhündin und die Leohündin gleichzeitig. Als der Leo eingezogen ist, war die Schäferhündin 11 Jahre alt.


    Das hat von Anfang an geklappt, ich konnte die auch zügig allein lassen.


    Was mir wichtig war, war, dass ich meinen Welpen erziehe, nicht sie. Ich hab dafür gesorgt, dass Klein-Leo die Omi nicht nervt beim pennen, ihr nichts wegnimmt und hab auch darauf geachtet, getrennt zu füttern.


    Einmal haben sie sich in die Wolle gekriegt, da war die Leohündin schon erwachsen, da hatten beide ein Stück Pferdefleischknochen im Garten gefressen und die eine wollte das von der anderen haben. Da hatte ich es etwas schleifen lassen und gemerkt, die müssen sowas getrennt fressen.


    Ansonsten hat die alte Hündin die jüngere gern bemuttert im Sinne von Fellpflege, Ohren putzen, beknabbern. Hatte auch gern ihre Ruhe und lag auf ihrem Sonnenplatz, dann hat die jüngere halt was anderes gemacht.


    Unarten hat auch keine auf die andere übertragen, es war einfach harmonisch, aber schon so, dass die ältere ihre Rechte hatte und die auch in Anspruch genommen hat und die jüngere das akzeptiert hat. Es gab Regeln, und an die haben sich alle beide gehalten.


    Die beiden waren glaub ich rassetechnisch und vom Charakter her sich ähnlicher als nachher die Leohündin und der Westiemix. Die mochten sich auch, aber die enge Verbundenheit war nicht so da. Sein Kläffen Melden, wenn es geklingelt hat, hat die Leohündin eher genervt und das Wepsige, was ein Terrier so hat. Die mochte eher den ruhigen und gesetzten Charakter der Vorgängerin, glaube ich.