Beiträge von Doxiepoo

    Vielleicht gibt es im Verhalten deines Hundes Dinge, die noch nicht optimal laufen?


    Wenn ja, könntest du diese Baustellen auf sinnvolle Weise trainieren, und hättest deinen Verwandten dann ordentlich was entgegenzusetzen, wenn du sie mit einem gewaltfrei erzogenen und trotzdem gehorsamen Hund beeindrucken könntest ;)

    In der Natur erleben Raubtiere auch eine ganze Menge von Einschränkungen. Wölfe oder verwilderte Hunde müssen sich an die Teils sehr rauhen Regeln eines Rudels halten, und umweltbedingt viele Entbehrungen ertragen. Jederzeit zum Vergnügen jagen zu gehen, ist da auch nicht drin, und die Freuden der Fortpflanzung sind den stärksten vorbehalten.
    Die eigene Triebhaftigkeit ist bei sozial lebenden Tieren immer sozialen regeln unterworfen.


    Sie müssen auch in der Regel einen recht frühen und sehr jämmerlichen Tod sterben, da Schwäche und Krankheit z.B. zu mangelndem Jagderfolg oder zu einem erhöhten Verletzungsrisiko durch wehrhafte Beutetiere führen.


    Da ein Hund sein Lebensglück nicht aus Überlegungen zur Sinnhaftigkeit zieht, sondern nur im Hier und jetzt lebt, ist durchaus fraglich, ob ein Hund, dessen Jagdtrieb mit Stöckchen fangen und langen Spaziergängen substituiert wird, der bei Krankheit versorgt wird statt aus dem Rudel verstoßen, und der weder ernsten Hunger noch Kälte erleiden muss, nicht besser dran ist, als einer unter "natürlichen" (also menschenfernen) Bedingungen.
    Ein Hund, der enthusiastisch Bälle apportiert und sich zuhause an seinem vollen Napf erfreuen kann, empfindet vermutlich nicht weniger Glücksgefühle, als einer, der selbsterlegte Beute fressen kann.


    Ich vermute, dass die meisten Hunde, wenn sie das überblicken könnten, durchaus zugunsten des Zusammenlebens mit Menschen entscheiden würden ;-)

    Tierärzte bestreiten oft, das Wurmkuren Durchfall auslösen können. Mir hat früher einer mehrmals erzählt, dass das nicht sein könne, und sowieso gerade ein Magen-Darm-Infekt herumginge, wenn ich dann zu ihm kam, weil der Hund noch sehr jung war oder der Durchfall blutig wurde...und verkaufte mir dann sündhaft teures Diätfutter...


    Der Zusammenhang war aber unverkennbar, als mir zwei große Hunde nach jeder Wurmkur die Bude vollkackten. Der Durchfall kam teils so stark und plötzlich, dass es selbst im Erdgeschoss nicht möglich war, schnell genug nach draußen zu kommen.


    Nicht jeder Hund reagiert so, aber einige eben schon.

    Dass Hunde andere Hunde totbeißen, kam schon immer mal vor. Nur war sowas früher keinen Zeitungsartikel oder Fernsehbericht wert, und es gab kein Internetplattformen, in denen es breitgetreten werden konnte...


    Ich denke, wir alle sollten uns nicht verrückt machen lassen! Das Risiko ist faktisch nicht größer, als es zu anderen Zeiten war.


    Wenn man in seinen Erinnerungen kramt, oder vielleicht ältere Leute befragt, findet man auch derartige Vorfälle. Ich kannte früher zwei Hunde, die schonmal je einen anderen getötet hatten. Und ich erinnere mich an ein Buch(aus der Vorkriegszeit?), in dem Bernhard Grzimek von Tieren berichtete, die er gekannt hat. Unter anderem auch von den Eskapaden eines Dackels, der frei im Dorf herumlief. Der würde letztendlich von einem großen Jagdhund totgebissen. Das Fazit war nur eines nach dem Motto "Cest lassen vie" ! Kein Wort davon, dass irgendwer verantwortungslos gehandelt hätte, oder man diesen Vorfall hätte verhindern müssen oder können.



    Ich halte meinen Kleinhund einfach von anderen Hunden fern, wenn sie nicht gerade kompatibel scheinen und/oder unzulängliche Halter haben.


    In eine Gruppe freilaufender großer Hunde könnte er kaum geraten, da ich wenn irgend möglich weiträumig ausweichen oder ihn auf den Arm nehmen würde.


    Klar könnte theoretisch eine blöde Situation entstehen (mein Hund windet sich aus dem Geschirr, oder eine Meute Hunde kommt plötzlich im Dunkeln um die Ecke...) aber wenn man die Verhältnismäßigkeit realistisch bedenkt, sollte man sich vielmehr vor dem Straßenverkehr fürchten.

    Wenn "artgerechte Haltung" gefordert wird, schwingt darin oft Steinzeitromantik oder eine "Früher war alles besser"- Idee mit.


    Unter artgerecht wird gerne verstanden, einen Hund im Zwinger zu halten, ihn bloß nicht aufs Sofa zu lassen, und ihm entweder rohes Fleisch oder bloß kein teures Futter zu geben.


    Persönlich würde ich eher von hundgerecht sprechen-- was dann individuell recht unterschiedlich ausfallen kann.


    Grob könnte man wohl sagen, dass jeder Hund eine seiner Gesundheit zuträgliche Ernährung braucht (wobei viele Wege nach Rom zu führen scheinen), einen Lebensraum (von der gut beheizten Wohnung für den Chinese Crested bis zum Zwinger fürs Huskyrudel) angemessene Körperpflege (auch hier wieder sehr unterschiedlicher Bedarf) und einen festen Platz in einem sozialen Gefüge aus Menschen und/oder Hunden. Und auch hier sind die Bedürfnisse wieder sehr unterschiedlich, vom Einzelchihuahua bei einer Singlefrau über den Familienlabrador bis zum Meutebeagle...


    NICHT hundgerecht ist, wenn man ihn vermenschlicht indem man von ihm eigene Entscheidungen (ob er z.b Hundefutter oder lieber ein Stück Kuchen essen möchte...) , ihm Sozialkontakte, Führung und Geborgenheit verweigert, und ihn so ernährt und bewegt, dass er davon übergewichtig oder sonstwie krank wird.

    Früher als Halterin eines gut sozialisierten 35kg-Hundes hatte ich tatsächlich keine Ahnung, wie gefährlich die Hundewelt für die kleinen Vertreter ist :verzweifelt:
    Mein Hund war für niemanden eine Gefahr und auch selbst nur selten gefährdet.


    Damals habe ich noch die Nase gerümpft über HH, die ihre Hündchen auf den Arm nehmen... Mittlerweile ist mir bewusst geworden, dass leider viele Halter ihre eigenen Hunde völlig falsch einschätzen, und selbst offene Aggression noch als "spielen wollen" interpretieren.

    Na zum Glück kann das ja jeder selbst entscheiden, wie und wofür er/sie sein eigenes Geld ausgeben will ;) Und wenn es ein schöner Konzertbesuch mit ganz viel Lärm und Alkohol dazu ist :p

    Ich gehe ja durchaus auch mal feiern :ka: , wenn auch mit Hund eher weniger, als ich es ohne ihn tun würde. Was ich schrieb, ist nur, dass in Relation zu solchen Kosten ein Hund ganz sicher kein allzu teures Hobby ist.

    Wenn der Hund mit zur Arbeit kommt, ist das ja eine ganz andere Situation!
    Wenn er aber für einen Halbtagesjob täglich vielleicht 4-6 Stunden allein bleiben soll, ist das für einen 8wöchigen Welpen viel zu viel.


    Dass das Alleinbleiben im Alltag von Anfang an gelernt wird, und der Hund nicht mit aufs Klo und jedes Mal zum Mülleimer genommen wird, und zum Einkaufen nicht jedes Mal eine Betreuung organisiert wird, ist natürlich wichtig.
    Mir könnte es jedenfalls nicht passieren, dass ein Hund täglich 24 Stunden an mir kleben könnte.