Beiträge von Doxiepoo

    Ein Hund mit viel "will to please" ist nicht immer einer, der keine Herausforderung ist.

    Greta hat einen enormen "will to please" , d.h. Unterordnung ist mit ihr ein Kinderspiel und da könnte vor ihr auch Wild weghüpfen. Wenn gearbeitet wird, dann richtig.

    Aber wehe wir gehen nur Gassi, dann würde die Wild nach ohne auch nur einmal umschauen.

    Wir arbeiten daran, wird immer besser, aber einfach ist anders

    Kann ich bestätigen, Hunde mit ausgeprägtem WTP und hoher Intelligenz fordern meist auch sehr viel Ansprache und Beschäftigung. Wenn sie keine Aufgaben bekommen, suchen sie sich selbst welche... Bei Unterforderung neigen sie auch zu Verhaltensstörungen und Ticks, wo ein Molosser einfach nur fett und faul würde.



    Zum Glück gibt es ja viele Hunde dazwischen, auf die weder das eine noch das andere Extrem zutrifft :-)

    Auch Hunde mit wenig WTP können "selbsterziehend" sein, wenn sie in das Leben ihrer Halter passen, und niemand etwas verlangt, was ihnen zuwider ist.


    Ich habe schon etliche französische Bulldoggen erlebt, die vollkommen unkompliziert mitlaufen. Befolgen zwar kaum Kommandos, aber zockeln eben so mit, machen keinen Blödsinn und können fast überall von der Leine gelassen werden.

    Anderen Hunden setzen sie Grenzen, wenn einer zu aufdringlich ist, ansonsten begegnen sie allen mit Gelassenheit, solange sie keine Konkurrenz wittern.

    Allerdings ist es bei einem so kleinen Hund dann eher "lustig", wenn er sich territorial verhält oder Ressourcen verteidigt... Bei größeren Formaten ist eben das nunmal der Knackpunkt, die können dann ernsthaft gefährlich werden, wenn der Halter das nicht unter allen Umständen verhindern kann.

    Natürlich. Eine grundsätzliche Sympathie und Passung muss einfach da sein.

    Meinen kleinen Mix, in den ich mich auf den ersten Blick verliebt habe, und mit dem ich seit anderthalb Jahren absolut glücklich bin, habe ich von einer Familie, die mit ihm überfordert war, weil er (oder vielleicht überhaupt ein Welpe) dort einfach nicht hingepasst hat.


    Ich persönlich finde z.B. die trampelige Art in Kombination mit extremer Unterwürfigkeit, die viele Golden Retriever an sich haben, ziemlich nervig. Dennoch traue ich mir (und den meisten anderen) ohne weiteres zu, einen solchen Hund zu führen, ohne dass er sich, mich, oder andere Hunde oder Menschen gefährdet. Ob ich mich mit einem anfreunden und ein wirklich gutes Team werden könnte, weiß ich aber nicht!

    Molosser dagegen haben viel mehr, was mich anspricht. Einen AB würde ich wohl kaum als nervig empfinden. Aber halten wollte ich auf gar keinen Fall einen, denn er würde aus mehreren Gründen gar nicht in mein Leben passen, und ich hätte sehr wohl Angst, dass er irgendwann andere gefährdet.

    Ich denke schon, dass es relativ (!) leicht zu erziehende/zu haltende "Jedermannshunde" gibt, eben Hunde, die mit den Lebensumständen sehr vieler Menschen hierzulande eine große Schnittmenge haben. Und es zeugt keinesfalls von Unfähigkeit, sondern in den meisten Fällen vielmehr von Umsicht und Klugheit, eine solche Rasse zu wählen. Einen Hund zu halten bedeutet immer Aufwand, Mühe und Verzicht, und ich sehe keinen Sinn darin, diese Faktoren über das nötige Maß zu steigern. Wenn Lebenswandel (abgelegener Wohnort, vielleicht eher wenige Sozialkontakte,...) und Fähigkeiten (Erfahrung, körperliche Konstitution und Fitness) es zulassen, kann man sich ja gerne für eine speziellere Rasse entscheiden. Aber dann bitte nicht auf jene herabblicken, die mit Kindern oder vielfältigen Sozialkontakten in der Großstadt wohnen und gerne Urlaub machen, und sich sinnvollerweise für einen Retriever, Spaniel oder Dackel entscheiden.

    Wenn eine Rasse über längere Zeit (nicht nur, nachdem sie in irgendeinem Film vorkam) beliebt ist, liegt das meist daran, dass das Hunde sind, mit denen viele Menschen wirklich prima zusammenleben können. Wenn ich mal nicht davon ausgehe, dass außer mir alle doof sind, kann ich mich fragen, welche Vorzüge diese Rassen tatsächlich haben ;-)


    Viel zu oft erlebe ich Halter, die mit ihrem Wunsch nach "etwas besonderem" ziemlich auf die Schnauze fallen... Oft fristen dann HSH, Malamut oder RR ihr Leben im Garten, weil das Gassi gehen mit dem erwachsenen Hund zu anstrengend oder zu gefährlich wird.


    Die Sympathie für Hunde mit eher wenig will to please kann ich nachvollziehen. Deshalb bin ich Dackel-Fan :D : Mutige, energische, eigenständige und dabei sehr charmante Hunde im praktischen Formatdog-face-with-floating-hearts-around-headface

    Naja, über zulässige Belästigung entscheidet der Besitzer. Muss man auch den Hund angucken. Ich kenne hier Welpen großer Rassen und Junghunde, auch erwachsene Schäferhunde etc., die lassen sich super gerne von mir streicheln.

    Selbst wenn ein Hund sich gerne streicheln lässt, berechtigt das niemanden, das zu tun.


    Zum einen können erzieherische Gründe dagegen sprechen (mancher Hund begegnet sonst auch Menschen, die das nicht mögen oder Angst haben allzu enthusiastisch!) oder einfach die persönlichen Gefühle des Besitzers. Wenn jemand andererleuts Finger einfach nicht an dem Hundefell, mit dem er vielleicht Sofa und Bett teilt, haben will, ist das diskussionslos zu akzeptieren.


    Ich hatte mal in einem überfüllten Zug eine unangenehme Begegnung mit einem angetrunkenen Mann... Ich saß auf der Treppe, mein Hund auf meinem Schoß, und der Kerl begann ihn ungefragt zu streicheln, womit er auch mir unangenehm auf die Pelle rückte. Ich habe ihn freundlich gebeten, den Hund nicht anzufassen, woraufhin er total beleidigt reagierte, mich beschimpfte, und argumentierte, Hunde seien für ihn die besseren Menschen und er habe zuhause schließlich auch welche... Ich habe entgegnet, dass ich zuhause auch eine Lederjacke habe, aber deshalb noch längst nicht seine angrabbele :D


    Zum Glück war er mit einer Gruppe anderer, weit sympathischerer Männer unterwegs, die ihn dann von mir fernhielten und sich auch für sein Verhalten entschuldigten.

    Klar sind alle Welpen süß. Dennoch ist meine Erfahrung (nach zwei Welpen großer Rassen, und eben einem Mini) dass die Belästigungen bei einem winzigen Kleinhundwelpen deutlich heftiger ausfallen.

    Ich musste auch die Erfahrung machen, dass man mit einem Welpen einer kleinen Rasse unglaublich viel belästigt wird. Viele Menschen locken oder rufen den Hund ungefragt oder greifen einfach zu.


    Ich habe mir daher angewöhnt, andere Leute betont zu ignorieren, und meinen Hund eng bei mir und immer im Blick zu halten. Wenn jemand dennoch zugreift, bitte ich (erst freundlich, und wenn das nichts nützt auch scharf), das zu unterlassen. Nur wenn jemand wirklich höflich und respektvoll (d.h. mich fragt) und die Situation geeignet (der Hund nicht aufgedreht) ist, erlaube ich, dass mein Hund angefasst wird.


    Ich finde das auch nicht so angenehm, dass ich mich so sehr prophylaktisch distanzieren muss. Es wäre doch viel netter, wenn man den Leuten auch mal freundlich ins Gesicht schauen und ein paar Worte wechseln könnte, ohne dass sie gleich distanzlos würden. Mit großem Hund war es in der Hinsicht viel einfacher: Fremde haben vielleicht mal Komplimente gemacht, oder dem Hund, wenn er von selbst herankam, mal kurz über den Kopf gestrichen, aber solche Aufdringlichkeit wie beim Kleinhund habe ich seltenst erlebt.

    Zitat von dagmarjung

    Bei dir klingt das alles nach aktivem Begleithund inkl. "Jagdbegleithund". Brauchst du denn wirklich einen Jagdhund?

    Ja das klingt nicht nur so, sondern ist genau das was ich suche. Nein, ich brauche keinen Jagdhund. Für Nachsuchen und Drückjagden haben wir ausreichend "Spezialisten" im Revier. Durch die Jagd bin ich zwar Jagdhund-begeistert, aber es soll ja ein Hund sein, den ich auch in meinen sonstigen Alltag integrieren, mit in den Urlaub nehmen kann etc.

    Falls du Flugreisen machst, würde ich einen Zwerg- oder noch besser Kaninchenteckel wählen, damit er garantiert ins Handgepäck darf. Die zulässigen Boxen sind nämlich sehr niedrig.

    Was die Eingangsfrage betrifft: Ich persönlich bin Fan von Rauhaardackeln, und dabei insbesondere von Rüden.


    Da Dackel zum Größenwahn neigen, sollte einem aber bewusst sein, dass so ein Hund umsichtig geführt (und aus manchen Situationen rausgehalten) werden muss, um nicht zur Landplage zu werden oder sich selbst zu gefährden.


    Mein Rauhaardackel-Pudel-Mix scheut sich z.B. nicht, mit Rüden, die ein Vielfaches von ihm wiegen, energisch um eine Hündin zu konkurrieren.


    Dem energischen Wesen dieser kleinen Hunde muss man genug konsequente Gelassenheit und Humor entgegensetzen. Mit Gewalt und Schärfe fördert man die Aggression wohl viel eher.