Ich denke schon, dass es relativ (!) leicht zu erziehende/zu haltende "Jedermannshunde" gibt, eben Hunde, die mit den Lebensumständen sehr vieler Menschen hierzulande eine große Schnittmenge haben. Und es zeugt keinesfalls von Unfähigkeit, sondern in den meisten Fällen vielmehr von Umsicht und Klugheit, eine solche Rasse zu wählen. Einen Hund zu halten bedeutet immer Aufwand, Mühe und Verzicht, und ich sehe keinen Sinn darin, diese Faktoren über das nötige Maß zu steigern. Wenn Lebenswandel (abgelegener Wohnort, vielleicht eher wenige Sozialkontakte,...) und Fähigkeiten (Erfahrung, körperliche Konstitution und Fitness) es zulassen, kann man sich ja gerne für eine speziellere Rasse entscheiden. Aber dann bitte nicht auf jene herabblicken, die mit Kindern oder vielfältigen Sozialkontakten in der Großstadt wohnen und gerne Urlaub machen, und sich sinnvollerweise für einen Retriever, Spaniel oder Dackel entscheiden.
Wenn eine Rasse über längere Zeit (nicht nur, nachdem sie in irgendeinem Film vorkam) beliebt ist, liegt das meist daran, dass das Hunde sind, mit denen viele Menschen wirklich prima zusammenleben können. Wenn ich mal nicht davon ausgehe, dass außer mir alle doof sind, kann ich mich fragen, welche Vorzüge diese Rassen tatsächlich haben ;-)
Viel zu oft erlebe ich Halter, die mit ihrem Wunsch nach "etwas besonderem" ziemlich auf die Schnauze fallen... Oft fristen dann HSH, Malamut oder RR ihr Leben im Garten, weil das Gassi gehen mit dem erwachsenen Hund zu anstrengend oder zu gefährlich wird.
Die Sympathie für Hunde mit eher wenig will to please kann ich nachvollziehen. Deshalb bin ich Dackel-Fan : Mutige, energische, eigenständige und dabei sehr charmante Hunde im praktischen Format