Terri-Lis-07 Ich habe gelesen, daß du derzeit nicht mehr als Groomer arbeitest. Die Sache ist, deine Schlußfolgerungen gehen in eine falsche Richtung. Wozu erforschen, ob die Vibrissen bei Hunden, die Bartträger sind oder die gelockte Vibrissen haben, noch eine Funktion haben? Wenn sie keine Funktion mehr haben, rechtfertigt dies doch kein Abschneiden der Vibrissen bei solchen Hunden, sondern die logische Konsequenz wäre, diese Hunde nicht mehr zu züchten. Denn sie sind gegenüber Hunden mit funktionellen Vibrissen in ihrer Wahrnehmung eingeschränkt.
Das ist eine super witzige Argumentation. Mit der Begründung sollte es am besten nur eine Rasse Hund geben, und zwar die Art Hund, die die maximale Sinnesleistung erbringen kann. Alles andere ist ja dagegen eingeschränkt.
Bei Hunden ist das überhaupt ein noch wenig erforschtes Thema, bei Katzen weiß man, daß sie sich durch Luftbewegungen an den Vibrissen orientieren und Hindernisse im Raum wahrnehmen. Warum sollte das bei Hunden anders sein? Ich gehe davon aus, daß sie ähnlich funktionieren.
Hunde sind keine Katzen, die sind nicht mal sonderlich eng verwandt.
Einfaches Beispiel, sie können nicht schnurren oder ihre Krallen einfahren.
Übrigens, manche Menschen können mit den Ohren wackeln, weil sie die Muskeln dahinter nutzen können. Viele haben diese Fähigkeit aber verloren, obwohl sie auch diese Muskeln haben. Also die Argumentation "die haben doch Vibrissen, also sind sie auch nützlich" zieht auch nicht. Selbst "die haben doch Vibrissen und da sind auch Nerven dran" ist nur ein Indiz, aber absolut nicht hinreichend um zu belegen, wie wichtig Vibrissen für die Sinneswahrnehmung vom Hund sind.
Menschen rasieren sich die Beinhaare ab, obwohl diese Schutz vor bspw Kälte bieten können. Nicht jede wegfallende Funktionalität ist direkt schwerwiegend und kann als Qual gewertet werden.
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Um aber produktiv was beizutragen:
Wäre es nicht sinnvoll, eine richtige Studie zu finanzieren? Ergebnisoffen?
Über die Bedeutung der Vibrissen für den Hund, wobei verschiedene Rassen (lockige, rauhaarige, kurzhaarige und glatt langhaarige) berücksichtigt werden und tatsächlich qualitativ untersucht wird, inwieweit Hunde ihre Vibrissen nutzen oder wie sie sich verhalten wenn diese gekürzt oder stark gekürzt sind.
Besteht da irgendwie die Chance, sowas auf die Beine zu stellen? Wenn schon nicht vom oder mit VDH, dann eben daran vorbei?