Alles anzeigenIch schließ mich den anderen Vorschlägen an :)
Großspitz, Eurasier (extra als Begleit- und Familienhund gezüchtet!), Samojede (mit einem gewissen Maß an Auslastung, aber niemals so extrem wie ein Husky), Weißer Schweizer Schäferhund, ein ruhiger DSH aus Showlinie, Dalmatiner könnte auch sehr gut passen, diverse Retrieverrassen, Pudel, sämtliche Wasserhunde, Islandhund, Collie (Kurzhaar oder Langhaar), evtl. ein Groenendael oder Tervueren (auf wesensfeste Elterntiere achten), ...
Da passen viele Rassen mit teils sehr unterschiedlichen Eigenschaften zu deinen Grundvoraussetzungen.
Den Husky würde ich mir aufheben für irgendwann, wenn du vielleicht ein eigenes hoch eingezäuntes Grundstück hast und aktiv ZHS machen willst.
Huskys sind nicht nur eigenständig und jagdlich sehr motiviert. Die, die ich kenne, diskutieren auch sehr gerne lautstark über Regeln und sind allgemein ... ähm. Gesprächig. Ich hab einen Mischling aus dem TS, der mich auch überall hin begleitet, in die Vorlesungen, in der Freizeit, überall. Heute Morgen in der Vorlesung war noch ein anderer Hund, der meinte, er muss meinen bedrängen, während der Prof schon angefangen hatte zu sprechen und es still wurde. Der andere Hund war dann den Rest der Zeit am anderen Ende des Vorlesungssaals, aber meiner hat 2x halblaute Frustbeller losgelassen, weil er den anderen nun spannend fand und hin wollte. Sowas ist peinlich und nervig. Kommt selten vor, meistens hält er sehr brav seine Klappe. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie solche Situationen mit den Huskys ablaufen würden, die ich kenne. Da hätte ich jedenfalls nichts mehr von der Vorlesung mitbekommen und wäre stattdessen draußen auf dem Campus rumgelatscht, bis der Hund sich wieder beruhigt hätte.
Die Husyks, die ich kenne, fallen permanent durch Jaulen und Fiepen und Kläffen auf - aus Frust, aus Langeweile, aus Stress, egal. Andauernd. Wenn ich mit einem der Huskybesitzer telefoniere, fällt mir fast das Ohr ab bei der Geräuschkulisse im Hintergrund.
Man muss dazu sagen, dass diese Huskys nicht ausreichend gefördert und beschäftigt werden (im Sinne von ZHS quer durch die Pampa), ansonsten wären sie sicher ruhiger. Einer soll als Rettungshund ausgebildet werden, da fangen die Schwierigkeiten schon mit dem Grundgehorsam an - bin seeeehr gespannt, wie die BH laufen wird. An sich ein toller Hund, aber ich denke, Huskys sind einfach nicht dafür gemacht, so in unserer Zivilisation zu leben und sich anzupassen. Da gehen die einfach über kurz oder lang die Wände hoch. Dafür wurden diese Hunde einfach nicht gezüchtet. Da ist der Jagdtrieb noch das kleinste Problem.
Ich kenn keinen Husky, der vernünftig still sein kann, entspannen kann unter Leuten wo was los ist, das sind fast alles totale Energiebündel, und diese Energie wird halt unter solchen Lebensumständen in Formen rausgelassen, die massiv anstrengend für alle Beteiligten sind. Da wird gerempelt und angesprungen und gejault und auch endlos Zeug aus Unterforderung zerfetzt und kaputt gemacht.
Diese Hunde wurden fast durchweg angeschafft, weil sie schön sind und es der Kindheitstraum war oder so in der Art ... Keiner der Halter würde sich danach nochmal einen Husky zulegen, soweit ich weiß. Und die machen schon viel mit ihren Hunden, so ist es nicht. Aber halt nicht das, was einen Husky glücklich macht. Umgekehrt wird so viel Anpassung von den Hunden verlangt, dass das halt nur schiefgehen kann.
Mir fällt nur ein Husky ein, der auf mich vom Sehen her einen ausgeglichenen Eindruck macht: Der Besitzer wohnt im Nirgendwo mit großem (gesicherten!) Grundstück, die Berge in der Nähe, und da rennt er mit seinem Hund mehrmals die Woche hoch und runter. Soweit ich weiß, muss der Hund nie mit in die Stadt oder sowas. Die sind komplett in der Natur und der Hund wird als das genommen, was er ist.
So viel zu den Huskys, die ich kenne :)
Was nützt ein Kindheitstraum, wenn daraus 15 Jahre Leidensdruck für alle Beteiligten werden?
Denk vor allem auch darüber nach, wie stark du notfalls auf Fremdbetreuung angewiesen bist. Nicht alle Hunde(rassen) sind von Fremden gut händelbar, aus verschiedenen Gründen. Überleg dir, was du machst, falls dein Hund sich z.B. nicht mit dem Aussie oder dem Dalmi verstehen sollte. Das sind schon zwei Optionen, die dann wegfallen. Wenn er nicht katzenkompatibel ist. Wenn er GAR nicht allein bleiben kann. Wenn du längerfristig ausfällst.
Ich würde mir als alleinlebende Person einen Hund aussuchen, den ich ganz easy bei fast jedem mal ein paar Tage parken könnte.
Ich glaub, jeder hat so seine Traumhunde, aber manchmal tut man diesen Hunden den größten Gefallen, wenn man sie nicht zu sich holt. Vielleicht hat man später die Möglichkeit. Aber da sind Vernunftentscheidungen einfach die bessere Wahl.
Glaub mir, wenn du einen Hund hast, der perfekt in dein Leben passt, interessiert es dich kein Stück mehr, ob er nun Stehohren oder blaue Augen oder lila Punkte hat, mit dem bist du dann einfach glücklich.
Hier ähnlich - der einzige ausgeglichene Husky, den ich kannte, gehörte meiner Tante, und die war Bergführerin und leidenschaftliche Schlittenrennfahrerin. Sie hatte über 30 Jahre lang immer zumindest zwei Stück und hat sie geliebt.
Die Huskys waren ihr Leben. (Mittlerweile ist sie vor gut 10 Jahren an Krebs gestorben)
Ich selbst wär mit solchen aktiven Hunden wohl nicht zurechtgekommen.