Hallöchen,
Ich hoffe, dass der Beitrag hier richtig ist, denn das Problem liegt nicht bei unserer Bella, sondern leider bei mir. Ich hoffe auch, dass ich hier einfach mal offen über meine Gefühle schreiben kann und nicht direkt dafür gehasst werde.
Wir haben unsere Bella seit fast einem Jahr. Wir haben uns einige Hunde angeguckt - uns war die Rasse, das Aussehen, das Geschlecht, ... oder das Alter vollkommen egal - wir wollten einfach einen Hund finden, der zu uns passt. Uns war aber sehr wichtig, dass es ein Hund aus einem Tierheim oder von einem Tierschutzverein sein soll, da wir keine großen Freunde von Zuchten sind. Als wir dann eines Tages die kleine Bella "besichtigt" haben stand für uns schon nach wenigen Stunden fest, dass wir genau sie nehmen werden. Uns wurde gesagt, dass sie sich wahrscheinlich nicht streicheln lässt und Angst hat - als wir dann aber da waren kam sie direkt auf uns zu, sie hat sich streicheln lassen, hat mit uns gespielt und als wir dann nach vier Stunden gegangen sind stand für uns fest, dass sie es wird.
Allerdings glaube ich jetzt immer mehr, dass Bella für mich doch nicht die richtige Hündin ist - irgendwie schaffe ich es einfach nicht eine Bindung - oder wenigstens eine Freundschaft - aufzubauen. Ich hätte mir sowas niemals vorstellen können, denn alle anderen Haustiere hatte ich direkt komplett in mein Herz geschlossen - nur bei ihr will es einfach nicht funktionieren. Anfangs dachte ich, dass es vielleicht einfach etwas dauert und ich habe versucht da einfach gar nicht so viel drüber nachzudenken. Aber mittlerweile denke ich nicht mehr, dass sich das ganze irgendwie bessern könnte. Ich habe viel ausprobiert und immer versucht mehr mit ihr zu unternehmen. Was mich aber total belastet ist, dass sie immer total Spaß an allem hat und sie auch Streicheleinheiten total liebt, aber ich das ganze einfach irgendwie nicht erwidern kann. Auch, wenn ich nach Hause komme stürmt sie zu mir, legt sich vor mir auf den Rücken und fängt vor Freude an zu fiepen und wartet darauf, dass ich sie streichle. Ich weiß wirklich nicht was ich machen kann, dass es meinerseits besser wird. Problematisch ist auch, dass ich mich zur Zeit eher von ihr fern halte, da ich sie zum einen zur Zeit gar nicht riechen kann aufgrund meiner Schwangerschaft und sie zweitens beim spielen viel zu wild wird und sie mir schneller gegen den Unterleib springt als ich reagieren kann - also fällt für mich das kuscheln und auch das spielen komplett weg. Auch das mit dem joggen schaffe ich nicht mehr und sollte ich auch nicht mehr - außerdem fällt es mir schon langsam immer schwerer mir die Schuhe zuzuschnüren - da ist joggen gehen mit einem sehr hoch motivierten, schnellen und gelegentlich auch mal sprintenden Hund absolut keine Option. Für die jetzige Zeit habe ich auch schon versucht mir einen Schal vor dem Mund zu binden und sie dann zu streicheln, aber ich ekel mich einfach zu sehr zur Zeit und da ich ohnehin schon 10 kg nur durch Übelkeit und Erbrechen verloren habe und ich dadurch auch schon Probleme habe, lasse ich auch das lieber meinem Baby zu liebe.
Mein eigentliches Problem ist aber, dass egal was ich mache und versuche - ich mag sie einfach nicht so sehr. Es ist einfach irgendwie sie, ihr Charakter, der mir nicht zusagt. Ich hatte sowas noch nie und hätte mir nie vorstellen können, dass ich eins meiner Haustiere nicht so sehr lieben kann wie die anderen. Ich mache mir deswegen total die Gedanken, ich fühle mich schlecht, weil ich sie einfach nicht so liebe. Gelegentlich habe ich sogar Alpträume wegen dem Thema, weil es mich so sehr beschäftigt. Wir waren auch schon bei einer Hundetrainerin und haben mit ihr über diese Situation geredet und gehofft, dass sie da irgendwelche Tipps hat, aber es ist leider eben wirklich so - Gefühle lassen sich einfach nicht erzwingen - so sehr ich es mir auch wünsche. Sie hat uns vorgeschlagen sie abzugeben, aber ich finde man sollte kein Tier für das man sich bewusst entschieden hat abgeben... Ich finde das einfach irgendwie nicht richtig. Allerdings kann ich auch mit diesem schlechten Gewissen nicht gut leben - an manchen Tagen beschäftigt mich das ganze so sehr, dass mein Bauch vor Stress hart wird und mein Unterleib schmerzt - also bleiben kann es so auch nicht... Mein Freund liebt unsere Hündin, hat aber auch vorgeschlagen sie abzugeben, wenn es mir dann besser gehen sollte. Aber ganz ehrlich - ich glaube nicht, dass es mir dann besser gehen wird - im Gegenteil ich werde bestimmt ein nur noch viel größeres, schlechtes Gewissen bekommen... Vor allem, weil Bella ja zu uns eine echt gute Bindung hat und die meisten Menschen ihr einfach nur schreckliche Angst einjagen...
Ich weiß einfach nicht was das Richtige ist - für mich scheint einfach alles falsch zu sein. Auch wenn ich mittlerweile denke, dass Bella einfach nicht zu mir passt - hat vielleicht trotzdem jemand hier irgendeine Idee was ich noch versuchen könnte? Irgendetwas, damit ich sie wenigstens mehr lieben könnte? Ich wünschte einfach ich könnte mir das aussuchen...
Das Doofe ist auch, dass ich das Leben mit einem Hund eigentlich wunderschön finde - aber irgendwie kann ich das Leben mit ihr nicht so genießen... Was meint ihr, was könnte hier das Richtige sein? Ich denke da wirklich schon sehr lange drüber nach, aber für mich scheint einfach nichts wirklich richtig zu sein. Hatte hier jemand mal so ein Problem und kann mir da jemand vielleicht von seinen/ihren Erfahrungen berichten? Ich bin wirklich über jede Hilfe dankbar!
Danke an die, die sich die Mühe gemacht haben alles zu lesen - ich weiß, dass es sehr viel ist und ich hätte auch bestimmt noch viel mehr schreiben können, aber ich habe versucht mich auf das Wichtigste zu konzentrieren. Ich hoffe es denkt jetzt niemand irgendwie schlecht über mich - ich kann mir gut vorstellen, dass viele dieses Problem nicht nachvollziehen können und das kann ich auch verstehen - ich hätte auch von mir nicht gedacht, dass ich mal in so einer komischen Situation sein könnte.
Liebe Grüße!