Ich kann deine Situation sehr gut nachvollziehen, denn ich war auch darin gefangen. Ja gefangen, anders kann ich es nicht ausdrücken.
Mein Hund kam zu mir mit 9 Monaten und packte so nach und nach tausend Baustellen aus die sich alle gegenseitig begünstigten. Ein Teufelskreis also.
Und ich wusste dass ich ihm zum einen nicht das beste Umfeld für seine Bedürfnisse geben konnte und zum anderen mich völlig in meinem Leben einschränken musste.
Ich habe versucht den Hund zu vermitteln, aber ja wer will einen Hund mit so vielen Baustellen wenn es im Netz hunderte von Hunden gibt die als lieb und toll beschrieben werden.
Deswegen hier ein paar Dinge die euch vielleicht helfen:
Such dir Möglichkeiten um selbst wieder entspannen zu können. Gib den Hund mal ein paar Tage woanders hin wenn du die Möglichkeit dazu hast, such dir im Alltag Auszeiten wo der Hund keine Rolle spielt.
Mach dir eine Liste mit den Problemen die der Hund hat und priosier sie. Du kannst nicht an allen Problemen anfangen. Such dir für den Rest Managementmaßnahmen wie z.B. Bauchgurt und Ruckdämpfer und dann soll der halt draußen bescheuert sein wegen Wild.
Denk dran dass du das Beste versuchst, also lass dir kein schlechtes Gewissen machen. Ja vielleicht würde es einen besseren Platz für den Hund geben, aber das weiß er ja nicht. Hunde sind echt anpassungsfähig.
Mir haben diese Tagebücher in Foren echt geholfen. Aber man kann sowas ja auch privat hinschreiben. Wenn man dann mal zurück ließt, merkt man dass man doch echt weit gekommen ist. Das motiviert. Und so eine Lernkurve ist ein verdammtes auf und ab.
Bei uns gab es quasi Zeitpunkt x und auf einmal haben sich so viele Dinge von selbst gelöst. Einfach nur weil ich an den wichtigsten Dingen dran geblieben bin.
Ich weiß nicht ob dich das motiviert oder runterzieht, aber es hat einfach mal gut drei Jahre gedauert bis wir sowas wie einen Alltag hatten. Aber der Zeitpunkt kam. Und heute denke ich nur noch manchmal dran dass es ohne ihn einfacher wäre und würd ihn nicht mehr hergeben. Ich bin eher stolz darauf was wir zusammen geschafft haben. Am Ende war er auch einfach ein sehr großer Lehrmeister für mich.
Aber wenn du deinen Hubd lieber abgeben möchtest, dann versuch es. Nur zu sagen so einen Hund möchte keiner, davon gehts nicht vorwärts.
Ich wünsche dir alles Gute. Und manchmal hilft es sich auch einfach hier auszukotzen und dann weiterzumachen.