Vielen Dank für Eure Inputs.
Ich liege eigentlich voll auf dieser Linie, die Ihr ansprecht, zeigen, benennen, ablenken, ruhig bleiben (bin ich sowieso, die Selbstbeherrschung kommt vom jahrelangen Umgang mit Pferden), in Schutz nehmen und nach Möglichkeit ausweichen (wenn das geht... gibt halt manchmal Umstände, in denen man nicht ausweichen kann).
Darf ich fragen, warum Smilla 2x die Chance hatte, Hunde zu vermöbeln?! O_o
Warum war sie da nicht gesichert, sie wird ja nicht jetzt erst damit angefangen haben(?).
Beim ersten Vorfall, wie ich ja schrieb, wartete die "Tut-Nix" HH nicht ab, bis ich auch Smilla anleinen konnte, sondern stürzte sich einfach Hals-über-Kopf in unsere 5er-Gruppe rein.
Zwei Hunde hat man halt nun mal nicht innert 5 Sekunden angeleint, sondern braucht vielleicht 10 oder 15 Sekunden dafür... diese Zeit gab mir aber die blöde "Tut-Nix-Tussi" nicht.
Sie hätte ja nur kurz stehenbleiben müssen, bis beide Hunde an der Leine waren. Die andern drei waren sowieso schon angeleint, liefen gar nicht frei.
Beim zweiten Vorfall war es eine bereits bekannte Hündin, aber halt eine neue Konstellation, weil Vicky neu dazu gekommen ist. Früher war Morelka immer diejenige, welche solche Situationen voll unter Kontrolle hatte mit ihrer ruhigen Souveränität. Davon konnte Smilla in den ersten 6 Monaten profitieren, solange Morelka noch lebte.
Jetzt ist eine ganz neue Dynamik in mein "Rudel" reingekommen, die sich zuerst festigen muss. Morelka fehlt halt an allen Ecken und Enden... 
Vorhin hatte ich aber wieder mal ein Erfolgs-Erlebnis mit einem "grossen, schwarzen" Hund... das lässt hoffen!!
Ich war mit beiden Mädels unterwegs, als ich einen jungen Labrador daher kommen sah. Ich wich auf eine Wiese aus (zum Glück war da genügend Platz), blieb stehen, leinte beide Mädels an und sprach sie an:"Lueget mol, do chunnt ä Hund, schön warte, gäll, dä macht gar nüt." Dazu gab es die "Spezial-Gutelis", die es nur bei Hunde-Begegnungen gibt, Fleisch-Sticks, mjammmm.
Beide Mädels guckten zum Hund rüber, Vicky knurrte leise, drehte sich aber immer wieder zu mir um, sobald ich sie ansprach. So konnte der Hund schön vorbei marschieren, ohne dass meine beiden tobten.
Das Schönste kam dann aber hinterher: Ich machte meine Runde, der andere HH mit dem Labi (1-jähriger Rüde) eine andere, am Ende trafen wir uns unvermutet wieder am Anfang der Wege. Mailo (der Labi) tauchte unvermutet quer über eine Wiese auf, zum grossen Erstaunen meiner Mädels. Beide hielten sich den Riesenkerl (Vicky angeleint, Smilla frei) mit gefletschten Zähnen vom Leib, was dieser auch problemlos akzeptierte.
Ein 3kg-Hund hat nun mal gegen einen 35 kg-Kerl keine Chancen, da reicht schon ein Pfotenhieb im Spiel für ein gebrochenes Rückgrat.
Deshalb kommt beim Training für Hunde-Begegnungen mit Kleinhunden eine zusätzliche Dimension hinzu, die andere mit "Normalhunden" vermutlich gar nicht bemerken. Wie bringt man seinen Zwergen bei, dass es unnötig ist, sich schon 100 m VOR einer Begegnung aufzuregen und zu kläffen. Das ärgert den andern Hund ja erst recht. Bei Hündinnen führt das rel. rasch zu beiderseitigen Aggressionen. Rüden sind meiner Erfahrung nach viel mehr gentleman-like.
Jedenfalls liefen wir dann die letzten 100 m noch gemeinsam. Mailo versuchte ausdauernd, meine beiden Mädels zum Spielen zu überreden, aber diese zeigten ihm die Zähne und hielten ihn auf Distanz, blieben aber nicht aggressiv, sondern achteten nur auf genügend Abstand, damit er sie nicht überrennen konnte.
Solch ein Verhalten finde ich absolut ok, dieses Recht darf ich meinen 3kg-Hunden zugestehen.
Ich will nur nicht, dass sie schon im Vorneherein ohne jeden Grund gegen einen andern Hund vorgehen und diesen attackieren.
Es ist ein Balancieren auf dem Hochseil... einerseits dürfen (und müssen notgedrungen) meine Zwerge andere Hunde auf Abstand halten. Aber wieviel "Aggression" ist nötig, bzw. können sie zeigen, ohne dass sie darauf gleich von andern Hunden attackiert werden, bzw. schlimmstenfalls sogar selber zubeissen?
Ein gut sozialisierter Rüde akzeptiert diese Abwehr-Haltung, aber Hündinnen können darauf recht rasch zickig und genervt reagieren. Deshalb muss ich meinen beiden Mädels Mässigung beibringen und ihnen zeigen, dass ich schon dafür sorge, dass sie nicht von grossen Hunden überrannt oder angegriffen werden.