Ich wollte keinen Welpen, weil jeder Welpen niedlich findet und die in der Regel immer einen Besitzer finden, aber nur wenige kümmern sich um die, die irgendwer nicht mehr wollte. Nun habe ich aber Katzen, Schafe und Ziegen und vor allem ein 5 jähriges Kind und mir war es wichtig dass der Hund zumindest Kinder und Katzenerprobt ist.
Ich finde es toll von Dir, dass Du keinen Welpen willst wie viele andere, aber ich würde Dir trotzdem raten, diesen Hund sofort zurück zu geben, denn er passt absolut nicht in Deine Lebenssituation mit kleinem Kind und andern Tieren. Da hätte aber vor allem diese TS-Orga sorgfältiger vorgehen müssen, um die Umstände genauer abzuklären, was für einen Typ Hund genau Du brauchst. Ein unsicherer, "bissiger" Border-Mix ist sicher nicht geeignet für ein kleines Kind und andere Tiere.
"Tierschutz-Organisation" bedeutet nicht automatisch, dass da seriös ausgebildete, fachlich kompetente Leute dahinter stehen.
Fanden denn dabei keine Gespräche (mehrere!!!) mit Dir und eine Vorkontrolle statt, wo die Leute hätten sehen müssen, dass da ein kleines Kind und Tiere herumwuseln?
Es war gar nicht so einfach einen passenden Hund zu finden, aber letzte Woche kam endlich der Anruf. Ein border Collie Mix, 1,5 Jahre alt. Frau ist schwanger und hat nun keine "Zeit" mehr.
Nun habe ich ihn gestern abgeholt und es ist wirklich ein toller Hund
Letzte Woche ein Anruf und danach hast Du ihn gleich abgeholt, ohne jeden Besuch vorher, ohne die Vorbesitzer/die Orga auszuquetschen nach sämtlichen Eigenschaften dieses Hundes, ohne mal einen Spaziergang zu machen, ohne zu wissen, wie er sich im Alltag verhält?
Das spricht nicht für eine seriöse Organisation, war leider auch von Dir völlig überstürzt, denn nach einem simplen Anruf kann man doch nicht einfach einen Hund abholen ohne weitere Abklärungen. Oder fanden diese doch statt, Du hast das nur nicht hingeschrieben?
Ich sage das nicht als Vorwurf, sondern um zu erklären, wie die Aufnahme eines TS-Hundes normalerweise sorgfältig vorgenommen werden sollte von beiden Seiten, den Abgebern wie auch dem neuen Besitzer. Da bist Du offenbar recht blauäugig und ahnungslos in diese ganze Sache hinein gerasselt, tut mir leid für Dich und den Hund. ![verzweifelt :verzweifelt:](https://www.dogforum.de/images/smilies/icon_verzweifelt.gif)
Ich würde das Ganze möglichst zügig beenden, bevor noch was passiert und bevor Du Dich zu sehr an den Hund hängst, so toll er ansonsten auch sein mag.
Ich kann Dir mein Beispiel erzählen (habe an anderer Stelle schon von meinen 3 TS-Hunden erzählt):
Smilla (Chihuahua) ist auch eine Beisserin, sie stammt aus Spanien. Die Pflegestelle erzählte mir lächelnd, sie hätten sie eigentlich besser "Piranha" genannt, denn am Anfang hätte sie einfach geschnappt, sobald ihr was nicht passte. Ich weiss unterdessen, dass sie sehr unsicher ist und sofort knurrt, die Lefzen hochzieht und beisst, wenn sie bedrängt wird. Bei so einem kleinen, niedlichen Hund ist das mal bald der Fall, wenn sich alle begeistert auf sie stürzen "ach, wie süss."
Da ich alleinstehend bin, machte mir es nichts aus, einen Angst-Beisser zu übernehmen, ich war sicher, dass ich das händeln konnte. Sie lebt jetzt erst seit 7 Monaten bei mir, ihr Schnappen ist extrem selten geworden, die meisten Leute merken nicht einmal, dass sie es mit einem Angstbeisser zu tun haben. Mit viel Ruhe und Geduld konnte ich ihr die Sicherheit geben, die sie braucht. In einem Haushalt mit Kind hätte das aber niemals geklappt.
Im Unterschied zu Deinem Fall wurde ich gleich von Anfang an aufgeklärt über die "Macken" dieses Hundes, ging mit ihr zur Probe spazieren, ging zur Probe ins Büro (immer mit dem Pflegefrauchen), beobachtete sie, wie sie auf meine Ersthündin und auf andere Menschen reagiert, diskutierte und telefonierte stundenlang mit der Pflegestelle, bis ich das hinterletzte Fitzelchen an Infos herausgeholt hatte.
In einer Familie mit Kind wäre Smilla ein Wanderpokal geworden, weil sie bestimmt wieder zurück gegeben worden wäre. Bei mir ist sie am richtigen Ort, ist ein unglaublich anhängliches, aber unsicheres Hundchen, die enorm an mir hängt. Ich nehme sie so gut wie nie an die Leine, weil sie einfach zuverlässig an meinen Fersen hängt auf den Spaziergängen.
So stelle ich mir die Auswahl, die Vorbereitungen und schliesslich die definitive Übernahme eines TS-Hundes vor...
Bitte stell alles auf Anfang, gib diesen Hund zurück (der hoffentlich einen passenderen Platz findet) und starte nochmals einen neuen Versuch mit einer seriösen, kompetenten Organistion.
Viel Glück!