Ich hatte bisher nur ein einziges Mal solch eine Situation, als ein riesiger Bouvier (50 kg) auf meine kleine Morelka (3 kg) zubretterte. Die Besitzerin hatte ihn "eigentlich" an einer Schleppleine, aber sie hatte natürlich absolut keine Chance, das Riesenvieh zu bremsen.
Dieser schwarze Fellberg stürzte sich einfach auf meine kleine Morelka (laut Besitzerin "liebe" er kleine Hunde), Mo verschwand komplett unter ihm.
Ich packte das Ungetüm kräftig am Geschirr und brüllte ihn an, er solle sich gefälligst benehmen (ich glaube, ich nannte ihn "Du verdammtes Mistvieh!")
Ich riss ihn von Mo zurück, diese krabbelte unter dem Fellberg hervor und schimpfte ebenfalls mit ihm. Sie sah ja, dass ich mit ihm schimpfte, also "half" sie mir kräftig dabei.
Als die Besitzerin endlich daher gedackelt kam, staunte sie, dass ich den Kerl einfach resolut am Geschirr gepackt hielt. Sobald sie ihn nehmen wollte, stürzte er sich gleich nochmals auf die kleine Mo. Ich hatte ihn also deutlich besser im Griff als sie.
Ich redete danach noch mit ihr (der Kerl wurde ins Auto verbannt) und fragte sie, weshalb um Himmels willen sie solch ein Ungetüm halte, mit dem sie ja absolut nicht zurecht komme.
Sie war sehr kleinlaut und war froh, dass ich nicht mit ihr schimpfte.
Sie erklärte dann, dass sie schon vorher einen Bouvier hatte, der das genaue Gegenteil vom jetzigen gewesen sei... sanft, ruhig, einfach handelbar. Na ja, so kann man sich täuschen.
Ich habe die Frau samt Ungetüm nie mehr gesehen, vermutlich ging sie nicht mehr in unserer Gegend spazieren. Sie erzählte mir, dass sie immer vorher hin- und herfahre, um abzuchecken, ob irgendwo Hunde unterwegs seien. Mo und ich waren aber hinter einem grossen Maisfeld versteckt, deshalb sah sie uns nicht vorher.
Die Frau tat mir fast ein bisschen leid, denn unter solchen Umständen macht eine Hundehaltung doch absolut keinen Spass...