Beiträge von Blanche

    Wie gesagt, ich kenne das aus so einigen Hunderatgebern und Hundeschulen (ohne dass ich es empfehlenswerte Methode darstellen will): Kurz bevor der Hund in die Leine läuft, entweder mit Kommando oder wortlos (da unterscheiden sich die Ratschläge) in die entgegengesetzte Richtung laufen, sodass der Hund einen Ruck erhält. Im Kosmos-Erziehungsprogramm für Hunde ist sogar das Schleppleinentraining so aufgebaut, dass das mit Schleppleine am Halsband (!) durchgeführt wird, was ja noch mal heftiger ist.

    Interessante Sichtweise, flying-paws . Weil ja gerade diese Richtungswechsel son Standardtipp in Hunderatgebern zur Leinenführigkeit sind, andererseits die angesprochenen Problematiken sehr gut nachzuvollziehen sind. Bei meinem lebhaften Collie habe ich auch schon gemerkt, dass gerade diese ruckartigen Richtungswechsel mit schnellen Schritten auch ein "Jippieh, ein Rennspiel!" bei ihm auslösen können.

    Das Schnüffeln steht bei Fiete auch sehr hoch im Kurs. Pipistellen von Hündinnen sind dann auch gerne mal soooo interessant, dass er es nicht mitbekommt, wenn eine läufige Hündin an ihm vorbeikommt. :doh:Gerade erlebt.

    Das haben wir auch gerade ab und zu. Percy ignoriert die läufige Hündin, die fiepsend zu ihm hinwill, und sucht hektisch nach ihren Pipistellen. :D


    Er ist von klein auf sehr schnüffelig unterwegs.

    Das ist leider mein Thema, seit mein Kleiner vor einem Jahr bei mir eingezogen ist. Ich war so naiv zu glauben, dass doch die meisten Hundehalter es respektieren werden, wenn ich keinen Kontakt an der Leine möchte oder wenn ich - warum auch immer - gerade nicht ableinen möchte. Vor allem, da ich das wirklich nett kommuniziere. Fehlanzeige. Ich hab das Pech, dass zu ungefähr 80 Prozent die Hundehalter, die mir auf den Standardgassirunden begegnen, die folgende Einstellungen haben:


    1. Hunde müssen an der Leine "Hallo" sagen, wenn man das untersagt, ist man böse und fies zum Hund.

    2. Hunde müssen überall abgeleint werden, egal ob abrufbar oder nicht - bisschen jagen oder längere Zeit alleine im Wald rumstrolchen ist völlig in Ordnung, Hauptsache ohne Leine. Auch da, wo Leinenpflicht herrscht (Bürgersteig, Naturschutzgebiet).

    3. Hundehalter müssen akzeptieren, dass Tutnixe in einen reingedonnert kommen.


    Generell meide ich diese Gassistrecken (außer um 6 Uhr morgens) und weiche auch schon mal großzügig aus, wenn mir jemand entgegenkommt. Aber es lässt sich nicht immer vermeiden.


    Meine Reaktionen sind dann unterschiedlich, hängt ein bisschen von meiner aktuellen Laune ab, wie selbstbewusst ich mich gerade fühle (das war anfangs ganz problematisch) und wie ich mein Gegenüber einschätze. Ich hab immer ne Wasserflasche bei mir, und es haben auch schon fremde Hunde nen Spritzer abbekommen (und ich Schimpftiraden). Ich hab schon Hunde geblockt (und wurde neulich verletzt dabei). Ich erzähle manchmal, meiner habe gerade Staupe UND Giardien, das arme Ding, daher leider kein Kotakt möglich. Manchmal muss ich einfach gerade dringend weiter, weil ich's angeblich eilig hab.


    Ich mach das ja auch nicht grundlos oder um die anderen Hundehalter zu verärgern, sondern weil ich möchte, dass mein Hund möglichst gelassen an anderen Hunden vorbeigehen kann, ohne zu erwarten, dass eine Hundebegegnung in Spiel und Toben mündet. Und da ist es eben nicht hilfreich, wenn andere Hunde in uns reinstürmen. Im besten Fall gibt's dann "nur" Leinenchaos, im schlimmsten Fall endet's doch mal in Unverträglichkeit.

    Percy war in den ersten Welpenspielstunden etwas schüchtern gegenüber den anderen Hunden und hat sich mehr für die Menschen interessiert; er wurde dann auch bewusst mit den kleineren und ruhigeren Welpen zusammengesteckt. Dann taute er aber nach ein paar Stunden auf, zwischendrin war er als Junghund mal quasi ein Labrador im Colliekörper, wie eine Trainerin es formulierte :D . Seither liebt er quasi alle Hunde, spielt auch gerne mal etwas körperlicher, geht aber umgekehrt auch prima mit kleinen Hunden um.

    Kann also alles noch kommen. :smile: