Beiträge von Hundundmehr

    den Hund in solchen Situationen eng zu begleiten und ihm kleinschrittig zu zeigen, wie er mit seinen Emotionen sinnvoll umgehen kann.

    Wie zeigst du ihm denn die Möglichkeiten des sinnvollen Umgangs mit dem Frust?


    Also ich biete meinem Jungspund dann Ablenkung, die ihm Freude bereitet, damit er von dem bis dahin angesammelten Frust wieder runterkommt.


    Nebenher übe ich in kleinen (mittlerweile nicht mehr ganz so kleinen) Schritten, dass Warten sich lohnt.

    Ich habe auch so ein Modell (jetzt 14 Monate, GR-Rüde), der fiept und bellt, wenn er den anderen beim Training zusehen muss.


    Damit kann ich keine Prüfung gehen.


    Natürlich wurde mir auch von manchen empfohlen, ihn das einfach aushalten zu lassen, ihn erst dann "zum Zug" kommen zu lassen, wenn er aufgegeben hat und ruhig ist.


    Habe ich nicht gemacht.


    Statt dessen beobachte ich ihn genau, und nehme ihn aus der Situation raus, sobald ich meine, dass er jetzt wieder kurz vorm Losfiepen ist.


    Ich habe mich dann einfach von der Trainingsgruppe entfernt, und mich mit ihm befasst - Fußübungen, kleine Dummy-Gehorsamsübungen, halt kleine Beschäftigungen, die das Gelände und Umfeld hergaben, ohne dass ich den Trainingsbetrieb störe.


    Auch mal so viel Abstand nehmen wie nötig, und ihn dann ins Platz legen.


    Ihn - mit Abstand natürlich - auch mal Anbinden, ins Platz legen, und dann selber auf 10m Abstand gehen.


    Es ist deutlich weniger geworden, die Zeiten, die er mittlerweile aushält ohne durch Fiepen zu zeigen dass er über seiner Frustrationsschwelle hinaus ist, sind deutlich länger geworden.


    Ich setze da auch auf die Zeit - denn er wird ja auch älter, und reifer, und, mit meiner Hilfe, eben auch resilienter gegenüber Frust.


    Was immer noch problematisch ist, ist die Arbeit in großen Gruppen, wenn noch 7 weitere Hunde mit beim Training sind.


    Derzeit habe ich das Glück, mich in einer kleinen Gruppe (2 bzw. ab nächsten Sonntag 3 weitere Hunde im Training) auf die Dummy A vorbereiten zu können, die für Frühjahr 25 angedacht ist.

    Da sind die Wartezeiten, bis er wieder dran ist, nicht so lang wie in einer großen Gruppe, wo die Hunde ja auch je nach Aufgabe unterschiedlich lange "arbeiten"; Was für ihn nach wie vor schwierig ist, wo ich mich also mit ihm ab-/umlenkend befasse, sind Hunde, die mit vielen Hilfen durch den Führer und sehr lange Zeit benötigen für eine Aufgabe.


    Aber auch das lernt er noch, dazu braucht es Zeit - und er ist noch so jung, da bekommt er alle Zeit die er braucht, um die nötige Ruhe lernen zu konnen.


    Ach ja - zum Training nehme ich immer einen größeren Kausnack mit, den bekommt er so ungefähr nach 2/3 des Trainings, natürlich mit größerem Abstand zu den anderen Hunden, und ich achte darauf, ihn so zu legen dass er ohne direkte Sicht auf die arbeitende Gruppe frisst.


    Das ist mein Weg - und wie schon geschrieben, es ist deutlich besser geworden.


    Beim letzten Training in der großen Gruppe vor 4 Wochen hat er genau ein mal gebellt - und da habe ich gepennt, weil ich blöde Kuh im Gespräch mit einer anderen Hundehalterin war ... :headbash:


    Beim Training in der kleinen Gruppe (3 mal bisher) war er komplett ruhig, hibbelte zwar auch manchmal, aber eben ohne Lautgebung.


    Ich trainiere das, seit er 11 Monate alt ist.

    Sie macht aber auch das einzig Richtige, Sinnvolle:


    Sie nimmt ihre Angst ernst, und sucht sich fachkundige Unterstützung, damit sie die nötige Anleitung und Sicherheit bekommt, um dieser Problematik erst gar keinen Raum zum Entwickeln zu geben.


    Das ist doch gut!


    Schade ist, dass durch den Diskussionsverlauf hier die fachkundigen Beiträge etwas untergegangen sind.

    Nochmal:

    Ein Golden wird wenn er normal in der Birne ist nie das selbe Level an Aggressionsbereitschaft zeigen, wie der Gebrauchshund.


    Es geht NICHT darum, dass Retriever keine Ressourcenverteidigung zeigen können. Hat nie jemand irgendwo behauptet.

    Wir schreiben aneinander vorbei, glaube ich.


    Wir reden doch hier - wenn ich mich nicht irre - von einer einmaligen Situation, wo ein 10 Wochen alter Welpe, der gerade erst 4 Tage in seinem neuen Zuhause war, erst beim Mann, und unmittelbar danach bei der Frau den Kauknochen als Ressource verteidigt hat.


    Ja, du hast natürlich Recht, wenn du fragst, aus welcher schlechten Aufzucht ein Golden-Welpe kommt, der jede, oder mindestens jede 2. Sache als "Seins" okkupiert und mit Ressourcenaggression reagiert, und das schon in den ersten paar Wochen.

    Das fände ich schon sehr ungewöhnlich, weil bei einem Golden die Reaktionsnorm für Aggression rassetypisch niedriger sein sollte, als bei einem Rotti.


    Bei einem Rottiwelpen, der dies in vorherig beschriebener Form zeigt, würde ich mich fragen, was der Halter falsch macht, weil er der sowieso höheren Reaktionsnorm für Aggressionsverhalten sehr viel Raum gibt.


    Du hast doch auch sehr schön beschrieben, wie man diesen Raum für die - bei einem Gebrauchshund durchaus höhere Reaktionsnorm (Ausprägung) - Aggressionsbereitschaft von Beginn an in einem zuträglichem Rahmen hält, ihr also gar keine Möglichkeit gibt, sich in einer Form auszuprägen, die eine Haltung erschwert, oder mit Kleinkind in der Familie sogar unerträglich macht.


    .....................


    Was hier zu massiven Irritationen geführt hat, war die erschrockene Reaktion der TE auf diese einmalige - erstmalige! - Ressourcenaggressivität eines Welpen, die ja große Bedenken bei ihr ausgelöst hat.


    Sie hat aber eine - wie ich finde - durchaus nachvollziehbare Erklärung dafür gegeben: Sie hat extreme Angst, gerade mit Blick auf ihre kleine Tochter, dass sich hier ein großes Problem entwickeln könnte.

    Naja bei einem Goldie ist die Wahrscheinlichkeit zu aggressiven Verhalten schlichtweg um einiges niedriger. Du hast da einen Hund, bei dem Genetik einfach viel ausrichten kann bzw. dieses Verhalten verstärkt und die Wahrscheinlichkeit, dass die gleiche Situation mit einem Rotti ein böses Ende nimmt, ist ebenfalls höher. Die beiden da zu vergleichen, macht eher wenig Sinn.

    Das beziehst du jetzt aber nicht auf meinen Beitrag - der unmittelbar vor deinem steht - sondern auf diesen Beitrag der TE, oder?

    Ich frage mich, ob die gleiche Diskussionsrunde aufgekommen wäre, wenn es sich um einen Golden Retriever handeln würde.

    Für mich persönlich gesprochen, auf diesen Beitrag der TE:

    Doch, ich hätte genauso gefragt, warum dich diese Kleinigkeit so dermaßen aus den Schuhen haut, dass du beeindruckt (=eingeschüchtert) bist.


    Nö, da würde die Frage kommen, von welchem Vermehrer der Hund kommt, denn ein solches Verhalten wäre beim Golden eindeutig massiv ungewöhnlich und würde auf ein riesiges Problem beim Charakter des Hundes hindeuten und dringenden Handlungsbedarf bei einem wirklich spezializierten Trainer bedeuten mit große Sorgen für die Zukunft hinsichtlich der Entwicklung des Hundes, wenn der sich im Welpenalter deutlich und ernsthaft ressourcenaggressiv zeigt.

    Ressourcenverteidigung(sversuche) sind bei einem GoldenWELPEN eindeutig massiv ungewöhnlich?


    .....


    Halte ich für ein Gerücht :hust:


    Es ist welpentypisch, dass Welpen unterschiedliche Verhaltensweisen ausprobieren, eben auch, etwas in ihren Augen und in diesem Moment besonders Hochwertiges nicht abgeben zu wollen, und dazu Aggression einsetzen, als Drohung.


    Keiner meiner Welpen war vom Vermehrer.


    Das ist ein bisschen überspitzt, hier so zu tun als würden Golden-Welpen von einem seriösen Züchter mit fantastischer Elternauswahl und Aufzucht keinerlei Aggression mehr zeigen (dürfen).


    In einem gesunden genetischen Bauplan ist Aggressionsverhalten ein fester, unauslöschlicher Bestandteil.


    Womit du natürlich Recht hast (und ich vermute, das meinst du eigentlich auch): Die Reaktionsnorm für Aggressionsverhalten ist bei einigen Hunderassen (dem GR z. B.) niedriger angelegt als bei anderen Hunderassen (dem Mali z. B.).


    Trotzdem: Es geht um einen Welpen, der welpentypisch den ihm zur Verfügung stehenden Verhaltensbaukasten ausprobiert - und DAS sollte einen nicht aus den Schuhen hauen.


    Ressourcenaggression ist keine erbliche Charaktereigenschaft, sondern das Ergebnis von Erziehungs-/Erfahrungslernen.


    Das steht nicht im Widerspruch zu der Tatsache, dass manche Rassen empfänglicher dafür sind zu lernen, alles Mögliche zu "Meins!" deklarieren zu können.


    Wie man dieser Entwicklung entgegenwirkt, ihr erst gar keinen Raum zum entwickeln gibt, hast du ja schon gut erklärt.

    Ganz ehrlich - von einem 10 Wochen alten Dreikäsehoch, der gerade mal 4 Tage da ist und noch keine Regeln kennt, kennen kann - da lasse ich mich nicht einschüchtern, weil ich seine Reaktionen nicht ernst nehme.


    IN der Situation wäre der Kauknochen schneller weggewesen, als der Kleine gucken kann.


    Wenn dich das jetzt schon so erschüttert, mit Blick auf das Kaliber, welches der Hund später mal sein wird - dann steht wirklich die Frage im Raum, ob die Rassewahl wirklich so passend ist.


    Gut, du hast jetzt einiges dazu geschrieben, warum diese Rasse, und auch dass ihr ja anscheinend gut darauf vorbereitet seit.


    Dann würde ich mir aber die Frage stellen, warum diese Kleinigkeit dich dermaßen von den Füßen haut... :denker:


    Das ist für mich der Punkt, wo ich selber dran arbeiten würde.

    Möglicherweise "vergleichst" du ja auch mit der anscheinend sehr gut gelungenen Erziehung eurer älteren Hündin, und vergisst dabei, dass dieser Welpe ein ganz eigenes Individuum ist, und sicher nicht perfekt von Beginn an.


    Mein Futter-Ressourcen Training sah/sieht so aus:


    Ich nehme dem Welpen niemals etwas weg, mit der Intention: "Ich habe die Macht, und du musst dir alles wegnehmen lassen.


    Niemals.


    Vertrauensaufbau ist hier - wie schon von vielen hier geschrieben - das Zauberwort, der Schlüssel dazu, dass meine Hunde mir später, in Notsituationen, wenn es sein muss, ALLES geben, ohne mich als Bedrohung zu sehen.


    Ich gehe schon beim Welpen manchmal (selten!) an den Futternapf während er frisst, spreche ihn vorher an, und habe etwas sehr Leckeres in der Hand, was ich ihm - nach Ansprache - zeige und in den Futternapf reinlege.

    Damit schaffe ich mir die Basis beim Welpen, dass meine Hand am Futter(napf) für ihn etwas Gutes bedeutet.


    Hochwertige Kausnacks dienen bei mir zum Ruhe-Finden - und dann lasse ich den Welpen auch in Ruhe.


    Weniger wertige Sachen lasse ich mir dann geben über Tausch mit etwas Höherwertigem.


    Erst viel später lasse ich mir Sachen, die er im Maul hat, zeigen - und gebe sie nach kurzer "Bewunderung" wieder zurück.


    Lass den kleinen erst mal ankommen, lehre ihn Schritt für Schritt eure Regeln, baue Vertrauen auf - und wenn er mit einem Kauknochen zur Ruhe finden soll, dann gebt ihm einen Ort, wo er diese Ruhe dafür hat, und LASST ihn in Ruhe.


    Es ist noch viel zu früh, und es gibt auch derzeit Wichtigeres für ihn zu lernen.

    Bei uns gibt es das Signal "Heia machen" :ops:


    Habe ich nicht geübt, hat sich auch einfach etabliert - und funktioniert nicht, wenn gerade erst Besuch eingetroffen ist.


    Da muss dann erst der "Begrüßungsdampf" raus, aber danach kann ich das zum "jetzt ist Ruhe, und ich befasse mich mit dem Besuch" nutzen.


    Meine Jungs legen sich dann tatsächlich hin, João manchmal mit einem Spielzeug, wo er drauf rum kaut, bevor er dann ruht.


    "Deckentraining", also "du bleibst jetzt da, bis ich dir sage dass du wieder da runter kommen kannst", würde bei uns wohl auch eher ein Raketenstarttraining werden...



    Gestern war ich super stolz auf den Kleinen; ich hatte an einer großen Wegkreuzung (wirklich richtig viel Raum) an einer Ecke eine Frei-Verloren-Suche angefangen.

    João hatte schon und musste warten, an einer Ecke der Kreuzung im Platz ca, 10-12m von uns entfernt, während ich Leifur schickte.


    Leifur war noch dabei, als ich schon von Weitem 2 Hundehalter mit jeweils 2 Hunden an der Leine ankommen sah.


    Das letzte Dummy war äußerst schwierig zu finden, ich musste also unterbrechen um die Hundehalter mit ihren angeleinten Hunden passieren zu lassen.


    Leifur habe ich dazu im Suchengebiet nah am Wegrand Sitz (auf Distanz) machen lassen, João lag schön am Rand.


    Auf meiner Höhe blieben die Hundehalter stehen und meinten, sie würden gerne den Weg rein, an dessen Rand mein Leifur saß.


    Ich: "Kein Problem, ich rufe ihn eben zu mir."


    So konnten die Hundehalter dann mit ihren 4 Hunden - die ihren Menschen doch etwas Mühe bereiteten, weil sie ziemlich hibbelig waren - ungehindert ihres Weges gehen.


    Best off: João blieb die ganze Zeit im Platz, ungesichert natürlich, obwohl die Hundehalter zwischen ihm und mir waren. :herzen1:

    Wenn die Zwerge nachts nicht schlafen können bzw. sehr leicht auf alles reagieren, ist bei meinen die Ursache meist im restlichen Tag zu suchen. Zu wenig, zu viel, das falsche "Programm" evtl ... dann ist man nachts sehr aufgekratzt. Geht mir auch grad so ... |)

    :denker:


    Hier war ja jetzt der Aha-Effekt das Mitnehmen ins Bett, wo der Jungspund dann durchgeschlafen hat.


    Also zunächst einmal:

    - Sicher abklären, ob kein Blaseninfekt vorliegt (zur Sicherheit, bevor man an einem Problem rumhampelt, für das es organische Ursachen gibt)

    - die letzte Abendrunde etwas länger machen; Manche Hunde brauchen Abends einfach etwas mehr Zeit, um ihre Geschäfte auch wirklich komplett zu erledigen. Dabei aber nicht irgendwelche Aktion machen, sondern den Hund wirklich schnüffeln lassen, dafür etwas mehr Zeit nehmen. Unser Amigo brauchte im ersten Jahr immer seine 20 Minuten als letzte Löserunde.

    - eine Decke um eine Art Höhle zu gestalten ist auch eine gute Idee


    Das waren meine ersten Gedanken zum Eingangspost.


    Mein persönlicher Geheimtipp: Eine Schlafbox auf Betthöhe am Kopfende meines Bettes.

    Leifur (jetzt 5) hat von der ersten Nacht an durchgeschlafen, João (jetzt 1) hat mich in den ersten beiden Nächten ein Mal rausgeschmissen und ab dem 3. Tag zuverlässig mindestens 6 Stunden durchgeschlafen, nach 1,5-2 Wochen waren es 7 Stunden.


    Das spricht für eure jetzige Erfahrung der letzten Nacht:


    Kurzum: Wir haben Ihn gestern Abend, nachdem mein Mann sich dafür eingesetzt hat (ja, ich war's nicht :upside_down_face: ), zu uns ins Bett geholt und dort dann zu 3. geschlafen. Und was soll ich sagen? Wir mussten natürlich nicht raus. :cowboy_hat_face:

    Das Gefühl der Nähe ist oft für Welpen sehr wichtig, um Nachts ruhig schlafen zu können.


    Unsere Hunde dürfen auch mit ins Bett (Bett ist 2x2m, die Jungs wiegen beide knapp über 30kg).

    Meistens wandern sie aber nachts aus, und liegen dann irgendwo im Schlafzimmer, wo sie gerade liegen wollen.


    Uns gefällt es :herzen1: