Beiträge von Hundundmehr

    Es geht hier ja nicht nur um Todesfälle (die zumindest in Deutschland ja sehr gering sind), sondern auch um schwerwiegende Verletzungen.


    Um Verletzungen, deren Ausmaß und Folgen erfordern, dass geprüft werden muss welche Gefahr für die Umwelt für die Zukunft besteht, und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um diese Gefahr zu beseitigen.


    (Die GEFAHR beseitigen - nicht zwingend den Hund; Die Gefahr kann durch Auflagen beseitigt werden, durch die Verbringung des Hundes in geeignete Hände, oder eben auch durch lebenslange Unterbringung in einen "Hochsicherheitstrakt", oder eben auch Euthanasie).


    Eines solle bei den ganzen Diskussion immer berücksichtigt werden: Hunde sind in dieser Gesellschaft akzeptiert, weil die grundsätzlich von ihnen ausgehende Gefahr als so gering angesehen werden kann, dass der Zugewinn, den Hunde für unsere Gesellschaft bedeuten, diese Gefahr bei Weitem übersteigt.


    Sondern ganz strikt davon, dass ich manchmal den Eindruck bekomme, dass Menschen nicht mehr in Konflikte gehen wollen/können

    Das sehe ich deutlich anders; Meiner Meinung nach gehen Menschen mittlerweile überall in Konflikte, selbst wenn bestehende Regeln und Gesetze ganz klar vorgeben, dass es gar keine Konflikte geben kann.


    Sich "eigene Regeln" machen, die individuell und je nach Situation (oder Gutdünken, oder sonstiges) den eigenen, persönlichen Interessen angepasst sind, und legitimisieren, dass bestimmte gesellschaftliche Werte und gesellschaftliche Verhaltensweisen einfach übergangen werden, scheint mir ein Merkmal unserer heutigen Gesellschaft zu sein.

    Nicht jeder, der etwas beruflich macht, macht das mit Leidenschaft und Herzblut und ist gut darin. Natürlich ist auch nicht jeder Hobbysportler gut in dem was er tut. Aber Herzblut ist dann doch auf jeden Fall dabei.

    Natürlich ist es besonders brisant, wenn ein so schrecklicher Beißvorfall außerhalb des Dienstes durch einen Diensthund verursacht wird, unter der Führung des Diensthundeführers.


    Schüttet natürlich eine gehörige Portion Oel ins Feuer der Diskussion um den Schutzhundesport allgemein.


    Die obige Aussage mit dem Herzblut finde ich allerdings sehr fraglich, denn bei den häufiger hier im DF von entsprechenden Sportlern geäußerten Beispielen sind das Problem doch nicht diejenigen, die mit "Herzblut" diesen Sport ausüben, sondern die mit Profilneurose.


    Eben da, wo der Hund nur noch ein Werkzeug ist, um sich selber aufzuwerten.


    Diese Problematik ist aber nicht nur im Schutzhundesport zu finden, sondern überall und in jeglicher Sparte der Hundehaltung.


    Ich habe keine Lösung für diese Problematik - außer eben Auflagen, die dann ALLE Hundehalter betreffen würden.


    Was nicht richtig wäre.

    Ich habe ein "Weiter" aufgebaut, welches ich oft mit einem "Nein" kombiniere, also: "Nein - Weiter!".


    Das "Nein" ist dann für den Gedanken, der sich da gerade in seinem Hirn auszubreiten droht, das "Weiter" gibt ihm dann vor, was er statt dessen tun soll.


    Die Vorbereitung dafür war, ihn unter Kommando zu nehmen, damit er sich nach dem Verbot ("Nein") nicht selber etwas anderes überlegt, was mir dann möglicherweise auch nicht passt.


    Situativ war das ein "Sitz", wo ich ihn dann abholte um mit "Fuß" an der interessanten Stelle vorbei zu laufen, oder ich habe ihn direkt ins "Fuß" beordert, wenn er nah bei mir war.


    Wenn die Erregungslage nicht zu hoch ist, reicht eine superfreundliche Ansprache, um sofort die Aufmerksamkeit von meinem Jungspund zu bekommen.

    Zum Video von Irish Terrier


    Ach du meine Güte - ich bin mal einer Meinung mit V.B. :shocked:


    "Es gibt schon so viele (durch Menschen verursachte) Probleme mit den bisherigen Hunden - da braucht es nicht noch eine Rasse, die alleine schon durch ihre Größe neue Probleme vorprogrammiert." (so in etwa - der genaue Wortlaut ist im Video nachzuhören)


    Eine "Nebensache", die mich fürchterlich aufregt: Der Junghund wird zur Zucht zugelassen, obwohl eine Seite der Hüfte nicht in Ordnung ist.


    Bei der Masse, die diese Hunde nun mal haben, darf ein Hund mit kaputter Hüfte nicht in die Zucht.


    Meine Meinung.


    Was ich absolut abstoßend finde: Bei den im Film gezeigten Züchtern ist der Grundtenor für die Zucht dieser Hunde, beweisen zu wollen wie toll und harmlos diese Hunde tatsächlich sind.


    Bei der Aussage der einen Züchterin: "Wir sortieren die Welpenkäufer schon aus, an Menschen die ein bestimmtes Statussymbol wollen geben wir keinen Welpen. Das Hauptklientel sind Familien mit Kindern, die einen Familienhund wollen." hat es mich so gegruselt, dass sich meine Nackenhaare zu Berge stellten.


    Da ist für mich vorprogrammiert, dass die Wahrscheinlichkeit, durch diesen Wunsch nach einem Familienhund das allein schon durch die Kraft vorhandene Potential dieser Hunde übersehen wird, sprunghaft ansteigt.


    "Hundehaltung muss so teuer werden, dass sich ganz viele Menschen wirklich überlegen, ob sie sich einen Hund anschaffen sollen."

    Diese Aussage hat V.B. irgendwann in dem Video gemacht.


    Holla die Waldfee - Hundehaltung also nur noch als Luxus für wenige Menschen, die sich das leisten können.


    Klar - damit haben wir dann automatisch deutlich weniger Vorfälle (und auch Ärgernisse) in der Öffentlichkeit.


    Ist aber trotzdem nicht der richtige Weg.

    Man kann halt auch gleichzeitig seinen Hund nicht in Menschenmengen bringen, weil man ihm das nicht zumuten möchte UND es bescheuert finden, dass Menschen ihre Finger nicht bei sich behalten können.

    Ja klar, da hast du Recht - mMn.


    Wenn ich das bescheuert finden würde, würde ich meine Hunde auch nicht in diese Situation führen, auch/obwohl sie es könnten.


    Ich würde sie nur nicht trotz meiner Einstellung dort reinführen, und dann erwarten dass alle sich das verkneifen, was ich als übergriffig empfinde - und mich dann ärgern, wenn sie es doch tun.

    Kann es sein dass wir aneinander vorbei reden? :denker: Edit: DerFrechdax


    Mir geht es um diese grundsätzliche Aussage: "Wenn Menschen mehr Respekt vor Hunden, und auch fremdem Eigentum zeigen würden, könnten viele Schäden vermieden werden."


    Mit "mehr Respekt" sind dann eben auch solche Allgemeinplätze gemeint wie: "Es muss doch jeder wissen, dass man einen fremden Hund nicht anpackt" oder auch: "Es ist übergriffig, wenn jemand fremdes Eigentum einfach berührt".


    Ich habe da einfach unterschiedliche Situation im Kopf, wo diese Aussagen zutreffen - oder eben auch nicht.


    Zu berücksichtigen sind mMn eben immer die jeweiligen Umweltbedingungen.


    Ich habe hier einen Leitsatz, den ich zum ersten Mal in der Reiterwelt kennengelernt (und eingehämmert) bekommen habe:


    "Du kannst nicht die Umwelt für dein Pferd passend machen - du musst dein Pferd für die Umwelt passend machen!".


    Das Gleiche gilt auch für Hunde: Wenn ich weiß, dass bestimmte Umweltbedingungen für meinen Hund nur erträglich sind, wenn sich alle dort befindlichen Menschen den Bedingungen meines Hundes anpassen, dann muss ich als Hundehalter überlegen, ob ICH dafür Sorge tragen kann, dass diese Menschen auch diese Bedingungen einhalten.


    Vielleicht mal als anschauliches Beispiel: wir waren mit den Hunden bei einem öffentlichen Event und wussten, uns erwartet dort an vielen Stellen dichtes Gedränge.

    So dicht, dass ich ein zufälliges oder auch gewolltes Berühren meiner Hunde nicht verhindern kann.

    Ich kann nicht zählen, wie oft Menschen mal eben im Vorbeigehen mit einem Lächeln im Gesicht meine Hund kurz gestreichelt haben, oft kam es dann zu einem kurzen Blickkontakt zu mir - und ich habe dieses Lächeln erwidert.


    Da kam mir nicht ein Moment lang der Gedanke, wie übergriffig und dumm diese Menschen sind, weil sie fremdes Eigentum oder einen fremden Hund berühren, ohne zumindest zu fragen.


    Ganz im Gegenteil - ich freue mich über diese freundliche, wohlgesonnene Haltung gegenüber meinen Hunden, und fände es arg befremdlich, wenn mich dann jemand ansprechen würde, wie gefährlich das doch ist, einen Hund in eine solche Enge zu führen, wo man doch wüsste, das sind unberechenbare Raubtier bei denen man immer mit tierischem Verhalten rechnen muss, welches dann eben auch zu Schaden führen kann.


    Ganz ehrlich - So etwas würde ich als übergriffig empfinden, weil mir damit übergestülpt würde, ich wüsste nicht was ich tue.


    Hätten meine Hunde Probleme mit dieser Enge, oder müsste ich sogar damit rechnen, dass "Fehler" anderer Menschen meinen Hund zu beschädigenden Verhalten bringen würde, dann würde ich eine solche Enge mit meinen Hunden meiden.


    Mir persönlich wäre es lieber, Menschen könnten sich wieder darauf verlassen, dass ein Hundehalter weiß was er tut.


    Die Einstellung, Menschen müssten mehr Vorsicht zeigen gegenüber Hunden, sie sollten mehr Bewusstsein dafür zeigen weil der Hund ja immer noch ein Raubtier ist, lehne ich ab.


    Last not least: Jeglicher Vergleich von Hunden mit anderen Haustieren ist schlicht und ergreifend falsch, weil Hunde aufgrund ihrer speziellen Domestikation eine einmalige, unverwechselbare und mit anderen Tieren nicht vergleichbare Sonderstellung unter den Haustieren einnehmen.

    Was meinst du - wie viele Menschen geben ihre "intime Zone" auf, bei Events wie Weihnachtsmärkten, oder im Kaufhaus, oder auf Mittelaltermärkten ... sogar im Kino bieten die Sitze in den Reihen keine 60 cm Abstand zum Sitznachbarn.



    Sorry, aber die Grafik, die du da eingestellt hast, wurde entwickelt für Gesprächstaktiken - und das hat mit dem normalen Leben in der Öffentlichkeit nun mal nullkommanull zu tun.


    Also - was ist dein "Tanzbereich", und wie gewährleistet du, dass dieser eingehalten wird, damit niemand zu Schaden kommt?