Beiträge von Hundundmehr

    Ich habe die Hoffnung, dass wir ihr durch gute Züchterauswahl + bestmögliche Haltung ein möglichst langes und gesundes Leben ermöglichen können. Ein paar positive Berichte gibt es ja...

    Herzlich Willkommen im Club der Qualzuchthalter :ironie2:


    Genau dieser letzte Satz (... es gibt ja ein paar positive Berichte...) ist das, woran Halter von Qualzuchten sich klammern - dass sie den EINEN Hund bekommen, der ja gesund ist und richtig alt wird, ungeachtet der Tatsache, dass auf diesen EINEN Tausende von Hunden dieser Rasse kommen, die das Pech haben, nicht dieser EINE zu sein.


    Mehr sage ich dazu nicht.

    Werden denn alle Rassen qualgezüchtet?


    Da ich mich nicht mit den Zuchtbedingungen anderer Vereine auskenne, und wirklich nur vom Hörensagen "weiß", dass wohl einige Vereine die Prüfung der Tauglichkeit zur Zucht mit teilweise sehr geringen Ansprüchen festlegen, stellt sich mir die Frage, ob man nicht besser hier individuell für jeden Verein Änderungen bewirken muss.

    Diese armen, armen 27 Menschlein bekommen aber eben entsprechenden Halt.

    Du - ich habe nichts von "armen, armen Menschlein" geschrieben, und auch nicht so gemeint.


    Diese gerade mal 27 Züchter sind aber bei der Gesamtproblematik nicht ein Tropfen auf einem heißen Stein, sondern ein Tropfen auf einem ganzen heißen Gebirgsmassiv - und dieses Gebirgsmassiv basiert auf dem Kaufinteresse an "süßen, eben weil deformierten Lebewesen".


    Eigentlich müsste als den Süß-Findern mal Empathie massiv eingetrichtert werden, um ihnen klar zu machen dass das was sie "süß" finden, einfach eine qualerzeugende Deformation ist.

    Fakt ist: der derzeit gültige Standard beschreibt ein Aussehen, welches heutzutage kein Mops (ohne OP) erfüllt. Was Richter und Züchter offensichtlich gar nicht interessiert.

    Sind hier die 27 Züchter, die offiziell in dem VDH angeschlossenen 3 Vereinen züchten, und die gerade mal 136 Mopswelpen in 2023 verkauft haben, mit gemeint?


    Ne, sorry, ihr Lieben - aber die Allerwenigsten holen sich einen Mops, weil sie den auf Ausstellungen gesehen haben.


    "Menschen beginnen zu begehren, was sie SEHEN." (Hannibal Lecter, "Das Schweigen der Lämmer") - und zu sehen sind diese ganzen deformierten Plattnasen in den Medien, allen voran Social Media.


    Auf diesen 27 Männekens rumzukloppen, ja das gesamte Ausstellungswesen zu verteufeln, wo doch der allerüberwiegendste Teil eben nicht genau daher stammt, sondern über das social-media-gesteuerte Begehren der Käufer äußerst zweifelhafte Quellen erst ins Leben ruft, die diese verquere Käuferinteresse bedienen ...


    ... ist der absolut falsche Ansatz.


    Meine Meinung: Etwas "süß" zu finden, was doch erwiesenermaßen nur durch quälende Deformationen entstehen kann, ist für mich einfach nur krank.

    Wenn jemand dagegen zuvor nur Molosser oder Jagdhunde hatte, dann kann es natürlich schon passieren, dass der LHC erstmal als wahnsinnig nervös, guckig, reaktiv und nervlich instabil dargestellt wird, weil im Vergleich (!) ist er das auch.


    Es kommt einfach darauf an, was man als Vergleich heranzieht.

    ... und wen man fragt zum Vergleichen.


    Fragst du Menschen, die sich eine Rasse mit speziellen Eigenheiten angeschafft haben, die nicht zu ihnen passt, dann triffst du auf genau die Probleme, die sich während der Haltung manifestieren.


    Fragst du Menschen, die genau mit diesen speziellen Eigenheiten gut zurecht kommen, dann triffst du auf genau die, bei denen sich diese Probleme erst gar nicht als Problem entwickelt haben.


    Jede Eigenschaft muss "geformt" werden (nicht VERformt!), damit sie weder das Verhalten des Hundes, noch das Leben seiner Menschen dominiert.


    Mal am eigenen Beispiel:


    Das Glück in den Augen meiner Golden, wenn sie jagen dürfen (bei mir ausschließlich Apportierarbeit) macht MICH glücklich. Ich nutze das, um ihre jagdlichen Veranlagungen kontrollieren zu können, und um gleichzeitig ein Bedürfnis zu befriedigen, welches rassetypisch genetisch in ihnen verankert ist.

    Ich weiß um diese Eigenschaften, und stelle mich mit Freude darauf ein.


    Alle meine Hunde (alles Golden) bekommen schon vom Züchter eine Liebe zum Menschen in die Wiege gelegt. Das gefällt mir bei dieser Rasse ausgesprochen gut, ich mag diese Eigenschaft, dass meine Hunde dem Menschen - auch Fremden - freundlich zugewandt sind.

    Deshalb liegt mein besonderes Augenmerk schon beim Welpen darauf, diesem beizubringen, dass man Menschen ignoriert, die den Hund ignorieren.

    Eine Überrollknutschkugel, die jeden mit seiner Liebe beglückt was nicht bei Drei auf den Bäumen ist, wäre für mich unerträglich - und für die Umwelt auch.


    Zu Menschen, die sich meinem Hund freundlich zuwenden, darf dieser immer hin. Es gefällt mir, wenn andere Menschen meine Hunde als etwas Schönes, Beglückendes wahrnehmen.

    Dabei habe ich meinen Hunden nie verboten, andere Menschen anzuspringen - ich habe es einfach verhindert ... ihr glaubt gar nicht, wozu eine Leine ( und auch ein Geschirr) alles gut ist :pfeif:



    (Bei einem Hund, der Menschen gegenüber grundsätzlich misstrauisch ist, würde ich das genaue Gegenteil machen: Fein dosiert lehren, dass Menschen etwas Positives sind, was hund nicht meiden muss. Das wäre für mich eine sehr ungewohnte Herausforderung, die mir sicher nicht mit "so leichter Hand" gelingen würde, wie es mir im umgekehrten Fall gelingt.)

    In Sachen Mops siehts noch schlechter aus. Wobei ich die von früher eben auch mit Schnauze kenne. Nicht genug Schnauze um heute als gesund zu gelten, aber deutlich mehr als sie heutzutage überhaupt haben.

    Ich zitiere mal aus dem Rassestandard des Mops vom FCI:


    Schnauze: Relativ kurz, stumpf, quadratisch, nicht nach oben gerichtet. Augen oder Nase werden niemals durch eine Falte über der Nase beeinträchtigt oder verdeckt.


    Nase: Schwarz mit ziemlich großen, gut geöffneten Nasenlöchern. Eingeklemmte Nasenlöcher und starke Falten über der Nase sind inakzeptabel und sollten stark bestraft werden.


    Kiefer / Zähne: Leicht vorstehend. Breiter Unterkiefer mit Schneidezähnen fast in einer geraden Linie. Schiefer Mund, sichtbare Zähne oder Zunge sind äußerst unerwünscht und sollten stark bestraft werden.


    AUGEN: Dunkel, relativ groß, rund in der Form, weich und flehend im Ausdruck, sehr glänzend und bei Aufregung voller Feuer. Niemals hervorstehend, übertrieben oder beim Geradeausschauen das Weiße zeigend. Frei von offensichtlichen Augenproblemen.


    Nun die Erklärung, warum ich das HEUTE im obigen post fett markiert habe:


    Es ist schon zu lange auf extrem kurze Schnauzen - mit dem Ergebnis, auch Hunde mit gar keiner Schnauze mehr zu produzieren - gezüchtet worden, dass die damit einhergehenden Deformationen mit dem Ergebnis Qual genetisch in der gesamten Population so weit verbreitet sind, dass aus diesem Genpool hervorgehende Hunde mit eigentlich noch ausreichender Schnauze eben nicht mehr über die Gesundheit verfügen, wie sie vor der Selektion auf "weniger bis keine Schnauze" noch war.


    Ich weiß nicht, wie gesund der Mops "ganz früher" noch war.

    Diese Rasse war ja schon im Mittelalter bekannt, ich halte es durchaus für möglich, dass Nachzuchten mit zu kurzer Nase "entsorgt" wurden, oder zumindest nicht in die Zucht kamen, einfach weil die medizinischen Möglichkeiten, um solchen Hunden ein Überleben zu sichern, nicht vorhanden waren.


    Ich halte es durchaus für möglich, dass der Mops (viel) früher tatsächlich mal gesund war, und erst durch die extreme Züchtung auf das Puppygesicht (denn nichts anderes ist dieser Wunsch nach einem Hund ohne/mit sehr wenig Schnauze) die damit einhergehenden, Qual verursachenden Deformationen verursacht wurde, wodurch mittlerweile die gesamte Population einen verkorksten genetischen Bauplan hat, der nichts Gesundes mehr hervorbringen kann.

    Aber obwohl die Pfote max. so dick wie ein Zeigefinger war, der Hund winzig klein war, war kein Knochen gebrochen.

    Die halten schon mehr aus als man vermutet.

    Du nutzt jetzt aber auch eine Verallgemeinerung, die so nicht zutrifft: "Die halten schon mehr aus, als man vermutet." trifft eben nicht auf alle Exemplare zu.


    Genau das ist doch die Krux: Die Verzwergung KANN gut gehen, sie kann aber auch Exemplare hervorbringen, die eben nicht "aushalten", was ein Hund normalerweise aushalten können sollte.


    Deshalb halte ich auch die hier geäußerte Forderung, die untere Gewichtsgrenze höher zu legen, für sehr sinnvoll - eben weil die Wahrscheinlichkeit von geringer Robustheit (neben anderen durch die Verzwergung hervorgerufenen Qualzuchtmerkmalen) deutlich niedriger wird, evtl. sogar ganz verschwindet.

    Die Knallgeräusche versetzen die Tiere nicht nur in Angst, sondern ist auch echter Stress für sie.

    Angst IST echter Stress :???:


    Etliche Hunde haben aber keinen massiven Angststress, sondern einfach "nur" Stress (mit einer vom Hund noch kontrollierbaren Angst) aufgrund der massiven Knallgeräusche, verbunden mit Zischgeräuschen ... und die Aufgeregtheit der Menschen tut auch noch das Ihrige dazu.


    Hier kann man viele Sachen ausprobieren, ob das nun Eierlikör, CBD oder auch eine Massage für den Hund ist, ist je nach Hund verschieden.

    Der ausschlaggebende Punkt war nun die Aussage in Claudis Thread (sinngemäß!) "mir tun die Leute in der HuSchu manchmal echt leid mit Hütehund im Gegensatz zu den Leuten mit Jagdhund"

    Das war ja meine Aussage. Und die ist auch wahr, haha. Kommt natürlich auf den Jagdhund drauf an, da gibts ja auch enorme Unterschiede. Und jede Medaille hat zwei Seiten. Immer.


    (.....)

    Ich sags mal so: Mir tun alle Leute leid, die keinen Golden haben ...


    Dies aus der Warte eines Menschen, der dieser Rasse völlig verfallen ist.


    Wie viele Menschen sagen: "Nie einen Jagdhund, das ist etwas, womit ich mich gar nicht befassen will, gar nicht klarkommen würde."


    Jede Rasse hat ihre Eigenheiten, und diese sollten zum Menschen passen.


    Wenn ein Mensch das Passende hat, also auch damit klar kommt, ohne sich oder den Hund "verbiegen" zu müssen, stehen andere Menschen immer schlechter da - in dessen Augen.


    Vielleicht rückt das die obige Aussage von WorkingDogs für dich in ein etwas anderes Licht :bussi:

    Mit der Dosierung vom Rückert bin ich gerade bei Amigo sehr gut zurecht gekommen.


    Der hat erst vorsichtig, dann mit Begeisterung seine Dröhnung direkt aus dem Schnapsglas geschleckt.


    Fun Fact: Es war bei allen Gästen der absolute Brüller, als ich gegen halb 12 mit der 2. Dosis Eierlikör um die Ecke kam - Amigo schaute kurz auf Ansprache auf (er lag auf der Couch), sprang dann hoch und hat sich mit riesigen Augen auf das Schnapsglas gestürzt.


    Danach hat er selig geschlafen, und als die Böllerei richtig los ging, hat er nur einmal kurz den Kopf gehoben: "Ach so, ja, DAS ist das ... Okay... ich penn dann mal weiter..." und hat dann ungerührt die gesamte Ballerei verpennt.


    Die Wirkung hielt übrigens auch in der gesamten Nacht an - irgendwelche Vollpfosten finden es ja lustig, noch ein paar dicke Kracher so zwischen 4 -6 Uhr loszulassen, hat immer dazu geführt dass Amigo dann erst mal unruhig ne halbe Stunde hechelnd und sabbernd im Bett stand, bevor er sich wieder hinlegen konnte.


    Mit dem Eierlikör hat er selbst bei den dicksten Chinakrachern nur kurz den Kopf gehoben: "Ach jaaaaa..." und dann selig zwischen uns weiter geschlafen.


    Ich kannte den Tipp mit dem Eierlikör ja schon seit Jahren, habe mich aber nicht da ran getraut, weil ich einfach die Dosis nicht kannte.


    Erst seit ich den Beitrag vom Rückert gelesen hatte, habe ich es versucht - und war absolut begeistert.


    Einen dicken Kopp hatte Amigo am nächsten Tag nicht, er war dann ganz normal, und auch überhaupt nicht gestresst wie sonst am 1. Januar.