Beiträge von Hundundmehr

    Mir tut es unendlich leid für den Hund, der von Beginn seines kurzen Lebens an leiden musse.


    Was mich wütend macht ist diese Abgestumpftheit des Halters, die sich in diesem - typischen! - Satz zeigt:


    " ... sie röchelt und nicht gut Luft bekommt?"

    Antwort: Ja doch, aber wir dachten das sei normal bei der Rasse.

    Es als normal, und damit ja auch akzeptabel anzusehen, dass ein Lebewesen sein gesamtes Leben unter Atemnot leidet, und das eben nur deshalb, weil der Mensch die mit diesem Leiden verbundenen äußeren Merkmale bevorzugt und genau so haben will, ist dermaßen egoistisch und bar jeglicher Empathie, dass ich darüber nur noch wütend sein kann.

    nicht zu schwer. Die 25kg von Baldur sind meine Grenze

    Warum nur 25 kg?


    Weil du mehr nicht "halten" kannst/willst?


    Wenn das der Fall ist: Aufgrund eurer Aktivitäten ist die Veranlagung des Hundes, mit Umweltreizen entspannt klar zu kommen - also erst gar nicht so hochzufahren, dass er wie blöd in der Leine hängt - wichtiger als das Gewicht.


    Auch ein 10kg-Hund kann dich, wenn es richtig blöd kommt, aus den Schuhen hauen.


    Tatsächlich sehe ich da bei euch tatsächlich einen Golden, für den wären die ganzen Reize eurer Aktivitäten ein "Fest", eben weil er so unglaublich interessiert und offen für Alles ist.


    Natürlich ist das - wie bei jedem anderen Hund auch - keine Standardeinstellung auf der Festplatte von Geburt an, kennen lernen muss er sowas auch.

    Das finde ich ein bisschen übertrieben. Sookie musste mich von Anfang an in die Arbeit begleiten. Blöderweise war da Baustelle. Hat den Welpen aber überhaupt nicht gestört. Sie hat sogar weiter gepennt, wenn direkt neben ihr gebohrt wurde.

    Möglicherweise war das für den ein oder anderen Welpen nicht notwendig (bisher 5 Welpen gesamt) - aber 1. sind das nur so 1-3 Wochen (je nach Welpe), und 2. ist es bedeutend schwerer einen Hund "Ruhe" lernen zu lassen, wenn er erstmal zum Duracellmänneken mutiert ist.


    Deshalb mache ich auch direkt von Beginn an bei den Ausflügen eine kleine Pause, mit einem leckeren Kausnack für den Welpen.

    Das beruhigt, fährt den Hormonspiegel runter, und danach können weitere Erkundungen wieder besser aufgenommen werden.

    Außerdem lernen meine Hunde so, in Auszeiten zu chillen, wenn Chillen angesagt ist, also mal nix passiert.


    Das steuere ich lieber bewusst von Beginn an, als auszuprobieren, was der Welpe alles "verpackt".

    Was meins du mit "zu viel"?

    Weil es 30 Minuten gedauert hat?


    Nene, das ist genau richtig, ihn einfach mal ganz entspannt erkunden lassen, wo keine sehr stressigen Reize sind, ist genau das Passende zum Stress abbauen, und aufregendes Neues zu verarbeiten.


    Also: Gut gemacht!


    Mit einem Welpen machst du keine Strecke, das ist Spazierbummeln oder auch Spazierstehen.


    Auf eine abgelegene Wiese setzen und den Welpen einfach mal machen lassen, vielleicht auch mal einen modrigen Baumstumpf gemeinsam erkunden, oder im Laub wühlen (wo möglicherweise ein Leckerchen zu finden ist...).


    Das ist Balsam für die Seele, und sie kann auftanken für das nächste "große" Abenteuer.


    Die Welpenzeit ist so schnell vorbei, der Junghund wird immer forscher und auch resilienter gegen den Alltagsstress, wenn man ihn in kleinen Schritten mit genügend Auszeiten dazwischen vorbereitet auf die große weite Welt.

    Denn dieses ständige im Fokus stehen tut den meisten Hunden gar nicht gut.

    Dazu hätte ich gerne mehr Informationen, bevor ich das missverstehe.


    Dazu mein "Handling": In den ersten paar Wochen dreht sich bei mir die Welt tatsächlich um den Welpen, weil ich vor Allem "Zur Ruhe kommen" im Fokus habe.


    Direkt vom ersten Tag an ist dann einfach Ruhe angesagt, wir bewegen uns "auf leisen Sohlen", sobald der Welpe schläft.


    Hintergrund dafür ist, dass so ein Welpe viel Ruhe braucht, eben weil die Trennung von seinem bisherigen Leben Unsicherheits- und Umstellungsstress bedeutet. Dazu die unbekannte Umgebung, die unbekannten Menschen - das sind alles neue Reize, die zusätzlich für Stress sorgen.


    Auch wenn der Welpe sich selbst beschäftigt, sorge ich dafür dass er bei diesem mit-sich-selbst-Spiel nicht durch andere Reize unterbrochen wird.


    Alleine schon die Stubenreinheit erfordert ja auch meine erhöhte Aufmerksamkeit, und die ersten 3 Wochen steht der Welpe da sehr im Fokus.

    Natürlich wird sich nicht sofort und dauernd mit dem Welpen beschäftigt, es ist normal dass bestimmte Beschäftigungen von mir weiter gemacht werden, wo ich mich nicht um den wachen Welpen kümmere.


    Deine Bekannten mit Nutzvieh und Kindern - das hört sich so an als wären die Welpen überwiegend mit Draußen, wo es auch ganz viel zu beobachten und zu entdecken gibt. Möglicherweise auch noch ein weiterer Hund, oder gar mehrere, die den Welpen einfach "mitnehmen".


    Möglicherweise auch ein sicherer Auslauf, wo man den Welpen "parken" kann, wenn mal gar keine Zeit für Aufmerksamkeit für den Welpen ist.


    Natürlich ist es wichtig für den Welpen auch zu lernen, dass sich nicht die ganze Zeit die Welt um ihn dreht, und er ständig bespaßt wird, sobald er wach ist.

    Das liest sich ja wirklich völlig anders als zu Beginn :herzen1:


    Auch du liest dich anders, viel entspannter :bussi:



    Sein hinterherlaufen unterbinde ich nicht. Ich gehe einfach nicht drauf ein, sondern mache den Haushalt oder was ich auch immer zu tun habe. Hier habe ich manchmal ein bisschen Sorge, dass er zum Kontrolleur wird

    Er ist hinein geboren in eine Situation mit Mutter und Geschwister, und war von der ersten Minute an niemals alleine.

    Dass er da deine Nähe sucht, ist doch nachvollziehbar, oder?


    Zumal er sich ja dann hinlegt - und wenn ich das richtig lese, hast du ja auch mehrere Körbchen stehen, damit er eben überall einen Platz hat ... und sich wohlfühlt in dem Wissen, überall erwünscht zu sein.


    Das finde ich gut, und ist auch richtig.


    Irgendwann wird ihm das "langweilig", aber vor Allem: Irgendwann vertraut er blind darauf, dass er nicht alleine ist, wenn du mal in einem anderen Raum bist, und genau das ist der Beginn von: "Alleine bleiben können, ohne sich verlassen zu fühlen."


    Abends lege ich mich mit einem Buch auf den Teppich. Da legt er sich dann einfach ganz eng an mich gekuschelt dazu, schläft und träumt.

    :herzen1: :herzen1: :herzen1:


    Bindung und Beziehung sind die wichtigsten Bausteine im Zusammenleben mit einem vierbeinigen Familienmitglied - denn das soll er ja sein, nicht wahr?


    Ein kleiner Tipp zum Abschluss: Du merkst, dass ihm etwas "Programm" wie der kurze Besuch im Wildpark, oder auch das Zusammentreffen mit anderen, netten Hunden gut tut.


    Mache jetzt bitte in den nächsten Wochen nicht zu viel.


    Dazu als Erklärung: Bei sehr aufregenden Sachen wird viel Cortisol produziert. Cortisol ist ein länger wirkendes Stresshormon und wird deutlich langsamer abgebaut als die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin.

    Bei sehr aufregenden Sachen also lieber im Anschluss ein oder zwei Tage "Sparprogramm" machen, also ruhige Spaziergänge mit bekannten Reizen (im Wald, ohne mit ihm tobende Hunde), damit das Cortisol sich abbauen kann.


    Wildpark bzw. Zoo habe ich auch mit allen meinen Welpen besucht :herzen1:

    Tierschutz und VDH "einschalten" ist wohl nicht der richtige Ausdruck, weil diese keinerlei Handhabe haben, hier irgendwelche Interessen zu vertreten.


    Möglicherweise bekommt man dort aber Informationen die weiterhelfen, z. B. ein entsprechend spezialisierter Anwalt, der die Interessen bestens vertreten kann, und auch die Intention hat, solchen unseriösen Vermehrern das Handwerk zu legen.


    Nein, auch ein wirklich seriöser Züchter kann trotz aller Sorgfalt keine Gesundheitsgarantie geben, weil Mutter Natur einem immer in die Suppe spucken kann.


    Umso mehr muss auch als Käufer darauf geachtet werden, die Züchter zu unterstützen, die die Bezeichnung "Züchter" auch verdienen.


    Nein, das soll jetzt kein Vorwurf sein, ihr seid bei Weitem nicht die Einzigen, die einen Labrador von einem unseriösen Vermehrer gekauft haben: Bei Tasso wurden alleine im Jahr 2023 über 17.000 Hunde als Labrador gemeldet, im VDH wurden in 2023 aber nur 2326 Labradorwelpen gezüchtet ...


    Umso wichtiger ist es, dass ihr dazu beitragt, es solchen Vermehrern schwer zu machen, sie für das Tierleid, welches sie produzieren, auch zahlen zu lassen.


    Ich wünsche euch viel Kraft in der kommenden Zeit, Kraft, dieses erschütternde Erlebnis zu verarbeiten, und die Kraft, diesen Vermehrer zur Rechenschaft zu ziehen.


    Das Schicksal eures Hundes macht auch mich sehr betroffen ...


    Mitfühlender Gruß

    Moni

    Keine Kritik, nur ein Vorgriff auf die nächste Zeit:


    Du siehst, dass dein Welpe auch anders kann.

    Das heißt jetzt nicht, er hätte das Verhalten abgelegt, denn das ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen stattfindet.


    Lass dich von Rückschlägen nicht beirren, lade deinen Kummer hier ab, wenn mal wieder etwas doch nicht so läuft.


    Es gibt so viel zu lernen für den Kleinen, in einigen Bereichen lernt er schnell, andere hinken dafür etwas hinterher - weil er so viel auf einmal gar nicht verpacken kann.


    Er wird sich auf jeden Fall sehr freuen, wenn er aufwacht und dich neben sich findet :herzen1: