Beiträge von Hundundmehr

    "Wird aber auch am Wild gearbeitet." ... :pfeif:


    Siehst du den Unterschied?


    Dein Retriever kennt sowohl Dummies als auch Wild als Beute - meine Hunde kennen nur Dummies als Beute.


    Hand auf's Herz - deine Freude, wenn dein Retriever dir ein Wildstück bringt, ist doch auch wesentlich größer, und vor Allem ehrlicher, als wenn er dir nur ein Dummy bringt.


    Ich habe die meiste Freude, wenn ich sehe dass es mir gelungen ist, meinen Hunden eine Aufgabe zu bieten, bei der sie jagdtechnisch voll auf ihre Kosten kommen.


    Heute z. B. bei der Frei-Verloren-Suche: Ein kleines, vielleicht 30 m² großes Areal aus 30-60cm hohem Wildbewuchs, u. A. auch niedrigem Dornengebüsch.


    Ganz langsam und akribisch haben meine beiden Nasen auf 4 Pfoten das Areal durchgekämmt, zu sehen, wie sie da ihre Nasen einsetzen mussten und es auch taten, war herrlich :herzen1:


    Das Areal war übrigens nicht klar abgegrenzt - ein wenig mussten meine Hunde sich auf ihre Nasen verlassen und selber merken, dass sie den Suchenbereich verlassen.


    Nyriah Ich mache Apportiersport mit meinen Hunden. Es gibt aber noch andere Sportarten, bei denen Hunde ihre jagdliche Veranlagung ausleben können ohne dass man als Mensch die Erlaubnis zum Jagen nach dem Landesjagdgesetz haben muss.

    Ich mache bei meinen Hunden Wild nicht interessant, indem ich sie es beobachten lasse.

    Wild wird - bei Sichtung - mit: "Joah, ein Reh/Hase/Eichhörnchen, interessiert mich/uns nicht - Weiter." kommentiert.


    Parallel dazu baue ich das Interesse für die Ersatzbeute auf, und achte darauf, diese Aufgaben unter Berücksichtigung des Ausbildungsstandes so zu gestalten, dass der Hund seine jagdlichen Fähigkeiten - die ja im Laufe des Trainings immer besser und vom Hund gezielter, also mit "Kopf", eingesetzt werden - auch voll einsetzen kann.

    Aber aufgrund dieser Riesenspannweite frage ich mich auch, wie dehnbar denn der Begriff eines Dual Purpose Hundes sein muss, wenn man diese Zuchtextreme unbedingt mitlabeln möchte.

    Hm - wäre es dann deiner Meinung nach sinnvoller, das mit "Arbeitslinie, Dual Purpose, Showlinie" zu beschreiben?


    Arbeitslinie wären dann die "Durchgeknallten", Showlinie die zu Schweren?


    Dass das "mitgelabelt" wird, liegt doch daran, dass trotz der durchaus strengen Zuchtvorgaben dem einzelnen Züchter Spielraum für eigene Vorstellungen und Zuchtziele gelassen werden soll - und selbst da gibt es doch intern immer heftige Diskussionen um "das Knebeln" also die Einschränkungen, denen Züchter bei der Zucht unterliegen.


    Diese Querelen wird man niemals abstellen können, weil sie überall da auftreten wo Menschen sich zum Verfolgen eines Ziels zusammenfinden und gemeinsame Regularien entwerfen, die eben möglichst viel unter einen Hut bringen sollen ohne aber willkürliche Handlungen zuzulassen, die am eigentlichen Ziel völlig vorbeischießen.


    :ka:


    ............................


    Ich finde, diese sehr weitführende Diskussion passt nicht in diesen Thread :bussi:


    Ich bin mir sehr sicher, dass der TE, Kalle-89 einen Züchter beim GRC oder DRC findet, der einen für ihn passenden Golden hat.


    Das wird - gerade für einen Anfänger - wohl eher kein Züchter sein, der bei seiner Zucht auf eine passionierte Arbeitsfreude Wert legt, und wohl auch kein Züchter, der seine Nachzucht am Liebsten in die Hände von Menschen gibt, die auch mit ihrem Hund zu Ausstellungen gehen wollen...


    Dazwischen gibt es eben die "Masse" an Züchtern, die, die eben nicht extrem in dem einen oder anderen Bereich züchten - und da finde ich bringt der TE genau das mit, was ich mir für jeden Golden wünsche: Den Willen, diesen Jagdhund auch angemessen auszulasten, mit Apportierarbeit.


    Edit: Wobei mittlerweile sehr viele Züchter auf ihrer HP darauf hinweisen, dass sie darauf Wert legen ihre Welpen nur an solche Interessenten zu geben, die eben auch gewillt sind ihren Hund rassegerecht auszulasten, mit Apportierarbeit.


    Was nicht bedeutet, dass sie "Arbeitslinie" züchten, sondern dem geschuldet ist, was der Golden Retriever eigentlich ist: Ein Jagdhund.


    Denn viele Menschen - zumindest aus meiner persönlichen Erfahrung - wissen das gar nicht, und sind absolut überrascht, wenn ich ihnen das sage ...

    In der Realität sieht es mEn bei einigen Showgolden doch eher bescheiden aus, zu schwer und massig, phlegmatisch, schlecht motivierbar, kein großartiger wtp.

    Die Betonung liegt auf "bei einigen" - ja, das ist das eine Extrem dieser Bandbreite.


    Das andere Extrem sind eben die Linien mit einem dermaßen hohen Fokus auf "Arbeitsfreude", dass bei ihnen die ganzen anderen Eigenschaften, die eigentlich und auch ursprünglich vom Rassestandard her den Golden ausmachen, verloren gehen.


    Stichworte: Steadyness, (intrinsische) Impulskontrolle, hohe Kooperationsbereitschaft, die im Ergebnis einen absolut verlässlichen Partner bei der Jagd ausmachen.

    Hundundmehr


    Also bitte, das ist fernab jeglicher Realität und das weißt du auch. Ich verstehe wirklich nicht warum du das immer wieder behauptest.

    Das behaupte nicht ich, das kommt vom DRC, dem Deutschen Retriever Club.


    Ich kenne durchaus die vereinsinternen Querelen unter den Züchtern, und deren Spitzfindigkeiten, die sich auch unter entsprechenden Hundehaltern fortsetzen, aber auf diese Diskussionen lasse ich mich nicht ein.

    Zumindest in Deutschland wird der Golden in beiden Vereinen Dual Purpose gezüchtet, was platt übersetzt heißt: "Sieht schön aus, kann aber trotzdem gut arbeiten." oder: "Arbeitet gut, sieht aber trotzdem schön aus."

    Wie kommst du darauf?

    Ich denke, ich lasse da lieber den DRC antworten:


    Zitat


    Auf dem Kontinent dagegen bemühen sich die Zuchtverbände um einen einheitlicheren, den "Dual Purpose Typ", d. h. Arbeitshunde mit nicht ausreichendem Formwert erhalten keine Zuchtzulassung, und auch der Erhalt von Arbeitsanlagen soll in der Zucht berücksichtigt werden. Trotzdem gibt es eine gewisse Bandbreite, und Kaufinteressenten sollten sich daher unbedingt schon im Vorwege darüber klar werden, wo ihre Vorlieben liegen.

    aus: Die jagdliche Retrieverarbeit | Deutscher Retriever Club e. V. (drc.de)



    Ich dachte, dass die Golden wie die Labradore auch hauptsächlich in Arbeitslinie und Showlinie "aufgeteilt" sind bei den Züchtern?

    Für dich, aus obiger Quelle, dieses Zitat:


    Zitat


    Auch wenn es in der einschlägigen Literatur nicht immer klar zum Ausdruck kommt: Insbesondere die Labrador, aber auch die Golden Retriever werden im Ursprungsland England seit diversen Jahrzehnten in zwei Schlägen gezüchtet, die sich deutlich unterscheiden und dort selten gekreuzt werden - zum einen gibt es Arbeits- oder "Field Trial"-Linien und zum anderen Ausstellungs- oder Showlinien.

    Mein Eindruck ist, dass es primär darum geht, darauf hinzuweisen, damit der TE darüber nachdenken kann, ob diese Flexibilität bei ihm gegeben ist.

    Ja, so ist der Hinweis sicher sinnig.


    Kann tatsächlich passieren, dass eine Lebensphase des Hundes weniger kompatibel als erwünscht ist mit der Lebensphase einer jungen Familie.


    Das erfordert dann Arbeit und Organisationstalent = Flexibilität.


    Noch etwas zu dem (Charakter-)Merkmal "sanft"; Das hört sich immer ein wenig nach "Schlaftablette", oder "sehr weich im Umgang" oder "wenig rabaukig" , etc. an.


    Dabei ist genau das eben nicht mit diesem Attribut "sanft" gemeint.


    Das hier beschreibt ganz gut, was der Hintergrund für diese "Sanftheit" ist:


    Zitat


    Da er bei der Jagd oft mit anderen Hunden zusammen eingesetzt wird, legt man auf sanftes Wesen und Verträglichkeit mit Artgenossen besonders großen Wert. Jegliche Form von Aggressivität, Kampftrieb, Ängstlichkeit und Nervosität sind unerwünscht.

    aus: Golden Retriever - Kurzbeschreibung | Deutscher Retriever Club e. V. (drc.de)


    Das heißt nun nicht, der Golden hat die Fähigkeit zu Aggression und Ängstlichkeit, und den Willen, Konflikte kämpferisch zu lösen verloren, und das Wort "nervös" aus seinem Verhaltensrepertoire gestrichen ...


    Beinhalten tut der Golden Retriever auch diese Fähigkeiten, nur sind das - bei entsprechender Anleitung und Haltung (und entsprechender Sorgfalt in der Aufzucht) - eben nicht seine bevorzugten Strategien zur Konfliktlösung.


    Dank seiner hohen Intelligenz und seiner Fähigkeit, hohe soziale Kompetenz erlernen zu können, greift er lieber auf andere Konfliktlösungsstrategien zu, die deutlich kompatibler mit der Umwelt sind.


    Ich behaupte einfach mal auf Basis meiner persönlichen Erfahrungen, dass ein einigermaßen retrievergerecht auf- und erzogener Golden trotz seiner größeren Masse deutlich weniger Probleme beim gemeinsamen Führen mit einem Kinderwagen bereitet, als ein deutlich kleinerer Hund, der aber über ein "großes Kämpferherz" verfügt, welches er auch in jeder Situation unter Beweis stellen will.


    Ist halt immer blöd, wenn man alleine mit Kinderwagen und Hund unterwegs ist, und der Hund dann bei jeder (Un-)Gelegenheit rumzappelt.


    Ja, da kann es in der pubertären Phase auch durchaus mal vorkommen, dass es angeraten ist nicht ohne einen weiteren menschlichen Begleiter mit Säugling und Hund spazieren zu gehen.


    Sollte man auf dem Schirm haben.

    Hi Kalle-89


    hier noch eine Stimme für den Golden Retriever.


    Zunächst grundsätzlich: Der VDH ist der Dachverband, GRC und DRC sind diesem Dachverband angeschlossen. Du bekommst also immer einen Hund, der im VDH gezüchtet wurde, wenn du einen Hund vom GRC oder DRC holst.


    Zum Glück hast du dich ja schon entschieden, einen Welpen nur aus einer Zucht zu holen, dessen Züchter einem Rasseverband angehört, der dem VDH angeschlossen ist, weshalb wir uns den ganzen Sermon hinsichtlich seriöser Züchterwahl an dieser Stelle sparen können.


    Zumindest in Deutschland wird der Golden in beiden Vereinen Dual Purpose gezüchtet, was platt übersetzt heißt: "Sieht schön aus, kann aber trotzdem gut arbeiten." oder: "Arbeitet gut, sieht aber trotzdem schön aus."


    Ich bräuchte an dieser Stelle einen Kaffeetassensmiley....


    Eines bekommst du bei beiden Vereinen (DRC und GRC) garantiert: Einen waschechten Golden, der nach den hohen Zuchtkriterien des GRC bzw. DRC gezüchtet ist.

    Es gibt keine seriösere Anlaufstelle in Deutschland für einen Golden.


    Was den Golden ausmacht, ist seine Ausgewogenheit in jeglicher Hinsicht.


    Hier findest du eine ausführliche, umfassende und absolut zutreffende Beschreibung: Golden Retriever - Ausführliche Rassebeschreibung | Deutscher Retriever Club e. V. (drc.de)


    Jetzt gibt es durchaus Züchter, die ihr Hauptaugenmerk in der Zucht auf jagdliche Veranlagung legen. Die werden ihre Welpen aber auch nur in die Hände zumindest sportlich ambitionierter oder gar jagdlich ambitionierter Welpeninteressenten geben.


    Es ist also der Züchter/die Züchterin, der bestimmt, ob ihr geeignet seid für einen Welpen aus ihrer Zucht.



    Der Züchter, von dem ihr dann eine Zusage bekommt, wird dann auch den Welpen aussuchen, der seiner Einschätzung nach am Besten zu eurem Leben passt.


    Meiner Meinung nach habt ihr jetzt die idealen Voraussetzungen für einen Hund, und der Golden passt sicher ganz hervorragend für das, was ihr im Sinn habt - auch hinsichtlich eurer Familienplanung.


    Klar kann da viel schief gehen, aber wenn man im Leben immer ALLE Unwägbarkeiten berücksichtigen und absichern würde, bevor man einen neuen Schritt wagt ... dann würden die meisten Menschen immer an einer Stelle stehenbleiben ... (Verdammt, wo ist der Kaffeetassensmiley?!!!).


    Klar ist das Stress, wenn zu einem Junghund ein Säugling dazu kommt - aber ihr habt ein gutes "Auffangnetz", Menschen, die euch unterstützen, wenn es mal ganz dicke kommt und ihr mal eine kleine Auszeit braucht.


    Ich habe aber bei euch den Eindruck, ihr wisst sehr wohl dass - neben der natürlich rosaroten Vorstellung von einer kleinen Familie mit Hund - da auch eine Menge an Arbeit mit drinsteckt.


    Also: Ja, ja, und nochmal ja zum Golden für euch. Jetzt (also in naher Zukunft, noch vor dem Kind).


    Kleine Anmerkung zum Schluss: Natürlich müsst ihr bei meinem Geschriebenem berücksichtigen, dass dies aus Sicht einer Hundehalterin ist, die seit 25 Jahren Golden hat, zumeist Zwei. sowohl aus dem GRC als auch dem DRC.


    Noch eine klitzekleine Anmerkung ...: Schaut doch schon mal, welcher Retrieverplatz in erreichbarer Nähe eures zukünftigen Wohnortes ist. Vielleicht ruft ihr dann auch mal da an und fragt, ob ihr mal bei einem Training zusehen könnt.