Hi @lilly1503
Du hast dir ja schon unglaublich viele Gedanken gemacht, was du tun willst, wenn ein Hund da ist.
Du scheinst sehr verantwortungsbewusst zu sein für dein Alter, und hast dir über etliche Sachen - gerade hinsichtlich Erziehung - auch schon sehr viele Gedanken gemacht.
Mir ist dabei etwas aufgefallen, worüber du dir keine Gedanken gemacht hast:
Wer ist denn für den Hund da, wenn dein Vater und du aus dem Haus sind?
Mal ganz von dem Supergau abgesehen, dass euer Hund vielleicht gar nicht oder nur (für euer Leben) zu kurze Zeiten alleine bleiben kann - du gibst deine Schulzeiten derzeit mit 5 Zeitstunden täglich an, ich denke, du hast da einen Mittelwert genommen?
In der Oberstufe sieht der Unterrichtsplan noch mal anders aus... da bist du durchaus mehrfach wöchentlich 8 oder 9 Zeitstunden außer Haus, oder hast Freistunden zwischen dem morgendlichen und nachmittäglichen Unterricht, die dich dazu zwingen den Hund zwei Mal am Tag alleine zu lassen.
Dein Vater ist von 7-18/19 Uhr außer Haus.
Ohne eine weitere Bezugsperson für einen Hund (möglicherweise tatsächlich für die gesamte Abwesenheit von dir) sind eure Umstände nicht hundegeeignet.
Suche dir dafür eine Lösung, bevor ihr euch einen Hund anschafft.
Zu deinen Vorstellungen von DEINEM ersten Hund mache ich dir mal keine Vorschläge, sondern schreibe dir, wie ich meine erste Wahl als Anfängerin getroffen habe:
Mitte 1998 wurde mir klar, dass ich im Folgejahr ENDLICH die Möglichkeit hätte, mir meinen Kindheitstraum von einem Hund zu erfüllen.
Ich habe mir ein Buch gekauft (und natürlich gelesen )... eines, in dem allgemein erst mal etwas stand zu Hunden, aber es hatte auch eine ziemlich umfassende Auflistung an Rassehunden, inclusive einer Beschreibung der jeweiligen Rasse, und ob diese eher etwas für Anfänger ist oder nicht.
Als Kind habe ich von einem schwarzen Hengst geträumt, der sich nur von mir reiten lässt, und von einem Hund, der nur auf mich hört und mich gegenüber Alles und Jeden beschützt, aber trotzdem völlig unerschrocken mit mir durch dick und dünn geht (wer jetzt an "Blitz-der schwarze Hengst" und "the adventures of Rintintin" denkt, liegt goldrichtig ).
Als erwachsene Frau mit einem damals 6 Jahre alten Sohn hatte ich dann doch etwas andere Vorstellungen:
- so "viel Hund" wie möglich, aber keine Riesenrasse
- möglichst verträglich
- dafür geeignet, mich in allen Lebenslagen zu begleiten
- keine ausgeprägten Schutzambitionen - wenn hier einer in der Familie beißt, dann bin das ich.
- möglichst auf den Menschen geprägt
- familien/kindergeeignet
- keine besonderen Eigenschaften an die Umgebung/Haltungsbedingungen
- ein Hund, der mir gelegentlich Fehler nicht übel nimmt
- möglichst langlebig
Dann kamen meine persönlichen Vorlieben:
- längeres Fell, aber ohne dass es übermäßiger Fellpflege bedarf
- gut ausgeprägte Schnauze
- ausgewogener Körperbau
- ausdauernder Läufer, der aber auch mal mit Sofatagen zufrieden sein kann
Vermutlich auch durch die Verantwortung, die ich als Mutter meinem Kind gegenüber hatte, war mir allerdings auch klar: Mit einem Hund habe ich die lebenslange Verantwortung für ein lebendiges, fühlendes und denkendes Lebewesen an der Backe - und es war für mich unvorstellbar, dieses Lebewesen in eine Abhängigkeit mir gegenüber zu bringen, die es überlebensunfähig werden lässt ohne mich.
Was mir persönlich noch wichtig war: Dass der Züchter mein Ansprechpartner bleibt, gerade in der ersten Zeit mit meinem ersten Hund.
Was soll ich sagen... in den ersten Monaten hatte ich schon fast eine Standleitung zu meiner Züchterin, das hat mir nicht nur Sicherheit gegeben, sondern auch so manchen praktischen Tipp gebracht.
Ich habe immer noch Kontakt zu ihr, seit 1999 (Wobei mein Kleiner - jetzt junge 7 - auch aus ihrer Zucht stammt...aber das ist eine andere Geschichte).
Aber noch mal zum Abschluss: Alle Gedanken zur Hundeanschaffung stehen und fallen mit der Frage der Betreuung für den Hund!