Beiträge von Hundundmehr

    Ja, Euthanasie ist manchmal die "beste" Lösung, aber es wird mir viel zu oft vom Ende her gedacht (wohin mit dem gefährlichen Hund?) und zu wenig an den Anfang (wie verhindert man, dass sich die falschen Menschen den falschen Hund anschaffen).

    Dem stimme ich voll zu.


    Das gleiche Problem haben wir ja auch hinsichtlich Qualzuchten - es gibt sie, weil sie gekauft werden.


    Aber auch etliche andere Haustiere werden angeschafft - und entsorgt, weil Menschen dann doch keinen Bock darauf haben.


    Schön für die Tiere, wenn es dann eine Anlaufstelle gibt, die sie zurücknimmt und dafür sorgt, dass sie woanders, eben besser, untergebracht werden.


    Ein Bruder meines João ist nach 7 Tagen wieder vom Züchter zurück genommen worden, ohne Wenn und Aber. (wir hatten übrigens einen Passus im Kaufvertrag, wie viel Geld der Käufer zurück erhält bei Rückgabe, gestaffelt nach dem Zeitpunkt der Rückgabe - in diesem Fall war es der volle Kaufpreis.)


    Bei vielen Tieren gilt aber: Aus den Augen, aus dem Sinn.

    Da gibt es keine Verantwortung des Verkäufers, außer eben die rechtliche Absicherung bei Mängeln für den Käufer.


    Auch hier fehlt einfach eine Rechtsgrundlage, die eine Sorgfaltspflicht des Verkäufers verlangt, die darauf basiert dass Tiere keine Sache sondern Lebewesen sind.


    In dem Punkt befinden wir uns rechtlich immer noch im Mittelalter.

    Doch kann ich mir vorstellen :ugly: , weil schon erlebt und Nein, ich habe den Hund nicht getötet sondern an die PS zurück gegeben. Fünf Bisse in die linke Kopfhälfte mit KH Besuch und Attest des Arztes waren beweiskräftig genug

    Zurück geben ist natürlich einfacher, als eine Euthanasie zu verantworten. Das ist nämlich sicher keine leichte Entscheidung.

    Das ist doch der Punkt, weshalb es diese Einrichtungen gibt: "Halten kann ich den Hund aufgrund seiner Verhaltensauffälligkeiten nicht mehr - aber Euthanasieren, nein, das will ich nicht entscheiden!".


    VB nimmt doch nur Hunde auf, bei denen eine Euthanasierung schon fest steht, wenn sich niemand findet der diesen Hund aufnehmen will.


    Die Entscheidung, das Leben eines Hundes zu beenden, wird lieber auf andere abgewälzt.

    Auch wenn es jetzt nicht zum Thema VB gehört:


    Bei körperlichen Leiden, die nicht mehr durch angemessene medizinische Versorgung so weit gemildert werden können, dass noch eine lebenswerte Lebensqualität vorhanden ist, ist der Zuspruch, dieses Leiden für einen Hund durch Euthanasie zu beenden, uneingeschränkt groß.


    Seelisches Leiden durch stark einschränkende Haltungsbedingungen, die keinerlei Raum mehr für hündische Bedürfnisse lässt, wird aber nicht als mangelnde Lebensqualität angesehen.


    Da wird die menschliche Motivation, "Leben zu retten" über die tatsächlichen Bedürfnisse des Individuums Hund gestellt.


    Um den Bogen zu VB zu schlagen: Ich habe kürzlich durch Zufall eine Dokusoap aus dem Jahr 2017 gesehen, aus der Serie "Harte Hunde - Ralf Seeger greift ein", wo die Truppe um Ralf Seeger VB mit Renovierung unter die Arme gegriffen hat, um das Domizil in Bispingen, in welches VB mit damals noch 30 Hunden gerade 3 Wochen zuvor eingezogen war, tierhaltungsgerecht herzurichten.


    O-Ton von VB zum damaligen Zeitpunkt: "Die Vermittlungsquote für bei ihr gehaltene Hunde ist äußerst bescheiden, es wird im Schnitt alle 3 Monate ein Hund vermittelt."


    Dessen war sie sich schon damals bewusst, sie weiß also, welchen Erfolg sie mit ihren Resozialisierungsbemühungen hat, und dass die allermeisten von ihr aufgenommenen Hunde keine Chance darauf haben, jemals aus ihrem Projekt rauszukommen.


    Es geht also um die rein menschliche Motivation, Leben zu retten um jeden Preis, koste es was es wolle.


    VB und ihre Anhängerschaft interessiert dabei überhaupt nicht, dass den Preis die Hunde zahlen, dass es auf Kosten der Lebensqualität der Hunde geht.


    V.B. ist allerdings kein Einzelfall; In dieser Sendung wurde auch von einer Frau berichtet, die speziell Zughunde-Notfälle aufnimmt.

    Die Frau hatte eine Räumungsklage, das Domizil welches sie als neue Bleibe ausgesucht hatte, durfte von Amts wegen nicht von ihr bezogen werden (berechtigt, übrigens).

    Am Tag der Räumung hat R.S. dann noch mal mit dem Vermieter gesprochen, und die Räumungsfrist wurde um 2 Monate verlängert.

    Daraufhin hat die Frau dann tatsächlich noch einen weiteren Notfall aufgenommen, weil: "Ob es nun 11 oder 12 Hunde sind ist ja auch egal!" ...


    Ehrlich, solche Menschen wie V.B. und diese Frau mit den Zughunden leben doch überall, aber nicht in der realen Welt.

    Aber solchen Luxus mit Parks haben die Menschen, die so richtig Innenstadt im Wohnblock wohnen ja nicht. Schmale Fußgängerwege, kaum Parks. Lediglich die Möglichkeit woanders in eine Seitenstraße schnell abzubiegen, oder die Straßenseite zu wechseln.

    Wo sich mir allerdings die Frage stellt, wie man auf die Idee kommt in so einem hunde-ungeeigneten Umfeld einen Hund halten zu wollen.


    Wobei es auch hier im ländlichen Bereich durchaus Halter gibt, die nur die notwendigsten Gänge mit dem Hund machen, die kurz und immer wieder die gleichen Wege sind, damit der Hund nicht den Garten nutzt.


    In beiden Fällen werden für mein Empfinden ausschließlich die Bedürfnisse und Vorstellungen des Menschen bedient, während die Bedürfnisse des Hundes kaum bis gar keinen Raum haben.


    Bevor jetzt Kopfkino kommt, es dürften ja meiner Meinung nach nur Menschen einen Hund halten mit Garten oder fußläufig erreichbaren Grünflächen, wo der Hund auch Freilauf haben kann:


    Nein, es gibt durchaus Menschen, die die Bedürfnisse des Hundes auf dem Schirm haben, und zumindest ein Mal am Tag mit dem Hund in Bereichen spazieren gehen, wo der Hund entsprechend seiner Bedürfnisse voll auf seine Kosten kommt.

    Zusätzlich zu persönlichen Erfahrungen noch an den Büchern, die ich zu Hundeverhalten gelesen habe - Miklósi, Feddersen-Petersen, Bloch, Riepe, Kotrschal, Ziemen, vor Allem Aldington - um nur ein paar zu nennen.

    Heute ist der Tag der Tage. Ich möchte mit dem Punktemonster in die Innenstadt. Diese sollte heute gut besucht sein. Denkt ihr, dass ist zu spät? Er wird am Mittwoch 20 Wochen alt und ich habe Sorge, dass ich das in der Sozialisierungsphase verpasst habe.

    Hach ja, die Sozialisierungsphase, sie ist wichtig, da gibt es viel überlegtes Handeln zu berücksichtigen - und sie wird so oft missverstanden.

    Das mit den Verknüpfungen im Gehirn wurde ja schon erwähnt.


    Den ersten Stadtbesuch würde ich jetzt nicht in die Rushhour legen, lieber einer ruhige Zeit, mir nichts vornehmen - also keine Erledigungen, die ich für mich als Mensch machen will - vielleicht maximal einen Kaffee im Außenbereich eines Cafés trinken, den Hund dabei mit einem Kausnack versorgt einfach nur die Umweltreize aufnehmen lassen.

    Nach einer kurzen Zeit wieder raus aus der Stadt.

    Ich habe danach immer gerne noch eine kurze Freilaufrunde im Wald gemacht, zum "Kopf freimachen" für den Hund.


    Es kommt immer darauf an, wie viele neue Reize wie lange auf den Hund einwirken - und da bin ich absolut kein Freund von Flooding (Reizüberflutung), weil daraus einfach keine gute, positive Verknüpfung entstehen kann.


    Da ist es von Hund zu Hund unterschiedlich, wie gut und wie lange er mit neuen Reizen klarkommt, bei jungen Hunden ist die Resilienz noch nicht im erforderlichen Rahmen entwickelt, da gehe ich lieber kleinschrittig vor, und verknüpfe auch positiv (mit Kausnack z. B.).




    Ach und ein Nachtrag, heute werde ich wohl doch nicht mehr in die Stadt, da das heute Morgen schon super aufregend war.

    Das gefällt mir - du hörst hier auf deine Intuition, das ist doch gut!


    Mach morgen, evtl. auch übermorgen, einen Tag "Pause", mit bekannten, nicht reizüberladenen Runden, damit dein Hund diese neue stressige Situation verarbeiten kann, und der Cortisolspiegel sich wieder abbaut.

    Die Fürsorge des Menschen ist ein wichtiger Bestandteil für das Wohlbefinden bei sehr vielen Hunden.


    Das fehlt hier nahezu ganz.

    Dazu kommt - wie auch schon erwähnt - der Stress der Großgruppen, genauso wie der Stress bei der Fütterung.


    Allerdings finde ich z. B. die Interpretation der "Ruhigstellung" doch ziemlich an den Haaren herbeigezogen.

    Der Hund wurde von seinem "wahren" Besitzer zum Nicht-Familienhund ausgebildet, weshalb er laut seinem "Wahren Besitzer" auch einen Maulkorb hätte tragen müssen ...


    Tut sich da bei euch kein entsprechendes Kopfkino auf?


    Ne, sorry, für mich liegt die Ursache in dem Verhalten nicht in den geänderten Umständen für den Hund, sondern in seiner Vorgeschichte.


    Die den neuen Besitzern nicht bekannt war.


    Ich hoffe sehr, dass man den "wahren Besitzer" zur Rechenschaft zieht.

    Kennt jemand von euch Blaire.de?


    Ich habe für meine Hunde die X-Geschirre, und bin super zufrieden.


    Darauf gestoßen bin ich vor ein paar Jahren, weil ich ein Geschirr gesucht habe für unseren Leifur.


    Es sollte Schulterfreiheit haben, aber auch einen längeren Steg auf dem Rücken, wo der Ring am Ende des Stegs ist.


    Die Geschirre die ich bis dahin gefunden habe, hatten mir einfach einen zu kurzen Steg auf dem Rücken, da hätte ich meine Hunde auch gleich weiter am Halsband führen können.


    Ich bin von der Auswahl und vor Allem der Qualität begeistert - Leifur trägt das Geschirr jetzt seit 4 Jahren, und es hält und hält und hält...


    Die werden auf Maß des Hundes gefertigt, und man kann angeben, ob der Hund noch im Wachstum ist.


    Wollte ich mal als Tipp hier reinwerfen, falls es hier noch nicht bekannt ist.


    Da man die nach eigenem Geschmack zusammenstellen kann, kann man auch eines ganz ohne Schnörkel für sich konfigurieren.