Mit ca. einem Jahr bei einem Schäfer aussortiert werden, kann zig Gründe haben. Oft haben Schäfer keine Geduld abzuwarten bis der Hund reif genug ist, nehmen sich keine Zeit für vernünftiges Training, manche sind für sensible Border Collies auch zu "robust", ... Gründe gibt es viele, warum Hunde aussortiert werden, die eigentlich ganz wunderbar für die Arbeit eignen würden.
Und damit direkt die Kurve zum Sporthüten und echter Arbeit: Meiner Erfahrung nach ist letzteres das, was diese Hunde wirklich erfüllt. (Durch die Verletzungen meiner Hunde, habe ich ja nun erlebt wie sie sich verändern, wenn sie lange arbeitslos sind, obwohl ich sie vom Kopf her anderweitig gut und sturkturiert beschäftigt habe.) Hüten als Sport geht meilenweit an dem, was diese Hunde mitbringen, vorbei. Das ist so, als ob man Einstein gesagt hätte, er soll sein Leben lang mit mit Mensch-Ärger-Dich-Nicht-spielen zufrieden hätte sein sollen. Es kann echte Arbeiter sogar zusätzlich stressen, weil sie den kleinen Finger hingehalten bekommen, aber die Hand nicht nehmen dürfen.
Es ist nicht selten, dass für Border Collies, die im Umfeld eines Schäfers aufgewachsen sind, ein solches Leben wie wir zivilisierten Familienhundehalter es führen, nicht machbar ist, ohne gesundheitliche Probleme zu entwickeln. So ist bei der Schilddrüsenproblematik hier für mich auch die Frage nach Huhn und Ei.
Wenn alles nicht geht, dann stellt sich für mich zwangsläufig die Frage, ob dieser Hund nicht woanders ein entspannteres Leben hätte. Ich persönlich würde mir bestimmte Hundetypen nicht zulegen, weil ich weiß, dass es gar nicht passt. Und ja, meine Hunde müssen schon viel mitmachen, was gegen ihr Naturell ist. Aber es muss eine Waage haben und ich kann ihnen im Gegenzug bieten, dass sie immer wieder Fisch im Wasser sind.