Hallo ihr Lieben,
da ich in meinem ersten Thread schon konstruktive Rückmeldungen bekommen habe, möchte ich an dieser Stelle unsere Probleme mit dem Alleinebleiben vorstellen und hoffe auf ein paar Tips und Tricks.
Ich stelle euch einfach mal die Situation und relevante Hintergrundinformation vor und versuche, nicht ganz zu ausschweifend zu werden.
Der Hund:
Odie ist ein ca. 8-jähriger, kastrierter Mischlingsrüde, den vor knapp 1,5 Jahren aus dem Tierheim zu mir geholt habe. Dort war er nur drei Monate, er stammt eigentlich aus einem Tierheim auf Teneriffa. Seine Vorgeschichte ist unbekannt. Wir vermuten, dass er schon mal ein Zuhause hatte, da er sich in der Wohnung sofort gut zurechtfand, stubenrein war, usw. Aber das ist natürlich nur Spekulation.
Die Wohn- und Familiensituation:
Bevor ich mir einen Hund angeschafft habe, habe ich mich um eine Betreuung gekümmert. Meine Mutter hat ebenfalls einen Hund, ist Rentnerin und wohnt in der Nähe. Sie hat von sich aus vorgeschlagen, Odie zu betreuuen, falls ich länger arbeite oder sonstwie nicht kann.
Ich wohne noch zur Miete in einem Mehrfamilienhaus. Der Umzug ins eigene Haus steht in 6-9 Monaten an. Mein Freund, der sehr tierlieb ist und die Anschaffung auch voll unterstützt hat, wohnt in einer anderen Stadt und ist einmal in der Woche sowie am Wochenende bei mir, und wird natürlich mit ins Haus ziehen.
Wenn ich arbeite oder längere Termine habe, ist Odie bei meiner Mutter.
Das Verhalten:
Generell ist das Verhalten in der Wohnung super. Bei gewohnten Abläufen, Ritualen und Umgebungen ist er ein sehr ruhiger und ausgeglichener Hund. Fremde Umgebungen und Situationen sorgen bei ihm für Aufregung und Nervösität.
Schon als er noch im Tierheim war, konnte ich beobachten, dass er sehr auf seine Bezugspersonen fixiert war. Das hat sich auch auf uns übertragen. Bei meinem Freund ist es schlimmer als bei mir (ich vermute, dass es daran liegt, dass er eben nicht ständig hier ist). Wenn er zwischendurch mal die Wohnung verlässt, ist Odie aufgeregt, rennt zur Wohnungstür, fiept usw, obwohl ich ja noch da bin. Das macht er aber nicht, wenn mein Freund morgens zur Arbeit fährt (weil das eine Regelmäßigkeit ist?). Er folgt ihm auch überall hin, wird aber dann von einem von uns wieder auf seinen Platz geschickt. Wenn ich alle mit dem Hund rausgehe und wir wiederkommen, stürzt er sofort los um meinen Freund zu suchen. Umgekehrt ist das nicht so, wenn ich in der Wohnung bleibe, ist er bei seiner Rückkehr nicht sonderlich daran interessiert wo ich bin.
Das gleiche Spiel läuft, wenn wir unterwegs sind und mein Freund z. B. ein Geschäft betritt und wir draußen warten. Dann wird er ganz unruhig und würde am liebsten hinterher.
Wenn ich oder, noch schlimmer, wir beide die Wohnung verlassen, bleibt er im Wohnzimmer. Er macht nichts kaputt, bellt recht wenig, fiept aber. Wenn es ganz schlimm ist, springt er an der Tür hoch. Meistens legt er sich dann direkt an die Wohnzimmertür, fiept ab und zu und schläft auch teilweise, aber nach 10-15 Minuten wird er wieder unruhig, rennt auf und ab, bellt kurz, jault um sich dann wieder hinzulegen oder "Wolfsgeheul" zu machen. Man kann ihn also auch mal zum Einkaufen etc. alleine lassen und findet ihn und die Wohnung in einem unversehrten Zustand wieder, allerdings möchte ich natürlich nicht, dass er Stress hat.
Das Training:
Am Anfang habe ich die klassische Methode probiert, also die Zeit zu steigern etc. Da es aber da noch kleine Unterschiede und Feinheiten gibt, wie man die Sache angeht, würde ich sagen, dass ich es nicht immer gleich gemacht habe.
Mal mit Ablenkung, mal ohne. Generell frisst er nichts in meiner Abwesenheit, außer Käse, der in Zeitungspapier gewickelt ist. Wenn er damit aber fertig ist, geht das Gefiepe los. Mal habe ich ihnbelohnt, wenn er ruhig geblieben ist, mal ignoriert. So ganz systematisch war das also nicht. Die Betreuung klappt ja auch gut, sodass die Notwendigkeit, dass er alleine bleibt, gar nicht so dringend ist und dadurch war ich dann nachlässig im Training.
Wie ich schon in dem anderen Thread erwähnt habe, hat uns eine Trainerin das "körperliche Einschränken" empfohlen, also zurück in die Wohnung rennen und den Hund auf seinen Platz drängen, sobald er fiept. Das hatte nicht den durchschlagenden Erfolg, denn er rennt jetzt jedes Mal auf seinen Platz, wenn man die Wohnung betritt und kann ihn dann ja auch nicht mehr "einschränken".
Im Endeffekt meinte die Trainerin, er würde sich das Kontrollverhalten beim Hund meiner Mutter abgucken und wir könnten erst üben, wenn wir im Haus wären.
Da ich bald Ferien habe, würde ich gerne das Training neu starten.
Nun die Frage: Würdet ihr das als tägliches Ritual zu einer festen Zeit machen? Dann würde ich in den Ferien vielleicht jeden Morgen für ein bis zwei Stunden wegfahren und gucken, ob er sich daran gewöhnt. Oder lieber gar nicht alleine lassen und langsam steigern?
Ich denke, es ist auch wichtig, das Kontrollverhalten in der Wohnung zu unterbinden. Allerdings habe ich ja auch keinen Hund, damit der immer nur an seinem Platz klebt.
Vielleicht hat ja der ein oder andere hier eine Idee, wie wir am besten starten. Wie lange das Training dauert, ist nicht wichtig, die Hauptsache ist, dass er keinen Stress mehr hat.
Ich freue mich schon auf eure Beiträge.