Hallo zusammen!
Mich würde mal eure Meinung zu Aussagen einer "Problemhundetrainerin" interessieren.
Zur Info: Ich habe seit fast 1,5 Jahren einen Mischlingsrüden aus dem Tierheim, Vorgeschichte unbekannt. Im Allgemeinen klappt es mit ihm super und wir würden ihn nie wieder hergeben. Wir haben eine große und eine kleine Baustelle.
Die große: Wir haben Probleme mit dem Alleinebleiben. Die kleine: Er bellt und knurrt teilweise Leute im Hausflur an.(Da er IMMER angeleint ist, kommen wir gut damit klar, dass ich mich dazwischen stelle, dann hört er auf.)
Unsere große Baustelle werde ich dann in einem eigenen Thread noch mal diskutieren und wäre für Tipps dankbar.
Wir sind auch eigentlich von Anfang an in die Hundeschule gegangen und haben da viel gelernt. Da aber in den Kursen schlecht das Alleinebleiben trainiert werden konnte, habe ich mir eine "zertifizierte Problemhundetrainerin" ins Haus geholt, die ihre "Ausbildung" bei Hundewelten absolviert hat.
Zunächst hat sie darauf bestanden, ihn körperlich untersuchen zu lassen. Ok, erst einmal kein schlechter Ansatz.
Als das abgeklärt war, kam sie und diagnostizierte Kontrollsucht. (Das hatte die Hundetrainerin aus der Hundeschule uns aber auch schon gesagt.)
Nun komme ich zu dem, was die Trainerin so erzählt hat:
- Hunde sind keine sozialen Wesen, sondern kennen nur Abhängigkeit (weil wir den Hund füttern).
- Hunde spielen nicht und sollten im Freilauf keinen Kontakt zu anderen Hunden haben.
- im Freilauf zeigt sich eine Bindung an den Hundehalter dadurch, dass der Hund quasi am Bein des Hundehalters "klebt" und sich nicht weg bewegt. Rennen will er eigentlich gar nicht.
- die Kommunikation findet nur nonverbal statt und Kommandos gehen gar nicht, auch keine Sichtzeichen
- Rituale führen nur dazu, dass der Hund bestimmte Sachen einfordert und deshalb sollte der Alltag so gestaltet werden, dass der Hund ständig mit neuen Situationen konfrontiert ist.
- Apportieren, Schnüffelspiele und Spiele mit dem Ball gehen gar nicht. Wenn man den Hund beschäftigen will, kann man mit ihm körpersprachliche Übungen (wie beim Dog Dancing machen).
Auch wenn die Trainerin ganz nett war, insgesamt kann ich mich mit vielen Dingen überhaupt nicht identifizieren. Das Training hat auch nicht all zu viel gebracht. Ein paar Sachen waren ok, aber ein durchschlagender Erfolg war es nicht. Begründung der Trainiern: mein Hund würde sich das Kontrollverhalten jeden Tag aufs Neue bei dem Hund meiner Mutter abschauen und nachmachen. (Sie kennt weder meine Mutter noch ihren Hund. Der kontrolliert zwar tatsächlich, aber sie hat ihn nie gesehen.)
Mich würde mal eure Meinung zu diesen Thesen interessieren.