Beiträge von Montagsmodell

    werde ich mal ausprobieren.


    Sieh es aber bitte nicht als "Korrektur üben" an, sondern wie ein lustiges Spiel. Sozusagen das "kalt" beim Topfschlagen - und möglichst viel "warm-wärmer-heiß!" dabei. Die Kleine soll es ja als das kennen lernen, was es ist: Ein Hinweis, der ihr hilft die richtige Lösung zu finden. Was bei mir meist gelautet hat, "dem höflichen gehört die Welt": Wer warten kann und nachfragt, bekommt nahezu alles was er sich wünscht. Nur wer drängelt und grob wird, der geht erst mal leer aus. Und woher soll sie das wissen, wenn sie es nicht ausprobieren darf was funktioniert und was nicht? Sie lernt ja die Welt und ihre Spielregeln gerade erst kennen!


    Und dazu gehört ein weiterer Aspekt, den man nicht unterschätzen sollte: Zu diesem Kennenlernen der Welt gehört auch, dass sie jetzt lernt wie ihr in eurer Familie miteinander umgeht. Da gibt es ja viele Varianten, die eine Familie ist lebhaft und laut, die andere eher leise und zurückhaltend - die Bandbreite ist groß, und das ist auch gut so. Nur sollte man sich bewusst sein, dass das eigene Vorbild auch was mit dem Hund macht. Erlebt er von klein auf, dass man grob miteinander umgeht, sich durchsetzen muss und in einem Wettbewerb um Ressourcen steht, dann darf man sich nicht wundern wenn der Hund auch irgendwann grob wird, versucht sich durchzusetzen und um seine Ressourcen zu rangeln. Nur so als Denkanstoß...

    Wie korrigiert ihr eure Welpen, wenn ihr eine Handlung unterbinden möchtet?

    Bei einem acht Wochen alten Welpen? Aufräumen! ;)


    Oder anders gesagt, erst mal ganz viel managen so dass Unsinn gar nicht erst passiert. Und dann habe ich meinen Zwergen immer eine "Fehlermeldung" beigebracht, also ein Wort dass ihnen sagt, "so wie du das gerade probierst wird das nix". Das geht recht einfach mit einem Keks in der Hand: Offen hinhalten (hinlegen, wie auch immer) und abwarten. Geht der Welpe einfach dran, hab ich die Hand geschlossen und kurz hochgezogen, dazu mein Fehlerwort gesagt - bei mir heißt das "ups!". Danach die Hand wieder auf. Hat das kleine Kerlchen nur einen Moment kurz überlegt, hab ich natürlich sofort gelobt und es gab den Keks! Genauso auch mit Spielzeug oder ähnlichem: Ups heißt, du bist gerade auf dem Holzweg, probiert der kleine Hund dann was besseres, wird das gelobt und er kommt zum Ziel seiner Wünsche. Auf diese Art ist das "ups" nix schlimmes, sondern mehr ein Hinweis darauf, dass da gerade was falsch läuft.

    Wenn du Spaß an so was hast: Ich hab hier einen Clip von Sandor in seiner Situation, wo man viel an den Ohren sieht, sowohl in der Stimmung als auch wo seine Aufmerksamkeit gerade ist (das war das erste mal, als er die Erdmännchen entdeckt hat, und ich hatte zum Glück das Handy griffbereit)



    Wenn du genau hinschaust siehst du, wann er bei mir nachfragt, und auch dass ich ihn erst dann anspreche und dort wegrufe, als er mir signalisiert hat dass er gerade für mich ansprechbar ist. Das finde ich übrigens auch nicht ganz unwichtig: Möglichst immer nur dann rufen, wenn die Chance auch groß ist dass es beim Hund ankommt. Ruft man zu oft in Situationen rein, in denen er gar nicht wirklich ansprechbar ist, nutzt man das nur ab und macht seine Stimme zum bedeutungslosen Hintergrundgeräusch. Wie gesagt: Weniger ist manchmal mehr!

    Ich habe heute mal gezielt darauf geachtet. Er hat fast die ganze Zeit die Ohren gedreht. Bedeutet das tatsächlich, dass er mich damit „im Blick“ hat?

    Wenn er das Ohr gezielt zu dir dreht, ja, dann hat er dich damit im "Blick". Du kannst ja mal scherzeshalber in diesem Moment leise Schnalzen und gucken, ob er darauf reagiert.


    Ganz generell ist es übrigens so, dass viele Hunde enorm beeindruckt davon sind, wenn ein Mensch sie richtig lesen kann. Und ein Hund, dessen leise Zeichen verstanden werden, muss nicht erst laut und auffällig werden.

    Ehrlich gesagt verschließt sich mir die Logik hinter den meisten Farbstandards ohnehin. Ich meine, so als Zuchtlaie gesprochen: Wieso in aller Welt dürfen denn Pudel verschiedener Farben nicht gekreuzt werden? Sind doch alles Pudel, oder nicht? Und wieso wird bei den einen Rassen ganz gezielt sogar mit dem Merle-Defektgen gezüchtet, und in anderen ist die Farbe so wichtig dass eine falsche Farbverteilung einen ansonsten tollen und gesunden Hund von der Zucht ausschließt?


    Mag kapieren wer will, mir ist es zu hoch. Ich hab es da mehr mit dem alten Spruch "ein guter Hund hat keine Farbe"...

    Und nicht vergessen: Der Hund ist neun Monate alt, also noch voll in der Entwicklung. Dass er sich gerade für alles mögliche interessiert ist genauso normal wie ein häufiges Hinterfragen, ob das, was gestern galt, heute auch noch gilt. Das ist kein Grund für Aufregung, sondern lediglich für konsequentes Verhalten: Fragt er hundert mal nach, dann sagst du eben hundertundein mal "ja, gilt". Und zwar ohne dabei strenger oder gar heftiger zu werden, sondern jedes mal genauso ruhig und bestimmt wie beim ersten mal. Dabei gilt allerdings: In dieser Lebensphase ist weniger oft mehr. Also lieber ein paar weniger Regeln, sondern nur die wirklich wichtigen, die dafür dann aber auch jedes mal geltend, ohne Ausnahme. Und abgesehen davon warten, bis er sich und die Umwelt so weit kennen gelernt hat dass er den Kopf wieder mehr frei hat. Nennt sich Pubertät, das ganze. ;)

    Ich meinte damit, dass man interessanter sein sollte, als der Rest. Das gelingt sicher nicht immer, ist aber von Vorteil.

    Da bin ich fast komplett bei dir. Ergänzen wir das um das kleine Wörtchen "potentiell", dann passt es! Sprich, ich möchte dass mein Hund sich bei Bedarf für mich entscheidet, einfach weil ich spannender sein kann als alles andere. Aber mir wäre halt auch wichtig, dass er nicht permanent nur auf mich fixiert ist in der Hoffnung auf Action. Ich hab schon so viele Hunde gesehen, bei denen das der Fall war - auch nicht schön.

    @zweizylinder

    Er schaut dann oft noch, ob ich noch da bin, aber manchmal eben nicht. Will er dann woanders abbiegen, um seiner Fährte nachzugehen, muss ich seinen Namen sagen, dann bricht er ab und läuft meinen Weg weiter.

    Das klingt für mich nicht nach "sich verlieren", immerhin ist er noch völlig ansprechbar. Das einzige, was ich da raus lese, ist dass er sein Schnüffeln nicht mehr alle paar Meter unterbricht für einen Kontrollblick. *denk*