Bei dieser Geschichte hast du mein vollstes Mitgefühl - ich musste meinen Seelenhund Glenny wegen einer Herzgeschichte gehen lassen. So ein Umfalls mit Zucken hatten wir nicht, dafür ist er mehrfach plötzlich bewusstlos zusammengebrochen. Diese Momente sind immer so unendlich erschreckend.
Generell würde ich mich hier fragen, wie viel Sinn eine weiterführende Diagnostik noch macht, vor allem wenn er solche Panik beim Tierarzt hat. Falls du dich für eine weitere Diagnostik entscheidest, würde ich eine der Universitätskliniken empfehlen. Denn das hab ich mit Glenny gesehen: So wie ein riesiger Unterschied besteht zwischen Haustierarzt und Kardiologen in einer Kleintierklinik, so besteht noch mal ein nicht weniger großer Unterschied zwischen einer üblichen Kleintierklinik und einer Uniklinik. (Wir waren damals in Gießen, und in Bezug auf die Kardiologie kann ich das nur empfehlen. Wenn ich in deiner Signatur nun lese Bayern wäre es wohl eher die LMU München.) Allerdings kann auch dort niemand Wunder bewirken. Und da macht es vielleicht mehr Sinn, Tapsi diesen Stress zu ersparen und sich mehr auf eine schöne letzte Zeit zu konzentrieren.
Was die Frage nach dem Abschied angeht, da kann dir wohl niemand etwas genaues sagen. Wichtig finde ich zwei Überlegungen, und deine persönliche Gewichtung dazu: Was signalisiert dir dein Hund, und wie beurteilst du die Frage nach Lebenswillen vs. Leid ersparen?
Es gibt viele Menschen, die sagen, am wichtigsten ist es dem Hund mögliches Leid zu ersparen. Unter diesem Gesichtspunkt macht es Sinn, sich im Zweifel eher früher für einen Abschied zu entscheiden, bevor es dem Hund richtig schlecht geht. Andere sehen es eher so, dass es dem Hund auch um jeden Tag geht; so gesehen wäre es vor allem wichtig zu erkennen, wann der Hund einfach gar nicht mehr kann und will. Wo du da gefühlsmäßig stehst, das ist die wichtige Frage. Denn letzten Endes musst du mit der getroffenen Entscheidung auf Dauer leben - so oder so.
Das einzige, was ich hier tun kann, ist dich einfach mal virtuell und unbekannterweise tröstend in den Arm zu nehmen. Denn diese Zeit ist so verdammt schwer...