Beiträge von Montagsmodell

    So ein Verhalten erinnere ich noch von meinem kleinen Irrlicht Kaya (mittlerweile schon verstorben). Was uns da geholfen hat: "Runterspielen". Also zuerst auf das temperamentvolle Spiel eingehen, dabei dann aber ganz langsam das Tempo rausnehmen, bis man den Hund auf eine Kaubeschäftigung umlenken kann. Anfangs musste ich da sehr behutsam vorgehen, aber sie hatte auf diese Art bald gelernt, sich selbst runterzuregeln. Und je besser sie das konnte, desto schneller ging es auch. Übrigens mit dem Erfolg, dass sie später als erwachsener Hund nicht nur ruckzuck von Null auf Hundert sein konnte was Action anging, sondern sich auch ebenso schnell wieder von vollem Enthusiasmus auf Tiefenentspannung runterfahren. Ich bilde mir ein, dass da eben dieser schrittweise Lernprozess im Welpenalter einen wesentlichen Teil beigetragen hat.


    Also nicht einfach irgendwie die Bewegung verhindern und es dem Hund selbst überlassen, wie er nun lernt sich dabei innerlich wieder einzukriegen, sondern ihn in diesem Lernprozess aktiv begleiten.

    Dieses Foto ist ja total klasse! Was für ein Dummy ist das denn, das wirkt im Vergleich zum Hund ja riesig?


    Das mit den Sucharten, also jetzt mal für mich Dummy-Dummie sortiert (ich hoffe, ich hab das jetzt so richtig?):


    • Der Hund sieht das Dummy fliegen und wird dann nur mit dem "normalen Apportierkommando" geschickt
    • Der Hund sieht es nicht, wird gezielt in eine Richtung geschickt und dort dann über ein Suchsignal zum Suchen aufgefordert - Radius sehr klein
    • Der Hund sieht es nicht, Mensch gibt auch keine Richtung vor, sondern der Hund sucht nach eigenem Ermessen - Radius sehr groß


    Stimmt das so? Dann hätte ich dazu nämlich ein paar Fragen... :ops: :ops:


    zu 1) Wie macht ihr das dann, wenn mehrere Gegenstände im Spiel sind? Also dass der Hund dann das jeweils richtige holt, auch wenn man nur über ein Wortsignal losschickt?


    zu 2) Das würde dann bedeuten, der Hund muss sehr genau immer geradeaus laufen, oder? Wie löst man das, wenn das vom Gelände her nicht geht? (Und für meinen Zwerg geht das außer auf dem gemähten Rasen eigentlich nie...) Wenn der Hund am Suchort angekommen ist, wird er dann erst gestoppt, oder quasi aus dem Lauf heraus zum Suchen aufgefordert?


    zu 3) Woher genau weiß denn der Hund, wie groß das Gebiet ist in dem er suchen soll?

    Bei dieser Geschichte hast du mein vollstes Mitgefühl - ich musste meinen Seelenhund Glenny wegen einer Herzgeschichte gehen lassen. So ein Umfalls mit Zucken hatten wir nicht, dafür ist er mehrfach plötzlich bewusstlos zusammengebrochen. Diese Momente sind immer so unendlich erschreckend.


    Generell würde ich mich hier fragen, wie viel Sinn eine weiterführende Diagnostik noch macht, vor allem wenn er solche Panik beim Tierarzt hat. Falls du dich für eine weitere Diagnostik entscheidest, würde ich eine der Universitätskliniken empfehlen. Denn das hab ich mit Glenny gesehen: So wie ein riesiger Unterschied besteht zwischen Haustierarzt und Kardiologen in einer Kleintierklinik, so besteht noch mal ein nicht weniger großer Unterschied zwischen einer üblichen Kleintierklinik und einer Uniklinik. (Wir waren damals in Gießen, und in Bezug auf die Kardiologie kann ich das nur empfehlen. Wenn ich in deiner Signatur nun lese Bayern wäre es wohl eher die LMU München.) Allerdings kann auch dort niemand Wunder bewirken. Und da macht es vielleicht mehr Sinn, Tapsi diesen Stress zu ersparen und sich mehr auf eine schöne letzte Zeit zu konzentrieren.


    Was die Frage nach dem Abschied angeht, da kann dir wohl niemand etwas genaues sagen. Wichtig finde ich zwei Überlegungen, und deine persönliche Gewichtung dazu: Was signalisiert dir dein Hund, und wie beurteilst du die Frage nach Lebenswillen vs. Leid ersparen?


    Es gibt viele Menschen, die sagen, am wichtigsten ist es dem Hund mögliches Leid zu ersparen. Unter diesem Gesichtspunkt macht es Sinn, sich im Zweifel eher früher für einen Abschied zu entscheiden, bevor es dem Hund richtig schlecht geht. Andere sehen es eher so, dass es dem Hund auch um jeden Tag geht; so gesehen wäre es vor allem wichtig zu erkennen, wann der Hund einfach gar nicht mehr kann und will. Wo du da gefühlsmäßig stehst, das ist die wichtige Frage. Denn letzten Endes musst du mit der getroffenen Entscheidung auf Dauer leben - so oder so.


    Das einzige, was ich hier tun kann, ist dich einfach mal virtuell und unbekannterweise tröstend in den Arm zu nehmen. Denn diese Zeit ist so verdammt schwer...

    Über die Signalgebung werde ich mir sicher noch mal genauere Gedanken machen. Immerhin muss sich das ganze ja auch irgendwie in die bisherigen Signale mit einsortieren.


    Was übrigens ein Punkt ist, der mich im Gedankengang nun auf einen ganz witzigen Übungsgedanken gebracht hat:


    Wir haben ja schon viel mit Targetfeldern gearbeitet, das findet Sandor auch richtig witzig. Im Prinzip könnte ich das doch mit dem Apportieren kombinieren und so auch ein Suchgebietsignal etablieren, oder? Ich stelle mir das gerade so vor: Ein 9er-Feld, und an den jeweils äußeren Targets Minidummies mit abgelegt, zunächst vielleicht sogar darauf. Dann eine normale Schickübung daraus machen, und am jeweiligen Zielfeld dann das "verloren-Signal" geben. Wenn das klappt, dann die Minidummies immer mehr nur in den Umkreis legen, so dass er nach dem Stopp und Signal dann ein wenig suchen muss.


    Was halten denn die erfahreneren Dummyleute davon? Denn als Anfänger in diesem Bereich hab ich ja noch keinen Überblick über mögliche Folgeschwierigkeiten...

    Ich fände es ja schön, wenn auch andere hier ihre Geschichten, Varianten und Erfahrungen berichten und zeigen würden. Denn so sehr ich auch bewundere, was die richtigen Dummysportler (nennt man das eigentlich so?) leisten, so würde mich doch auch interessieren, was andere Spaßapportierer so tun. Also Sachen, die einfach ein wenig näher an dem dran sind, was man auch mit einem nicht gerade dafür prädestinierten Hund so tun kann.

    Hunde können eine ganze Reihe von verschiedenen Hörzeichen für ähnliche, aber unterschiedliche Aufgaben lernen. Das bringt sie trotzdem nicht durcheinander, sondern hilft ihnen, die Aufgaben zu unterscheiden.


    Wobei das von Hund zu Hund sehr verschieden ist. Sandor kann eine große Anzahl an Signalen*, aber ich merke immer wieder, dass er einfach nicht so der Kommandoakrobat ist. In dieser Beziehung ist er ziemlich Terrier, das Zuhören ist einfach nicht seine starke Seite. Dafür zieht er sich enorm viel Infos aus dem Kontext. Bisher hat er noch nie verwechselt, ob er ein Dummy oder ein Apportel bzw. Geruchsholz arbeitet - aber das erschließt sich ihm ja auch direkt. (Mit dem Apportel bzw. Geruchsholz kommt er direkt in Grundstellung, mit dem Dummy setzt er sich nur irgendwo zu mir. Was mir völlig ausreicht.) Aber ich mache mit ihm ja auch das Obedience nur ein wenig spaßeshalber; Prüfungen sind von seiner Psyche her einfach nicht drin. :( :


    *Der Bube ist zwar einerseits enorm schnell reizgeflutet, aber auf der anderen Seite auch total clever. Und so hat sich über die Jahre so einiges angesammelt an Dingen, die wir gemacht haben um seinen Kopf auszulasten ohne ihn gleichzeitig nervlich zu überfordern.

    Vielen Dank für den Hinweis!


    Das würde also bedeuten, das normale Bring-Hörzeichen wie beim Obedience, wenn er gesehen hat wo es landet, und unser bisheriges "Verloren", wenn er richtig suchen soll? (Wobei ich eh das Gefühl habe, im Prinzip könnte ich da auch irgendwas sagen, er nimmt das mehr wie eine Freigabe...)


    Längere Strecken auf dem Weg haben wir auch schon gemacht, aber die Kombination ist mir noch zu viel. Zumal ich denke, sehr viel mehr an Abstand werde ich zumindest in so unübersichtlichem Gelände auch wohl nicht einbauen. Denn falls überraschend doch ein Tutnix auftaucht hätte ich Sandor schon noch gerne in meinem direkten Einflussbereich... :ops:

    Was einen Teil des statistisch erhöhten Risikos ausmacht; allerdings ist die Wahrscheinlichkeit für einen Kreuzbandriss auch dann erhöht, wenn der Hund zum Zeitpunkt der Kastration voll ausgewachsen war. (Hab ich damals recherchiert als der Krümel ein Kreuzband angerissen hatte - hatte ich schon erwähnt, dass er ein Montagsmodell ist? :pfeif: )


    Wobei das gerade auch ein wenig hier vom eigentlichen Thema wegführt und vielleicht einen eigenen Thread wert wäre. Denn, so blöd das auch klingen mag: Über Dinge wie Kastration kann man wenigstens noch individuell entscheiden. Während viele der hier schon genannten rassespezifischen Merkmale für die betroffenen Hunde quasi schon von Geburt an ein Schicksal darstellen. Denn in seinem Körper ist ein Hund nun mal sein Leben lang gefangen...

    Testosteron ist ja meist bei Rüden ausgeprägter vorhanden. ;-)


    :lol: Wäre ich jetzt auch von ausgegangen! :lol:


    Aber es ist ja nicht so, als hätte eine Hündin kein Testosteron in sich, das auch etwas bewirken würde. Und da die Frage ja war, ob die Geschlechtszugehörigkeit damit was zu tun hätte, fand ich das einen wichtigen Aspekt. So wie auch kastrierte Rüden eher zu Problemen mit Sehen und Bindegewebe neigen als intakte. (Beispielsweise ist statistisch das Risiko eines Kreuzbandrisses deutlich erhöht.)