Ob ich mich zu den Helikopter-Muddis zähle? Kommt darauf an. Orientiere ich mich an der "da müssense durch", "dit ham wa imma schon so jemacht"-Fraktion definitiv ja. Gehe ich auf der anderen Seite davon aus, dass es essentiell ist, bedürfnisorientiert mit Hunden zu leben, d.h. für mich, die Bedürfnisse des Hundes bestmöglich zu kennen, diesen Bedürfnissen in Alltag, Sport und Arbeit weitestgehend zu entsprechen und Gesundheitsvorsorge zu betreiben. Dies schließt ausdrücklich mit ein, dass ich möglichst niemanden mit meiner Hundehaltung belästige - Menschen, andere Hunde, Katzen, Pferde, Nutz- und Wildtiere. Auf der anderen Seite aber dafür sorge, dass mein Hund nicht belästigt wird (@ChatSauvagee Aufzählung kann ich voll und ganz unterschreiben: Familienfeiern, Fokus auf den Hund bei Spaziergängen (das ist meine quality time mit dem Hund und keine Menschenbespassung), Alleinlassen).
Mein Hund soll sich innerhalb dieses Rahmens so frei wie möglich bewegen können - ohne übertriebene Fürsorge und ohne fahrlässiges Risiko. Daran arbeite ich, die Umsetzung ist noch nicht 100%ig gelungen.
Klar ist auch, dass Fehler passieren können und ich fehlbar bin, im Freilauf unaufmerksam bin oder so - aus diesem Grund trägt mein Hund z.B. einen GPS-Tracker. Ein Smartphone habe ich sowieso immer dabei. Aufgrund der hohen Dichte von ignoranten Hundehalter*innen in meinem Wohnort habe ich meistens Tierabwehrspray dabei. Da ich auch mitunter mehrere Stunden und auch Tage in abgelegeneren Gebieten (Trekking mit Hund) unterwegs bin, habe ich ein Erste-Hilfe-Set für Hund und Mensch dabei. Auch eine Notfallkarte mit Hinweis auf den Hund ist dabei, damit sie für den Fall der Fälle versorgt ist. Und Wasser hab ich auch mit, weil die Belastung mit Cyanobakterien in den hiesigen Gewässern hoch sein kann und ich das Risiko einer Vergiftung nicht unnötig eingehen will.
Bin ich also eine Helikopter-Muddi, weil ich das o.g. Equipment dabei habe und/oder auf bestimmte Umstände sehr genau achte? Eher nicht, meine ich. Es ist aus meiner Sicht vielmehr so, dass ich versuche im Bewusstsein zu handeln, dass ich eine hohe Verantwortung einem Lebewesen gegenüber habe, über dessen Leben ich mit meinen Entscheidungen vollumfänglich bestimme.