Tinka bekommt ihr Trockenfutter in der Küche im Napf. Sie nimmt sich allerdings immer ein großes Maul voll, schleppt es in das Wohnzimmer auf den Teppich und frisst es dann dort mit dem Rücken zu uns (falls wir auch im WoZi sind).
Beiträge von Mia10
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Hallo Mia,
mal eine blöde Frage, die ist aber ernst gemeint. Hoffe Du hast es nicht irgendwo geschrieben und ich habe es überlesen: Warum ist es Dir wichtig, mit ihr in fremder Umgebung zu laufen? Muss sie das (irgendwann) können?
Ich frage deswegen, weil wir einen wirklich tollen Tierschutzhund haben, der eine einzige Macke hat: Seine wirklich krasse Aufregung an fremden Orten. Anfangs haben wir auch alles Mögliche versucht, sind dann aber zu dem Schluss gekommen, dass es ihm mehr schadet als nützt. In seiner gewohnten Umgebung ist er ein neugieriger, aber ansprechbarer Hund, der alles interessiert erkundet, ohne aber ständig unter Stress zu stehen. In fremder Umgebung wirkt er (vermenschlicht gesprochen) echt unglücklich und zieht auch wie ein Ochse, was aber eher getrieben und gestresst wirkt.
Daher haben wir halt hier bei uns so 4-5 Routen und gehen nicht absichtlich wohin, wo er eben wieder unter Strom steht.
Bei unserem Junghund ist es so, dass wir von Anfang an den Blickkontakt gemarkert haben. Bei ihm klappt es ganz gut, dass er in neuer Umgebung nach erster Aufregung und ca. 5 Minuten Ziehen an der Leine sich dann wieder auf uns konzentriert, was ihm zu helfen scheint, weil er dann echt recht gut bei uns läuft. Bis diese 5 Minuten vorbei sind, korrigieren wir auch nicht an ihm rum, weil wir finden, dass ihn das nur zusätzlich stressen würde.
Vielleicht wäre das mit dem Markern auch eine Idee? Bzw. vielleicht machst Du das schon (ich habe nicht alle Beiträge komplett lesen können).
Hallo Ben_auch_mal_hier,
das ist keine blöde Frage.
Ich schrecke davor zurück, irgendwohin zu fahren, wo Tinka Stress haben wird, weil ich dann auch nicht entspannt sein kann. Wenn wir z.B. mit der Familie irgendwohin fahren könnten, wo sie aufgrund der Dauer dann mit müsste. Das ist für sie anstrengend und für mich auch. Daher habe ich überlegt, dass es helfen könnte das zu üben.
Die Alternative wäre wohl, mir selbst ein dickeres Fell zuzulegen, damit sie entspannter ist, weil ich es auch bin ... Oooooohhhhmmmm....
Aber das kann ich ja gleich mit üben, wenn ich mit ihr erstmal alleine fremde Orte besichtige.
Lg
PS: Blickkontakt habe ich eine Weile gemarkert und lobe ich auch immer noch je nach Situation.
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Man könnte auch versuchen die Tablette in Leberwurst einzupacken und dann erst zweimal Leberwurst ohne Tablette geben und dann erst mit. Dann hat der Hund schon zweimal prüfen können, dass da wirklich nichts verkehrtes drin ist und schluckt beim dritten Mal vielleicht einfach so.
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Naja, das hängt ja zusammen. Die Leinenführigkeit klappt ja wegen der Aufregung nicht. Aufgrund der Aufregung werde ich in fremder Umgebung aber nicht direkt Leinenführigkeit üben können.
Und flying-paws hat direkt den Finger in die Wunde gelegt und festgestellt, dass ich die Leinenführigkeit offenbar auch nicht zielführend aufgebaut habe.
Mein Endziel ist eigentlich, dass mein Hund entspannt neben mir her schlendern kann, weil bei mir ein sicherer Platz ist, möglichst auch, wenn Reize vorhanden sind, wie andere Hunde oder eine fremde Umgebung. Ob ich das jemals mit Tinka erreichen kann, weiß ich nicht, aber ich würde gerne in die Richtung arbeiten.
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Ich bin bei dem Thema kein Fan von Flickschusterei. Bei mir beginnt solides Leinenführigkeitstraining immer im Stehen. Mit Fokus auf Entspannung. Meiner Erfahrung nach ist das nachhaltiger als Löcher zu stopfen.
OK, also Leinenführigkeit komplett neu aufbauen.
Wenn du sagst, dein Fokus liegt auf Entspannung, würde ich dann mit deinem Onlinekurs einen Hund bekommen, für den das an der (kurzen) Leine sein ein entspannter Ort ist, immer und überall idealerweise?
Also genau das, was ich gerne hätte und was mir in fremder Umgebung dann auch helfen würde?
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Kein Problem, dann beschreibe ich es kurz:
Also, der Hund ist an der 3 m Leine und soll ohne zu ziehen mitkommen. Wenn er zieht, dreht man sich körperlich (und am besten auch geistig) weg und wartet, bis der Hund sich umorientiert. Tut er das, wird gelobt und man läuft in der neuen Richtung weiter. Das hat bei Tinka ein paar Tage gedauert und lief dann schon relativ gut. Der Nachteil war, dass sie am Ende gerne ohne zu ziehen 3 m vor mir lief. Das hat mir nicht so recht in den Kram gepasst, allerdings hatte ich ihr ja genau das beigebracht. Daher habe ich anschließend das noch so variiert, dass ich sie, wenn sie vor mir lief, zurück beordert habe neben mich.
Das klappt inzwischen gut, wenn sie entspannt ist, ist ein wenig Aufregung da, muss ich sie dann und wann erinnern, dass sie nicht zu weit vorlaufen soll.
Mmh. Finde ich ungünstig. Du übst ja so, dass der Hund versuchen soll von Dir wegzulaufen, damit er zurückkommen kann.
Inzwischen lobe ich das zurückkommen nicht mehr mit Leckerli, aber tatsächlich glaube ich, dass sie genau das gelernt hat . Wenn ich sie für braves bei Fuß laufen mit Keks lobe hat sie auch die Tendenz entweder noch während ich den Keks raushole, oder direkt danach schneller zu werden.
Gestern hat mir eine Hundetrainerin dazu den Tipp gegeben, sie dann so zu loben, dass ich den Keks hinter mich werfe, um ihr dann, wenn sie mich wieder eingeholt hat, gleich wieder einen geben zu können. Somit würde es sich lohnen, meine Nähe zu suchen anstatt immer direkt nach vorne zu laufen. Kombinieren könnte ich das ja noch damit, dass ich sofort abwenden, wenn sie mich doch überholen will, damit sie nicht mehr vor mir laufen kann . Meinst du das würde helfen?
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Zuhause verkopfe ich eigentlich nicht, da läuft das jetzt. Da läuft sie jetzt entweder frei oder an der Schlepp (wegen Jagdtrieb) und wenn Leute oder andere Hunde entgegenkommen beordere ich sie zu mir. Danach kann sie auch wieder los. Die Umorientierung funktioniert inzwischen automatisch.
In fremden Umgebungen zieht sie allerdings nicht nur "ein bisschen". Je nach Umgebung oder oft auch eben am Anfang nach dem Aussteigen aus dem Auto wird aus ein bisschen ziehen auch mal ein "in der Leine galoppieren". Wenn ich dann stehen bleibe ist erstmal gut und sobald ich wieder losgehe, schießt sie vor und es ist wieder genauso wie vorher. Daher mache ich mir Gedanken, wie ich damit am besten umgehen sollte.
Und auch ob das üben von fremden Umgebungen überhaupt was bringt. Wenn Tinka in jeder fremden Umgebung immer wieder die gleiche Aufregung verspürt, bis die Umgebung nicht mehr fremd ist, ist es ja eigentlich sinnlos das zu üben. Wenn sie aber mit der Zeit lernen kann, dass fremde Umgebungen garnicht so schlimm aufregend sind, würde es etwas bringen das zu üben und ihr zu mehr Entspannung verhelfen. Keine Ahnung ob das in ihrem Alter (fast 5) noch funktioniert ).
Mir scheint fast, unsere Hunde ähneln sich.
Wenn Ennio wie ein Ochse zieht, ist er drüber. Es geht entweder um läufige Hündinnen oder viele fremde Hunde - entweder fremde Hunde in seinem Territorium oder fremdes, gut besuchtes Auslaufgebiet. Zooladen oder Stadt ist ebenfalls nicht entspannt möglich mit diesem Hund. Zu Anfang hatte ich es noch üben wollen, und wir haben einen "aufregenden" Gang pro Woche gemacht, gerne noch in Kombination mit Bahn fahren. Inzwischen glaube ich nicht mehr, daß ich ihn daran "gewöhnen" kann. Meine Vermutung ist einfach, daß es Ennio als territorialer Hund sehr unangenehm ist, in einem fremden Revier unterwegs zu sein. Wenn es sein muß, nehme ich ihn ans Geschirr und versuche, ein Ruhepol zu sein. In einer Stadtumgebung würde ich ihn wahrscheinlich eher ans Halsband nehmen, aber nicht auf einwandfreie Leinenführigkeit bestehen. Lieber Augen zu und durch.
Fremde Umgebung in der Pampa ist dagegen völlig ok. Da kann er entspannt schnüffeln, auch wenn vereinzelt andere Hunde dort laufen/gelaufen sind. Deswegen vermute ich halt, daß es der Geruch von vielen fremden Hunden ist.
Ach so, und da wir an einem beliebten Auslaufgebiet wohnen, wo sehr viele (fremde) Hundebesitzer hinfahren, merke ich einen Unterschied zwischen unterschiedlichen Wochentagen. Sonntags und Montags: lieber schnell auf die versteckten Pfade abbiegen, weil sich Herr Hund auf den Hauptgassistrecken sofort abschießt.
Ja, genauso ist es bei Tinka auch.
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Ich glaube ich würde zunächst ein paar mal hintereinander an denselben Ort fahren, einfach damit sie auch die Chance hat einen neuen Ort positiv kennenzulernen. Wenn du an einen Ort fährst, den sie noch nicht kennt und sie dort Stress hat, dann wird dieser ja auch erstmal so verknüpft. Wenn du dann eine Woche später an einen anderen Ort fährst, wo sie wieder nur Stress erlebt ohne die Chance zu haben, den positiv zu verknüpfen, dann wird der ebenfalls mit Stress verknüpft. Da hätte ich zu viel Angst, dass sich das generalisiert und sie jeden neuen Ort mit Stress verbindet.
Oh ja, stimmt. Das wäre schlecht, wenn sie durch das Training noch verfestigt, dass jeder neue Ort Stress ist. Dann werde ich erstmal nur einen neuen besuchen.
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Das geht mir an sich auch so. Aber was ist, wenn sie die Leinenführigkeit auf Gehwegen bzw. in der Stadt nicht leisten kann, weil die Straße fremd ist? Um das zu verbessern müsste ich doch die Leinenführigkeit in kurzen Einheiten in der Fremde üben, oder?
Solange sie auch dann am Geschirr ist, ist es doch nicht schlimm, wenn sie auch da zieht. Ich glaube wie gesagt nicht, dass es aktuell Erfolge mit sich bringen würde, die Leinenführigkeit auch in fremden Umgebungen zu üben, eben weil es dort so aufregend sein wird, dass sie sich nicht konzentrieren können wird.
Ich würde also zweigleisig vorgehen:
- Leinenführigkeit immer am Halsband (oder Brustring Geschirr) einfordern und da auch konsequent sein. Das aber nur an Orten verlangen, an denen du weißt, dass sie sich auch konzentrieren kann, damit du es dir nicht kaputt machst.
- An neuen Orten: Fokus auf Selbstwirksamkeit und Umwelterkundung legen, Leine am Geschirr befestigen und Leinenführigkeit außen vor lassen. Entspannung auch an neuen Orten üben, dafür alles langsam angehen lassen und ggf. ein konditioniertes Entspannungssignal aufbauen, um es an fremden Orten einzusetzen.
Es kann sein, dass Tinka langfristig lernt, dass neue Umgebungen nichts schlimmes sind und zunehmend entspannter wird, auch wenn ihr dann mal irgendwo seid, wo sie vorher noch nie war. Es kann aber auch sein, dass sie das nicht generalisieren wird und jeden Ort immer erstmal ein paar mal kennengelernt haben muss, um dort entspannt zu sein.
Wie häufig hast du denn vor, mit ihr mal an neue Orte zu fahren?
Ich möchte erstmal einmal die Woche woanders hinfahren und schauen, wie es so klappt. Würdet ihr dann erstmal immer denselben Ort nehmen oder gleich variieren?
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Wenn Tinka Schwierigkeiten mit neuen Umgebungen hat, würde ich da glaube ich so wenig Leinenführigkeit o.Ä. von ihr fordern wie möglich. Sie hat ja genug damit zu tun, die ganzen neuen Reize zu verarbeiten, da finde ich es verständlich, wenn sie dann keine Kapazitäten mehr hat um sich auf vernünftiges Gehen an der Leine zu konzentrieren.
Seh ich auch so. Da würd ich einfach mal fünfe gerade sein lassen und die Leine aufs Geschirr umklinken, um mir die Leinenführigkeit am Halsband nicht kaputt zu machen.
Ich bin da vielleicht ein bisschen nachlässiger/entspannter - Leinenführigkeit verlange ich nur auf Gehwegen an der Straße bzw. in der Stadt. Sobald wir auf einen Feld-/Waldweg abbiegen, darf der Hund am Geschirr auch moderat ziehen, mir ist das wurscht
Das geht mir an sich auch so. Aber was ist, wenn sie die Leinenführigkeit auf Gehwegen bzw. in der Stadt nicht leisten kann, weil die Straße fremd ist? Um das zu verbessern müsste ich doch die Leinenführigkeit in kurzen Einheiten in der Fremde üben, oder?