Hallo zusammen,
ich habe eine Verhaltensfrage, konnte aber den Sammelthread dazu leider nicht finden, daher habe ich einen neuen erstellt. Falls meine Frage da doch mit rein soll, wäre es schön, wenn einer der Mods sie entsprechend verschieben könnte.
Ich frage mich eigentlich schon seit wir Tinka bei uns haben, ob sie ein unsicherer Hund ist, oder eher doch mit einem großen Ego ausgestattet. Ob sie aus Unsicherheit andere Hunde anpöbelt oder doch auch mal rumprollt. Je nach Verhalten tendiere ich mal eher zur einen, mal zur anderen Seite.
Als wir sie bekommen haben, hat sie Menschen und Fahrzeuge angebellt und Hunde schon auf 20 m Entfernung angepöbelt. Immer schön mit nach vorne gehen und laut bellen. Letzteres tut sich heute noch manchmal, es ist aber wesentlich besser unter Kontrolle.
Wenn sie im Freilauf auf fremde Hunde zukommt (was ich inzwischen nicht mehr zulasse), baut sie sich erst auf (Körper nach vorne gerichtet) und schaut, prescht dann in gerader Linie los, bellt und fängt dann, bei dem Hund angekommen, an zu fiddeln. Bei bekannten Hunden rennt sie auch oft in gerader Linie drauf zu, bellt aber nicht, rennt dann dran vorbei und fängt oft direkt an zu schnüffeln dort, wo der andere Hund vorher war.
Bei Leinenbegegnungen (die ich inzwischen auch nur noch selten zulasse), fiddelt sie auch oft, auch wenn sie den anderen Hund gut kennt und es mit den beiden im Freilauf gut klappt. Wenn wir uns mit einer anderen Hündin samt Besitzerin treffen, mit der wir ziemlich oft Gassi gehen und wir am Treffpunkt auf sie zugehen, wird Tinka auch sofort hektisch. Da bin ich mir auch nicht sicher, ob sie sich jetzt freut die zu sehen, oder ob auch das eigentlich fiddeln ist.
Das Fiddeln zeigt ja eigentlich Unsicherheit. Aber warum ist ihre Körpersprache vor dem Losrennen so aufrecht nach vorne ausgerichtet? Macht sie das um den anderen Hund zu verscheuchen? Allerdings nimmt ihr das eigentlich keiner ab.
Stehenbleiben und/oder Knurren tut sie übrigens nie, sie wird immer hektisch.
Wenn sie einen Hund kennengelernt hat, lässt sie sich wiederum erstaunlich viel gefallen. Da sucht sie dann bei mir Schutz, wenn ihr etwas zu viel wird, wehrt sich aber i.d.R. nicht selbst.
Außerdem markiert sie viel und scharrt oft. Wenn sie aufgeregt ist, scharrt sie öfter (Übersprung?). Das hatte ich bisher immer als selbstsicher verstanden (wurde so auch von den Hundetrainern gesagt, bei denen ich bisher war/bin). Als ich vor einigen Monaten das erste Mal in einer neuen Hundeschule war, kamen wir auf den Platz auf dem schon einige anderen Hunde samt Besitzern rumstanden und sie stellt sich in die Mitte und scharrt, so nach dem Motto "schaut her, jetzt bin ich auch hier".
Nun habe ich gerade in einem anderen Thread gelesen, dass das viele Markieren/Scharren überhaupt kein Anzeichen für Selbstsicherheit, sondern im Gegensatz dazu für Unsicherheit ist.
Somit wäre sie doch unsicher. Aber warum will sie dann unbedingt beim Gassi immer vorlaufen? Ist das der Kontrolletti in ihr? "Die Alte hat das alles nicht unter Kontrolle und daher muss ich mich kümmern, dass uns keiner überfällt?" Kann sie mir nur in manchen Situationen vertrauen, aber nicht generell?
LG, Mia