Ich greif mir mal eine typische Aussage heraus (weiß nicht mehr von wem):
Zitat
MAn will ja eig. nur sichergehen, dass die 30 Jaehrige Hausfrau mit Garten am Ende nicht doch im 6. Stock wohnt.
Da sage ich mal ganz ketzerisch: Warum soll sie denn nicht im 6. Stock wohnen? Vielleicht lebt sie auf 200 qm Fabriketage mit Fahrstuhl und begrüntem Dachgarten? Dem Hund ist das doch völlig egal, aber für das Tierheim wäre die Angabe "6. Stock" im Formular wohl ein NoGo und so wird der Hund um ein potenziell gutes Zuhause gebracht.
Und wenn man schon seiner Menschenkenntnis so wenig über den Weg traut, muss man auch noch weiter zweifeln: Wer weiß, ob die Hausfrau wirklich Hausfrau ist und der Hund nicht 10 h täglich alleine sein müsste? Wie will man das überprüfen? Einkommensnachweis? Kontoauszüge? Bescheinigungen vom Finanzamt?
Und wie kannst du sichergehen, dass nicht nächstes Jahr ein Baby kommt und/oder der Hund wg. 'Allergie' aussortiert wird? Attest vom Arzt?
Und was ist, wenn der Mann der Hausfrau bald arbeitslos wird, sie das Haus verkaufen und in eine kleine Wohnung ziehen? Und sich vorher noch schnell einen Tierschutzhund holen.
Selbst wenn du das alles überprüfen und kontrollieren könntest und der Garten wirklich denen gehört (Grundbuchauszug nicht vergessen!), weißt du immernoch nicht, ob der zum Garten gehörende Mensch nicht den Hund verprügelt und/oder ihn sein Leben alleine draußen im Zwinger als lebende Alarmanlage fristen lässt.
Und du weißt auch nicht, ob der Interessent mit dem Luxusauto vor der Luxusvilla nicht zu geizig ist, wenn es um Tierarzt- und Futterkosten geht. Ob er gut auf den Hund aufpasst oder sich denkt: "War ja günstig, hol ich mir halt nen neuen." Es gibt viele Leute, die so rechnen, auch wenn sie es nicht nötig haben. Manche investieren nur ins Image.
Und ob der Hund den prachtvoll angelegten Garten überhaupt nutzen darf, weißt du auch nicht. Und du weißt auch nicht, ob der Garten nicht alles sein wird, was der Hund von der Welt sieht. Weil nichts mit ihm unternommen wird, er ins Haus nicht rein soll ...
Was nützt also das Vorhandensein von Möglichkeiten, wenn man nicht wissen kann, ob der Wille vorhanden ist, dem Hund ein schönes Leben zu gestalten. Da wäre er am Ende besser bei der netten Hausfrau im sechsten Stock aufgehoben, wenn die bereit ist, sich ordentlich um ihn zu kümmern.
Kurz gesagt: Zu suchen wäre ein *Mensch*, nicht eine "Endstelle" mit Garten.
Und deshalb finde ich, dass man die Kirche im Dorf lassen und nicht paradiesische Rahmenbedingungen fordern sollte, zumal auch die Zahl der Personen, die diese erfüllen, bei Weitem nicht ausreichen dürfte, um den Bedarf an guten Plätzen für Tierschutztiere zu decken. Muss sich dann auch keiner wundern, wenn die Tierheime voll sind.
Wie vorher schon jemand schrieb: Besser 8 von 10 Hunden finden ein Zuhause mit mittelmäßigen Rahmenbedingungen als 2 in einem Traumhaus und der Rest im Tierheim.
Für entscheidend halte ich den Willen, dem Hund ein gutes Leben - im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten - zu bereiten. Und das ist etwas, das man nie und nimmer durch Kontrollen herausfindet.