Ich hab mir extra eine Hunderasse ausgesucht, wo ich pflegetechnisch etwas machen kann. Ein kurzhaariger Hunde wäre nichts für micht. Ich brauche etwas zum kämmen, zupfen, bürsten (unabhängig von Pfoten-, Augen, Ohren,- und Krallenpflege, die man bei allen Hunden mehr oder weniger hat).
Wir haben hier auch so ein paar Kandiaten. Mittlerweile geschoren, weil der Cocker x Collie-Pelz nicht mehr nur Dreads aufwies, sondern ganze Filzplatten. Mittlerweile ist das Fell des Hundes wieder 4-5 cm lang und man sieht schon neue Filzstellen. Das Tier ist Übergewichtig, und hat massiven Zahnstein. Nach Aussage des Besitzers hasst es der Hund gekämmt zu werden. Er lässt sich nicht gern ins Maul fassen und auch die Pfoten sind tabu. Durch sein Gewicht läuft er sich die Krallen aber ab. Hier haben es die Besitzer einfach verpasst, den Hund von klein auf, an solche Pflegemaßnahmen zu gewöhnen. Und dann hat der Hund halt Filz und dann hat der Hund halt Zahnstein. Diese Resignation rührt an dieser Stelle aber auch daher, dass den Besitzern die möglichen gesundheitlichen Konsequenzen nicht deutlich genug sind. Sie scheren halt den Hund 1-2x im Jahr, um ihn den Stress, den er beim Bürsten hat zu ersparen.
Sowohl Trixie (Pudel x Rauhhaardackel), Tommy (Welsh Terrier), als auch jetzt Bruno (Cocker) habe ich von Anfang an an pflegetechnisch Maßnahmen gewöhnt. Anfangs mit einer weichen Wildschweinborstenbürste, je nach Fellentwicklung bis hin zu den notwendigen Werkzeugen. Immer spielerisch, täglich! Ein Hund der das so nicht kennt, weil er zur Hauptpflege eh zum Profi gebracht wird, für den ist auch das Stress. Und diesen kann ich ihn ersparen, indem ich ihn rechtzeitig daran gewöhne.
Dann gibt es hier noch die Halter Stockhaariger Hunde, die der Meinung sind, diese Haarart muss nicht gebürstet werden oder zweimal im Jahr reicht. Bis auf einen DSH mit etwas längerem Fell sehen auch alle, ich nenn es mal OK aus. Sie sind nicht verwahrlost, haben keine Filze, sind aber talgig, dreckig, mit totem Fell im Pelz und hundeln entsprechend. Aber nicht so, als das ich das als dramatisch bezeichnen würde. Diese Halter, hielten ihre Hunde schon immer so. Sie hatten keine gesundheitlichen Probleme, also war die Pflege für sie ausreichend. Es ist also auch der Maßstab, was man als normal gepflegt betrachtet. Viele von diesen Leuten sind nicht in Hundeforen unterwegs und deren Anspruch ist es auch nicht, dass der Hund stehts ausstellungsfertig aussieht oder seine Rasse bestens repräsentiert. Man muss deren Blick, will man mehr erreichen, für solche Dinge also schärfen.
Ich finde persönlich die Vorher-Nachher-Vergleiche immer toll. Man könnte z.B. Flyer auslegen, noch besser fände ich Plakate im Salon, die aufzeigen SO und SO NICHT. So ist jeder gezwungen, sich die Bilder anzuschauen und sich ggf. an der eigenen Nase zu fassen. Unabhängig davon schämt man sich dann vieleicht auch, einen so ungepfegten Hund in den Salon zu bringen, da dann eben nicht nur der eigenen Halter weiß, wie es sein muss, sondern auch die restliche Kundschaft.