Beiträge von cyp3a4

    Hi,


    total spannender Thread. Und ich glaube, dass dich hier echt viele verstehen können (ich auch, aber bei mir ist es der eigene Hund der Angst vor anderen Hunden hat).


    Wenn Du nicht von dir, sondern von deinem Hund geschrieben hättest, hättest Du wahrscheinlich viele „Trainingstipps“ bekommen.


    Ich nehme jetzt einfach mal den Ansatz deine Angst so anzugehen wie ich es auch bei einem Hund tun würde ;-)


    Also Desensibilisierung und Gegenkonditionierung.
    Dafür musst Du erst mal deine „Trigger-Schwelle“ finden. Das heißt, in welchen Situationen und Entfernungen kannst du einen anderen Hund wahrnehmen ohne Angst- oder Panikreaktion?
    Wenn Du die Triggerschwelle gefunden hast, suchst du bewusst solche Situationen und verknüpft sie mit positiven Emotionen. Zum Beispiel ein ausgelassenes Spiel mit deinem Hund ;-)


    Stück für Stück solltest du die Anwesenheit fremder Hunde mit positiven Emotionen verknüpfen. Wenn du merkst, dass die Anspannung sinkt, kannst du dich näher an andere Hunde heran wagen bzw die Nähe von „furchteinflößenderen“ Hunden suchen.


    Wichtig für den Therapieerfolg ist, dass während der Desensibilisierung Kontakte die Angst auslösen so weit wie möglich reduziert werden.


    So in der Art würde ich Dir versuchen zu helfen, wenn Du mein Hund wärst ;-)

    Ich arbeite mit unserem Hund aktuell auch an Leinenreaktivität.


    Als „Notfall“-Maßnahme trainiere ich gerade ein abruptes umkehren. Das Kommando dafür heißt „Bitte Abstand halten“. Damit trainiere ich nicht nur meinen Hund, sondern auch mich zu einer passenden Reaktion in einer solchen Situation.
    Da Yari so toll darauf reagiert und mit macht, werde ich gleich mit positiv bestärkt für mein Verhalten :-)


    Ansonsten, falls Du gut englisch kannst, kann ich nur folgendes empfehlen:
    Grisha Stewart „Behavior Adjustmant Training 2.0“
    Ein wirklich ganz tolles Buch um nicht nur Hundebegegnungen, sondern allgemein Reaktivität auf Umweltreize in den Griff zu bekommen. Baut auf kontrollierte systematische Desensibilisierung auf, Stärkung der Selbstwirksamkeit des Hundes und enthält Unmengen an praktischen Tipps zu Detailfragen.


    Vielleicht ist das ja was für Dich.

    Gute Sache, so eine Karte.


    Damit sie auch wirklich wahrgenommen wird wichtiger Tipp:
    Direkt an die Gesundheitskarte heften bzw. zusammen mit Gesundheitskarte in eine gemeinsame Plastikhülle.
    Ist die einzige Chance, dass es auffällt. Es wühlt ja kein Arzt oder Retter in eurer Geldbörse herum. Aber nach der Krankenversicherungskarte wird immer kurz gesucht ;-)

    Keine Ahnung, ob das bei Dir wirklich helfen könnte. Aber was Du mal ausprobieren könntest, wäre eine zweite (kurze) Leine mit zu nehmen und regelmäßig nur das anleinen zu trainieren. Das heißt mit dem Wort „ Leine“ vorwarnen, anleinen, Lieblings-Leckerlie, ableinen, weiter.
    Das vielleicht 5 mal bei jedem Spaziergang.
    Wenn das gut klappt, dann mit Rückruf (an der Schleppleine - dann kann der RR auch nicht schief gehen) weiter üben. D.h. Rückruf, anleinen, Leckerlie, ableinen, weiter.
    Könnte eventuell helfen. (Bin aber kein Profi; aber bei uns hat das so gut funktioniert).

    Hi,


    ich kapiere das gerade nicht. In Deutschland ist es doch nach Tierschutzgesetz klar verboten einen Hund zu töten/euthanisieren wenn er nicht so schwer krank ist, dass weiteres Leben nur Leiden bedeuten würde. Also einschläfern wegen Platzmangel ist verboten. Und auch ein Hund der gebissen hat, kann wohl auch nur nach amtstierärztlicher Anordnung euthanisiert werden.


    Laut „wir-sind-tierarzt.de“ wurden in Hessen zum Beispiel ein Bürgermeister und Tierarzt wegen euthanasie eines Hundes der wegen einen Beißvorfalls nicht vermittelt werden konnte zu jeweils 40 Tagessätzen verurteilt. Grund für die Euthanasie waren die Kosten der Unterbringung, die vis dabin 35 000€ betragen haben.


    Heißt das jetzt, dass sich da oben permant lauter Tierärzte und Halter strafbar machen und Hunde nach Beißvorfällen töten?


    Oder ist das Argument „der Hund muss da hin, sonst wird er getötet“ vielleicht doch eine Ente?