Beiträge von LostRealist

    Meine Hündin reagiert schon von weitem so auf Menschen, die auf Krücken gehen. Eine Nachbarin tut das seit einigen Wochen. Das ist dann ein panisches Hin- und Her zwischen "Was ist das bloß!?" und "Bleib mir bloß vom Leib!" weil sie einfach nicht versteht, warum dieser Mensch sich so "unmenschig" bewegt. Und Dinge die man nicht versteht und einschätzen kann will man sich lieber vom Leib halten.


    Ich bin da ganz bei @Gina23, erklär deinem Hund kurz und bündig mit ruhiger Stimme, dass alles in Ordnung ist. Reagier auf ihre Äußerungen, schließlich kommuniziert sie ja.
    Und wenn deine Freundin das nächste mal Angst hat kannst du ja mal versuchen, sie zu ermahnen und dann die Rangordnung klarzustellen, anstatt sie ernst zu nehmen. :rollsmile:

    Nun kam es dazu, dass ich in einem Hundepsychologie Center ausgeholfen hatte und sie kam immer mit. Dort herrschen jedoch schlimme Verhältnisse, mein Hund lernte andere Hunde anzubellen, um diese Fernzuhalten, sie wurde getreten und war eigentlich nur unter dauen Stress. Nun ja, ist halt passiert, nach 6 Monaten hatte ich dann gekündigt.


    Ähh... wie bitte? In einem "Hundepsychologie Center" werden Hunde getreten? Es kommt zu unregulierten Streitigkeiten untereinander? Hundepsychologie presented by Ceasar Milan? Gut, dass das Kapitel für euch beendet ist. :omg:


    Ich glaube ein kompetenter Trainer vor Ort könnte euch schon sehr, sehr helfen. Was dir im Moment am meisten fehlt im Umgang mit deinem Hund ist Souveränität. Ein guter Trainer, der dir gut erklären und zeigen kann, wie du in solchen unangenehmen Situationen handeln solltest, wird dir Sicherheit und Selbstvertrauen geben, denn das kommt meist automatisch mit dem Gefühl dass man weiß, was man tut. Ihr müsst da nicht alleine durch. :streichel:
    Achja, und dein Hund will die Führung nicht haben. Er wird nicht unsicherer wenn man sie ihm abnimmt, er wird entspannter wenn er die Verantwortung abgeben kann. Der Hund ist über tausende Jahre hinweg darauf gezüchtet worden, sich vom Menschen führen zu lassen. Andersrum kommt keinem Hund auf Dauer geheuer vor.

    Das ist ja immer das Ding, der Anlass ist dann oft erst der Tierarztbesuch unter Schmerzen oder die 8-Stündige Bahnfahrt oder das plötzliche Aggressionsproblem, mit positiv aufbauen ist dann nix weil er jetzt gebraucht wird, unter Zwang angelegt werden muss und zack ist das Thema für immer unten durch.
    Deswegen fange ich mit jedem Hund so früh wie möglich Maulkorbtraining an. Selbst mit der sanftesten Schmusedame und auch mit 'nem kleinen Havaneser würd ich's machen. Das kann man einfach immer mal gebrauchen und wenn man's dann noch nicht gemacht hat steht man doppelt blöd da. Und wenn mein Hund den nach dem Training in seinem ganzen Leben nie wieder braucht - so war's bei unserer letzten Hündin - hat's nicht geschadet.

    :???:
    Ich denke sehr wohl, dass man spekulieren darf, dass der Hund nicht urplötzlich am Kopf angefasst werden möchte, weil er vielleicht nur mehr ein Auge hat und dadurch nicht alles so gut im Blick hat!


    EDIT: lies' Dir bitte meinen Beitrag noch einmal durch.
    Du hast das gleiche wie ich geschrieben.

    Jo, wir meinen dasselbe. Ich hatte dich erst so gelesen, dass der Hund die Situation im Büro verbinden würde mit der Situation, in der er das Auge verloren hat, als wär es somit auch erlerntes Verhalten, aber das meintest du ja auch nicht.
    Darin dass das gestörte Sichtfeld solche Situationen für ihn besonders unangenehm macht sind wir uns einig. :p

    Ich kann euch richtig gut verstehen.


    Was sind wir dem Tierschutz auf die Nerven gegangen, wann denn endlich die Vorkontrolle käme, als sich da ewig nichts tat.
    Die Damen beim Tierschutz waren auch eher... eigen. Nicht unfreundlich aber schon reserviert. Über die Hunde wurde auch nicht überragend viel preisgegeben.
    Aber ich war dermaßen vernarrt, mir wär's egal gewesen welche Steine mir im Weg liegen.
    Demnach würd ich an eurer Stelle anrufen, nach einer klaren, verbindlichen Antwort fragen. Bekommst du keine rufst du wieder an. Und wieder. Das Mindeste ist, dass man dir Absagt. Jemandem abzusagen geht schnell und kostet nichts. Wenigstens das kannst du verlangen.

    Ich würde nicht spekulieren, ob sie die Situation mit dem Verlust ihres Auges in Verbindung bringt. Das wird man sowieso nie herausfinden und ich habe für mich persönlich bei unseren ersten beiden Tierschutzhunden beschlossen, sowas gar nicht so genau wissen zu wollen. Damit hilft man sich nicht, dem Hund zu helfen.


    Was ich aber auch sehr stark annehme ist, dass das fehlende Auge und die dadurch ja beschränkte Tiefenwahrnehmung einen Einfluss auf das Verhalten des Hundes in so einer Situation hier hat. So fällt es ihm definitiv schwerer Bewegungen vorherzusehen und einzuschätzen. Darauf sollte man unbedingt Rücksicht nehmen. Hände plötzlich von oben zum Kopf finden schon Hunde mit 100% Sehvermögen meistens überhaupt nicht gut und das kann man ja auch nachempfinden.

    Ich hab Easy heute in der Früh mal unbehelligt an der 8m-Flexi auf die Straße zulaufen lassen. Wir haben in den letzten Wochen immer wieder mal geübt, wie man sich da zu verhalten hat. Unsere Hofeinfahrt ist leider ungesichert, deswegen muss die Schleppleine auf dem Hof noch zwangsläufig dran, die Auffahrt ist da der einzig kritische Punkt.
    An der Flexi weiß sie natürlich, dass wir vom Hof gehen, also trabt sie seelenruhig auf die Straße zu. Immer weiter, ganz verträumt... und genau als sie so nah dran ist, dass ich die Flexi gerade stoppen will bleibt sie stehen, dreht sich zu mir und legt sich hin. Das haben wir so noch nie gemacht. An der Straße muss sie abdrehen und zu mir kommen, mit dem Kommando "Straße" kleb ich sie mir ans Bein, stehend. Von hinlegen war da nie de Rede.
    Heute lag sie dann da voller "Guck mal guck mal guck mal! Ich hab's verstanden!"-Enthusiasmus und schoss wie vom Blitz getroffen an mein Knie als ich dann daneben stand und das Handzeichen für "Straße" gab. Und da klebte sie dann mit einer Konzentration, die man bei ihr echt zu schätzen weiß. :lol:

    Tatsächlich bin ich nun auch sehr verunsichert, dass ich meinen Hund gerade gar nicht einschätzen konnte in der Situation, die heftige Reaktion war für mich völlig überraschend.


    Klar, für den Hund kam das ja auch sehr überraschend und dann auch noch "forsch". Bis die Hände von oben zum Kopf gingen war für ihn auch noch alles okay, aber das war dann halt ein Angriff.
    Macht nichts, super, dass deine Kollegin Verständnis hat und ihr Handeln reflektiert, lass dich von sowas nicht aus dem Konzept bringen. Du hast da eine kleine Wundertüte vom Tierschutz und in Wundertüten waren früher neben dem vielen guten Kram auch immer so Sachen wie Esspapier oder diese Kaugummis die nach garnichts schmecken. Wer wollte sowas denn? :lol: